GRATULATION DEN GEWINNER(INNE)N! - Fokus
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Geschäft, das Preisunterschiede für dasselbe<br />
Produkt an verschiedenen Märkten<br />
zur Gewinnerzielung ausnützt, zum Beispiel:<br />
Unterschiede zwischen gleichwertigen<br />
Positionen am Kassamarkt und Terminmarkt<br />
oder auch Preisunterschiede<br />
einer Aktie an verschiedenen Marktplätzen<br />
(Börsen oder MTF). Bei Leverage wird<br />
Fremdkapital, entweder zur Vergrößerung<br />
des tatsächlichen Portfolios oder<br />
zum kreditfinanzierten Kauf von Finanztiteln,<br />
eingesetzt. Leverage verstärkt positive<br />
wie negative Renditen, führt zu<br />
höherer Volatilität, aber auch zu einem<br />
größeren Gewinnpotenzial.<br />
MANAGED FUTURES. Über Managed<br />
Futures und professionelles Futures Trading<br />
investieren professionelle Commodity<br />
Trading Adviser (CTAs) in börsennotierte<br />
Futures und Optionen auf Rohstoffe und<br />
Finanzmärkte. Durch den Einsatz von aktiven<br />
und meist systematischen Tradingstrategien<br />
kann dabei sowohl von fallenden als<br />
auch von steigenden Kurstrends profitiert<br />
werden. Auch Managed Futures eignen<br />
sich – bei entsprechender Beimischung zu<br />
einem klassischem Investmentportfolio –<br />
sehr gut zur Risikodiversifikation.<br />
PRIVATE EQUITY. Unter Private Equity<br />
versteht man ein Investment in ein Portfolio<br />
von noch nicht börsennotierten Unternehmen,<br />
denen man mit einem Investitionshorizont<br />
von in der Regel fünf bis<br />
zehn Jahren besonderes Wachstumspotenzial<br />
zutraut. Private Equity-Investitionen<br />
sind illiquid, das Risiko der noch<br />
nicht notierten Assets, die wesentlicher<br />
Bestandteil eines Private Equity-Portfolios<br />
sind, ist wesentlich intransparenter als<br />
jenes der anderen alternativen Investmentkategorien<br />
wie Hedgefonds und<br />
Managed Futures.<br />
GESCHLOSSENE FONDS. Schon im 12.<br />
Jahrhundert finanzierten die Venezianer<br />
ihre Handelsflotten mit geschlossenen<br />
Fonds. Im 17. Jahrhundert wuchs die Ostindienkompanie<br />
mit Mitteln aus geschlossenen<br />
Fonds. Auch die Wiener Ringstraße<br />
verdankt einige ihrer schönsten Perspektiven<br />
dieser Form der Finanzierung. Bis<br />
in die 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
waren jedoch geschlossene Fonds in<br />
Österreich wieder in eine Art Dornröschenschlaf<br />
versunken. Erst seit der Jahrtausendwende<br />
ist der Markt so richtig<br />
erwacht. Und einmal munter, will er mit<br />
zunehmender Dynamik wachsen. Geschlossene<br />
Fonds sind unterschiedlich sicher.<br />
Investment in Flugzeuge und Schiffe<br />
ist immer von der Auslastung abhän-<br />
gig. Investment in Filmproduktion hat<br />
sich schon wiederholt als Geldvernichtung<br />
erwiesen. Am sichersten ist Investment<br />
in Wohnimmobilien in guten mittleren<br />
Lagen.<br />
GESCHLOSSENE IMMOBILIENINVEST-<br />
MENTS (geschlossene Immobilienfonds).<br />
Ein wesentlicher Unterschied zu einem<br />
offenen Fonds, bei dem grundsätzlich<br />
jederzeit die Anteile zurückgegeben werden<br />
können, ist, dass dies bei einem geschlossenen<br />
Investment nur sehr eingeschränkt<br />
möglich ist. Grundsätzlich<br />
unterliegen geschlossene Immobilieninvestments<br />
keinen speziellen gesetzlichen<br />
Regelungen, weder dem Investmentfondsgesetz<br />
noch dem Immobilien-Invest-<br />
mentfondsgesetz, die Wahl der Rechts-<br />
form ist im Rahmen der gesetzlichen<br />
Gegebenheiten frei, meist wird die Gesellschaftsstruktur<br />
einer Kommanditgesellschaft,<br />
kurz KG, gewählt, also einer Personengesellschaft.<br />
Der Anleger erwirbt<br />
daher keine Fondsanteile, sondern Kommanditanteile.<br />
Er tritt als Kommanditist<br />
in die Gesellschaft ein. Er ist nicht an<br />
einem Sondervermögen, sondern an der<br />
Gesellschaft und ihrem gesamten Gesellschaftsvermögen<br />
beteiligt. Die Finanzmarktaufsicht<br />
ist prinzipiell für Personengesellschaften<br />
nicht zuständig, daher<br />
auch nicht für geschlossene Immobilieninvestments.<br />
Auch deren Prospekte<br />
werden gem. § 2 Abs. 2 Kapitalmarktgesetz<br />
– KMG – nicht von der FMA geprüft,<br />
sondern von einem geeigneten Prospektkontrollor<br />
(Bank, Wirtschaftsprüfer<br />
und andere) kontrolliert. Eine weitere<br />
Möglichkeit ist die Gesellschaft bürgerlichen<br />
Rechts. Außerdem kann auch anstelle<br />
einer Gesellschaft eine schlichte<br />
Rechtsgemeinschaft im Sinne einer Miteigentumsgemeinschaft<br />
errichtet werden.<br />
Investiert wird in Immobilien unterschiedlicher<br />
Art, sowohl in bestehende<br />
wie in zu errichtende. Der Anleger kann<br />
von Mieteinnahmen und Wertsteigerung<br />
profitieren. Seriöse Anbieter zeichnen<br />
sich durch hohe Transparenz ihrer Projekte<br />
und bestes Management aus. �<br />
72 FOKUS JUNI/JULI 2012