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Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA

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Für Fahrerassistenzsysteme, die aktiv in die Steue-<br />

rung des Fahrzeugs eingreifen, spielt die Vorausbe-<br />

rechnung des künftigen Kurses des Fahrzeugs (DE<br />

196 35 009 A1) sowie die Abschätzung der nächsten<br />

Fahreraktivitäten und -wünsche eine große Rolle (EP<br />

1 688 295 B1). Je genauer diese Größen vorausschau-<br />

end ermittelt werden, desto besser kann das System<br />

den Fahrer in der bevorstehenden Fahrsituation<br />

unterstützen. Diese Aspekte wurden bei der Weiter-<br />

entwicklung der sogenannten „Advanced Driver<br />

Assistance Systems“ (ADAS-Systeme) zunehmend<br />

berücksichtigt. Solche Systeme integrieren mehrere<br />

– auch sicherheitskritische – Funktionalitäten, wie<br />

zum Beispiel Abstandsregelung und Spurhaltung<br />

(DE 10 2004 026 590 A1) innerhalb eines intelligen-<br />

ten Systems unter direkter Einbeziehung von Fahrer,<br />

Fahrzeug und Fahrzeugumgebung in Echtzeit. Mit-<br />

tels der oben genannten Sensordatenfusion, lassen<br />

sich derartige „mitdenkende“ Fahrerassistenzsyste-<br />

me realisieren, die sich an die aktuelle sowie bevor-<br />

stehende Fahrsituation optimal anpassen können.<br />

Neuere Beispiele hierzu sind die Einbeziehung von<br />

Informationen über das Höhenprofil des Geländes<br />

(DE 10 2005 027 655 A1) oder die ständige Überwa-<br />

chung des Umfelds bei Vorausberechnung des Kur-<br />

ses, um eine Notsituation rechtzeitig automatisch<br />

zu erkennen und den Fahrer durch automatische<br />

Ausweichmanöver vor einer Kollision zu bewahren<br />

(DE 10 2008 040 077 A1).<br />

5.3 Verbesserte Schnittstelle zum Fahrer<br />

Neben der Funktionalität trägt die Bedienung von<br />

Fahrerassistenzsystemen entscheidend zu deren Ak-<br />

zeptanz durch den Fahrer bei. Daher gab es bereits<br />

frühzeitig Vorschläge, zusätzlich zu den im Fahrzeug<br />

üblichen Bedienelementen wie Lenkrad, Pedale, He-<br />

bel und Schalter sowie der Messinstrumente weitere<br />

Anzeigeeinrichtungen vorzusehen, insbesondere zur<br />

Unterstützung bei schlechter Sicht in der Nacht (US<br />

1 969 852 A, US 2 716 193 A). Mit der Verbreitung der<br />

Videotechnik wurde hierbei durch Überlagerung von<br />

Video- und Infrarotsignalen eine Verbesserung der<br />

Darstellung erzielt (US 5 001 558 A). Um zu vermeiden,<br />

dass der Fahrer bei Nutzung derartiger Systeme mit<br />

<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />

separatem Display den Blick von der Fahrtrichtung<br />

abwenden muss, wurden zunehmend sogenannte<br />

„Head-up-Displays“ zur Anzeige eingesetzt (DE 695<br />

06 174 T2). Diese projizieren das Anzeigebild auf die<br />

Innenseite der Frontscheibe und ermöglichen somit<br />

die Aufnahme der Zusatzinformationen durch den<br />

Fahrer bei gleichzeitigem, vorwärts gerichteten Blick<br />

auf die Strasse. Zuvor wurden „Head-up-Displays“<br />

eher als alternative Anzeigeform an Stelle der klas-<br />

sischen Kombiinstrumente betrachtet, also zum<br />

Beispiel für die Anzeige der Fahrzeuggeschwindig-<br />

keit (US 3 887 273 A, WO 1989/003 059 A2). Zur Ver-<br />

besserung der vorausschauenden Unterstützung des<br />

Fahrers wurden in den Darstellungen Bildelemente<br />

mit zusätzlichen Symbolen und Markierungen<br />

kombiniert, um den Fahrer damit frühzeitig auf<br />

potenzielle Gefahren in der Umgebung aufmerksam<br />

zu machen (DE 102 47 563 A1, DE 10 2006 012 773 A1)<br />

oder ihn bei der Navigation des Fahrzeugs zu unter-<br />

stützen (US 2010/0 292 886 A1). Neuere Ansätze auf<br />

diesem Gebiet schlagen eine dreidimensionale Dar-<br />

stellung der Informationen mittels Holografie vor<br />

(GB 2 461 294 A).<br />

Neben verbesserten Anzeigesystemen wurden auch<br />

immer häufiger nicht-visuelle Kommunikationsme-<br />

chanismen eingesetzt. Erste Ansätze fanden sich bei-<br />

spielsweise in der Nutzung von Sprachausgabe zur<br />

Geschwindigkeitsinformation (US 4 135 188 A) und<br />

Spracheingabe zur Beeinflussung von Türschließsys-<br />

temen (EP 0 059 985 A1) sowie zur Geschwindigkeits-<br />

steuerung (DE 36 12 691 A1). Haptische Warnsignale<br />

durch Lenkrad oder Fahrersitz wurden zunehmend<br />

differenzierter verwendet, um dem Fahrer eine ge-<br />

naue Lokalisierung der Gefährdung alleine auf Basis<br />

der haptischen Information zu ermöglichen (EP 1 584<br />

901 A1, WO 2005/116 956 A2).<br />

Mit dem Einsatz von Kameras im Innenraum zur Er-<br />

fassung des Fahrerzustands wurde zudem die Blick-<br />

steuerung elektrischer Fahrzeugkomponenten, wie<br />

Radio, Klimaanlage, Türen, aber auch der Geschwin-<br />

digkeitsregelung möglich (US 5 008 946 A). Weitere<br />

Vorschläge hierzu waren speziell auf den Betrieb von<br />

adaptiven Geschwindigkeitsregelungen im Stop-<br />

and-go-Verkehr ausgelegt. Figur 10 zeigt ein Beispiel,

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