Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />
3.2 Überwachung eines SCRKatalysators<br />
Stickoxide (NO 2 und NO) aus dem Dieselabgas werden<br />
häufig mithilfe eines SCR-Katalysators in der Abgas-<br />
anlage zu Stickstoff und Wasser umgewandelt. Dabei<br />
wird Ammoniak benötigt, der zuvor in einem Hydro-<br />
lysekatalysator unter Eindosierung von Harnstoffwas-<br />
serlösung generiert wird. Aus der Offenlegungsschrift<br />
DE 10 2009 024 782 A1 geht eine Messanordnung zum<br />
Bestimmen der Wirkungsfähigkeit eines SCR-Katalysa-<br />
tors hervor, wobei mit einem Sensorelement der Was-<br />
sergehalt hinter dem SCR-Katalysator detektiert wird.<br />
Ein gealterter oder defekter Katalysator weist eine<br />
verringerte Anzahl von Sorptionsplätzen auf, und<br />
ein Wasserdurchbruch und damit ein Erfassen von<br />
flüssigem Wasser stromabwärts des Katalysators<br />
finden früher statt als dies eine Modellrechnung<br />
prognostiziert. Durch Bestimmen der Zeitspanne<br />
vom Kaltstart der Verbrennungsmaschine bis zum<br />
Vorliegen von flüssigem Wasser stromabwärts kann<br />
auf die Wirkungsfähigkeit des SCR-Katalysators ge-<br />
schlossen werden (DE 10 2009 024 782 A1).<br />
Eine alternative Methode zur Diagnose eines SCR-<br />
Katalysators ist in der Offenlegungsschrift DE 10 2009<br />
058 003 A1 beschrieben, wobei diese Methode je ein<br />
Stickoxid (NO x )-Sensor vor und hinter dem SCR-Kataly-<br />
sator erforderlich macht. Der erste NO x -Sensor strom-<br />
aufwärts des SCR-Katalysators erfasst die Rohemission<br />
an Stickoxiden. Der zweite Sensor stromabwärts des<br />
SCR-Katalysators bestimmt die Konzentration von NO x<br />
und NH 3 auf Basis der Querempfindlichkeit des NO x -<br />
Sensors für NH 3 . Die zweite Konzentration entspricht<br />
damit einer kombinierten Konzentration von NO x und<br />
NH 3 . Das Fehlerbestimmungsmodul diagnostiziert<br />
einen Funktionsdefekt des SCR-Katalysators, wenn die<br />
zweite Konzentration größer als die erste Konzentra-<br />
tion ist. Das Fehlerbestimmungsmodul diagnostiziert<br />
eine schlechte Qualität des Dosiermittels, wenn die<br />
zweite Konzentration innerhalb eines Bereiches der<br />
ersten Konzentration liegt. Diese Diagnose zeigt damit<br />
den zusätzlichen Nutzen, zwischen einem defekten<br />
SCR-Katalysator und mangelnder Qualität der zu-<br />
dosierten Harnstoffwasserlösung zu differenzieren<br />
(DE 10 2009 058 003 A1).<br />
Figur 3 zeigt den Aufbau der Vorrichtung aus der DE<br />
10 2009 058 003 A1 mit einem SCR-Diagnose-Modul<br />
als Auswerteeinheit.<br />
Figur 3: Funktionsblockschaubild eines beispielhaften Fahrzeugsystems, das zwei NO x -<br />
Sensoren und ein Diagnosemodul zur Auswertung und Interpretation der Messwerte<br />
umfasst (DE 10 2009 058 003 A1).<br />
Das SCR-System 34 umfasst ein Dosiersystem 38, einen<br />
Injektor 40 und eine SCR-Vorrichtung 42. Das Dosier-<br />
system 38 injiziert ein Reagenz (zum Beispiel Harnstoff-<br />
wasserlösung) in das Abgas stromaufwärts der SCR-<br />
Vorrichtung 42 mithilfe des Injektors 40. Harnstoff<br />
wird durch thermische Zersetzung in Ammoniak (NH 3 )<br />
umgewandelt. Der NH 3 stellt das Reduktionsmittel dar,<br />
das mit NO x über einen Katalysator in der SCR-Vorrich-<br />
tung 42 reagiert, um NO x zu reduzieren.<br />
Die beiden NO x -Sensoren 44<br />
und 26 erfassen die Konzen-<br />
tration von NO x beziehungs-<br />
weise NO x / NH 3 , und liefern<br />
ein Signal zur Plausibilisie-<br />
rung an das SCR-Diagnose-<br />
modul.<br />
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