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Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA

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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />

3 Berücksichtigung des Abstands zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug<br />

3.1 Einsatz bei fließendem Verkehr<br />

Ein Großteil der Personen- und Sachschäden ist, vor<br />

allem auf Autobahnen, auf Auffahrunfälle zurück-<br />

zuführen, weshalb schon früh mit der Entwicklung<br />

von Geräten begonnen wurde, die für das Einhalten<br />

eines Sicherheitsabstands zum vorausfahrenden<br />

Fahrzeug sorgen sollten [6]. Diese Systeme warnten<br />

den Fahrer bei einem zu geringen Abstand zum Vor-<br />

dermann oder griffen direkt in die Motorsteuerung<br />

oder das Bremssystem ein (DE 26 42 211 A1). Um den<br />

Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu messen,<br />

wurden Lidar- und die teureren, aber witterungsun-<br />

abhängigeren Radar-Systeme vorgeschlagen [7]. Diese<br />

Systeme detektieren jedoch nicht nur das vorausfah-<br />

rende Zielfahrzeug, sondern auch Gegenstände am<br />

Rand der Fahrbahn oder Fahrzeuge auf benachbarten<br />

Spuren. Insbesondere in Kurven besteht daher die Ge-<br />

fahr von Fehlalarmen oder unmotivierten Eingriffen<br />

in das Bremssystem, was wiederum zu gefährlichen<br />

Situationen oder zumindest zu einer Irritation des<br />

Fahrers führen kann.<br />

Um dem zu begegnen wurden für Kurvenfahrten<br />

eine Verringerung der Reichweite (beziehungsweise<br />

Detektionstiefe) [6] oder Systeme mit schwenkbaren<br />

Antennen vorgeschlagen. Figur 3 zeigt ein solches<br />

Figur 3: Radarsystem mit schwenkbarer Antenne (aus DE 26 23<br />

643 A1).<br />

System, bei dem der Radarkegel gegenüber der aktu-<br />

ellen Fahrtrichtung des Fahrzeuges um den Winkel γ<br />

verschwenkt ist um auch in einer Kurve eine größere<br />

Detektionstiefe a zu erhalten. Eine weitere, weniger<br />

aufwendige Möglichkeit war, das Abstandsregel- oder<br />

Abstandswarngerät beim Durchfahren einer Kurve<br />

zu deaktivieren (DE 42 08 012 A1), oder die Fahrzeug-<br />

geschwindigkeit in einer Kurve abhängig von deren<br />

Krümmungsradius oder der am Fahrzeug auftreten-<br />

den Querbeschleunigung zu regeln (DE 30 34 199 A1,<br />

DE 29 00 461 A1).<br />

1996 bot Toyota das erste Seriensystem an, das zur Ab-<br />

standsmessung mit einem Lidar-System ausgerüstet<br />

war und keinen Bremseingriff vorsah [7]. In Europa<br />

führte 1999 die Daimler-Benz AG in seiner S-Klasse das<br />

erste Abstandsregelsystem in einem Serienfahrzeug<br />

ein, welches mit Radar und Bremseingriff ausgestattet<br />

war. Ein Jahr später folgte BMW mit einem System von<br />

Bosch [7]. Da diese Fahrgeschwindigkeitsregelungen<br />

bei freier Fahrt auf eine eingestellte Sollgeschwindig-<br />

keit und bei Vorhandensein eines vorausfahrenden<br />

Fahrzeugs auf einen vorgegebenen Sicherheitsabstand<br />

einregelten, sich also an die Verkehrssituation anpass-<br />

ten, etablierte sich für solche Systeme die Bezeichnung<br />

Adaptive Cruise Control (ACC).<br />

3.2 Stauassistenz<br />

Zunächst wurden ACC-Systeme nur für höhere Ge-<br />

schwindigkeiten (> 30 km / h), vor allem für Autobahn-<br />

fahrten eingesetzt. Um einen weiteren Komfortgewinn<br />

zu erzielen, wurden schon bald Geschwindigkeitsre-<br />

gelungen vorgeschlagen, die in der Lage waren, das<br />

Fahrzeug bis in den Stillstand abzubremsen und somit<br />

auch in Stausituationen eingesetzt werden konnten.<br />

Ein solches ACC-System mit einer sogenannten Stop-<br />

and-go-Funktion ist beispielsweise in der DE 198 33 645<br />

A1 beschrieben. Gemäß der DE 196 54 769 A1 sollten<br />

Abstandsregelsysteme durch geeignete Regelung der<br />

Abstände und Relativgeschwindigkeiten zwischen den<br />

Fahrzeugen bei dichtem Verkehr dazu beitragen, Staus<br />

zu vermeiden oder wenigstens zu verringern.<br />

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