Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />
dass es nicht zu Druckabsenkungen im Hydrauliksys-<br />
tem 19 kommt und somit die normale Funktionalität<br />
des Getriebes nicht beeinträchtigt wird [14]. Dabei<br />
wird letztendlich der zum Kolben 8 gehörige Kegel-<br />
stumpfbereich 8D in einer Halteeinrichtung 12 mit<br />
Rastmechanismus 13 bei bestromtem elektomagne-<br />
tischen Aktor 15 festgehalten. Beim Motor-Stopp ent-<br />
steht, da die Pumpe 20 nicht mehr fördert, ein Druck-<br />
gefälle zum Hydrauliksystem 19, so dass der Druck im<br />
Speicherraum 9 abnimmt. Bei einer Wiederstartbe-<br />
dingung für den Motor wird der elektromagnetische<br />
Aktor 15 nicht mehr bestromt. Damit gelangt der Be-<br />
tätigungsstößel 16 mittels der Feder 17 in eine die Hal-<br />
teeinrichtung 12 deaktivierende Position. Der Kolben<br />
8 wird mittels der Feder 11 in die vordere Ausgangspo-<br />
sition bewegt und das Hydraulikfluid in der Speicher-<br />
kammer 9 fließt über das geöffnete Rückschlagventil<br />
21 in das Hydrauliksystem 19 und dient auf diese Wei-<br />
se der zügigen Ansteuerung der hydraulischen Schalt-<br />
elemente [14]. Weitere Vorteile dieser Lösung liegen<br />
in den niedrigen Kosten und der geringen Geräusch-<br />
entwicklung in der Stillstandsphase. Die typische<br />
Ladezeit liegt bei Pkw-Automatikgetriebe etwa bei 5<br />
Sekunden, so dass auch kurz hintereinander liegende<br />
Stopp-Phasen realisierbar sind [14].<br />
Ein alternatives Speicherkonzept besteht aus der Mög-<br />
lichkeit, rotatorische Antriebsenergie der Verbren-<br />
nungskraftmaschine in einem Federspeicher zu spei-<br />
chern. Kommt es nun zum Motor-Stopp, so kann die<br />
dort gespeicherte Energie freigesetzt werden und eine<br />
Getriebeölpumpe antreiben, so dass der Öldruck bezie-<br />
hungsweise Volumenstrom während der Stopp-Phase<br />
annähend erhalten bleibt (DE 10 2008 001 203 A1).<br />
4.3.2 Sonstige Getriebebauarten<br />
Unter CVT-Getrieben werden hier mechanische<br />
Stufenlosgetriebe des Umschlingungstyps bezeich-<br />
net. Das Umschlingungsmittel, zum Beispiel ein<br />
Schubgliederband oder Riemen, läuft zwischen zwei<br />
Kegelscheibenpaaren, auch Variator genannt, der<br />
über eine hydraulische Aktorik die Radius- und damit<br />
Hebelverhältnisse einstellt und so die Übersetzung<br />
festlegt. Zudem sorgt der Variator für die notwendige<br />
Vorspannung des Umschlingungsmittels, um Schlupf<br />
zu vermeiden, der zum Verschleiß und später zum<br />
Versagen des Getriebes führt. Übliche Maßnahmen<br />
zur Anpassung des hydraulischen Systems entspre-<br />
chen denen, die auch bei Automatikgetrieben ergrif-<br />
fen werden (DE 10 2008 060 586 A1, Absatz [0015]).<br />
Besonders verschleißkritisch ist bei den CVT-Getrieben<br />
das Durchrutschen des Umschlingungsmittels in<br />
Bezug auf die Variatorkegelscheiben. Deshalb ist hier<br />
darauf zu achten, dass ein Kraftschluss zum Verbren-<br />
nungsmotor erst hergestellt wird, wenn der Variator<br />
entsprechend vorgespannt ist (DE 10 2006 054 254 A1).<br />
Die automatisierten Stufenschaltgetriebe gehen<br />
grundsätzlich vom Layout der manuellen Schaltge-<br />
triebe aus. Die Motortrennkupplung als Anfahrele-<br />
ment und die Wähl- / Schaltbewegung werden aber<br />
über Aktuatoren angesteuert. Die Wähl- / Schaltbe-<br />
wegung erfolgt üblicherweise über Schaltwellen<br />
oder Schaltstangen, die über Schaltgabeln die Kupp-<br />
lungsmuffen betätigen. Diese legen die Zahnräder<br />
und damit die Übersetzung fest und dienen zumeist<br />
auch der Synchronisation von Getriebebauteilen.<br />
Die Wähl- / Schalt-Position wird über Rastierungen<br />
gehalten. Bei hydraulischen Aktuatoren können zu-<br />
sätzlich die im Bereich der Automatikgetriebe vorge-<br />
stellten Ertüchtigungsmaßnahmen zur Anwendung<br />
kommen (DE 10 2005 013 137 A1). Meist bildet jedoch<br />
die Kühlfunktionalität während der Stopp-Phasen<br />
hier den Schwerpunkt der Maßnahmen.<br />
Eine Sonderform der automatisierten Stufenschalt-<br />
getriebe stellen die Doppelkupplungsgetriebe dar.<br />
Die DE 10 2008 009 653 A1 schlägt speziell für den<br />
Einsatz in Doppelkupplungsgetrieben mit hydrau-<br />
lischer Aktorik eine Kombination aus verbrennungs-<br />
motorisch angetriebener Pumpe, elektromotorisch<br />
angetriebener zweiflutiger Pumpe und einen Hyd-<br />
raulikspeicher in Verbindung mit einem Priorisie-<br />
rungssystem vor. Die Priorisierung dient dabei der<br />
energieeffizienten Verteilung des Hydraulikmedi-<br />
ums hinsichtlich Hydraulikspeicherbefüllung, Dop-<br />
pelkupplungskühlung, Getriebekühlschmierung<br />
und Getriebesteuerung.<br />
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