Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
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3 Brennstoffzellen – Aufbau und Komponenten<br />
3.1 MembranElektrodenAnordnung (MEA)<br />
Die am weitesten entwickelte Brennstoffzellentech-<br />
nologie basiert derzeit auf Polymer-Elektrolyt-Mem-<br />
branen (PEM), wobei die meistverbreitete Membran<br />
die sogenannte Nafion®-Membran aus sulfoniertem<br />
Polytetrafluorethylen ist. Da deren elektrolytische<br />
Leitung über hydratisierte Protonen erfolgt, ist zur<br />
Gewährleistung der Leitfähigkeit flüssiges Wasser<br />
erforderlich, was eine aufwendige Befeuchtung der<br />
Betriebsgase verlangt. Auch kommt es bei solchen<br />
Elektrolytmembranen zu Abmessungsänderungen,<br />
die durch Veränderung der Wasser- und Wärmeba-<br />
lance der Membran verursacht werden [4]. In der Pa-<br />
tentanmeldung DE 10 2008 043 463 A1 wird eine Elek-<br />
trolytmembran für eine Brennstoffzelle vorgestellt<br />
(Figur 2), bei der solche Abmessungsänderungen<br />
durch Verwendung eines protonenleitfähigen Mate-<br />
rials 100, in dem hohle anorganische feine Teilchen 2<br />
mit Durchgangslöchern auf deren Oberflächen mit<br />
einem Elektrolytharz 1 befüllt sind, und eines nicht-<br />
protonenleitenden Materials unterbunden werden.<br />
Figur 2: Schnittansicht eines gepulverten protonenleitfähigen<br />
Materials (aus DE 10 2008 043 463 A1).<br />
In der Patentanmeldung DE 10 2007 053 739 A1 wird<br />
versucht, ein Austrocknen der Elektroden aufgrund<br />
der Zuführung gasförmiger Reaktanten durch Ver-<br />
wendung einer Membrananordnung zu verhindern,<br />
<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />
die protonenleitende Bereiche (Oxidationselektrode<br />
6, Reduktionselektrode 8) und anionenleitende Be-<br />
reiche (Oxidationselektrode 7, Reduktionselektrode<br />
9) aufweist, wodurch Produktwasser sowohl auf der<br />
Brennstoffseite als auch der Oxidationsseite entste-<br />
hen kann (Figur 3).<br />
Figur 3: Brennstoffzelle mit rechtem anionen- und linkem<br />
protonenleitenden Bereich (aus DE 10 2007 053 739 A1).<br />
Des Weiteren sind Hochtemperatur-PEM-Brenn-<br />
stoffzellen bekannt, die bei Betriebstemperaturen<br />
von 120 bis 180 °C arbeiten und keine oder nur eine<br />
geringe Befeuchtung benötigen. Die elektrolytische<br />
Leitfähigkeit der für diese Zellen verwendeten Mem-<br />
branen beruht auf flüssigen, an das Polymergerüst<br />
gebundenen Elektrolyten, die eine ausreichende<br />
Protonenleitfähigkeit auch bei trockener Membran<br />
und oberhalb des Siedepunkts von Wasser gewähr-<br />
leisten. Allerdings kommt es durch die Beladung<br />
mit dem Elektrolyten oft zur Erweichung und me-<br />
chanischen Destabilisierung der Membran. In der<br />
Patentanmeldung DE 10 2008 009 437 A1 wird eine<br />
Membran-Elektroden-Einheit 14 für vorgenannte<br />
Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzellen vorgestellt,<br />
die trotz Elektrolytbeladung eine gute mechanische<br />
Stabilität der Membran und gleichzeitig eine gute<br />
Anbindung der Membran an die Elektroden 18a, 18b,<br />
bestehend aus einer Gasdiffusionsschicht 22 und<br />
einer mikroporösen Katalysatorschicht 20, gewähr-<br />
leistet (Figur 4). Dies wird dadurch erreicht, dass die<br />
Flachseiten der mit dem Elektrolyten 26 imprägnier-<br />
ten Polymermembran 24 eine strukturelle und / oder<br />
chemische Oberflächenmodifikation aufweisen,<br />
wodurch der elektrolytische Kontaktwiderstand