Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong> 3<br />
Potenziale der Verbrauchs- und<br />
Emissionsreduzierung von Pkw-Antrieben<br />
Dr. Andrea Acker, Dipl.-Ing. Jörg Engelhardt, Patentabteilung 1.13<br />
Zur Senkung der weltweiten CO 2 -Emissionen wurde in den vergangenen Jahren viel über das Thema Elektro-<br />
mobilität diskutiert. Doch aktuelle Studien liefern bezüglich der Gesamtenergiebilanz ein ebenso ernüchtern-<br />
des Ergebnis wie Testreihen bezüglich der Reichweite und dem Verhalten bei niedrigen Temperaturen [1], [4].<br />
Welche Potenziale haben hingegen die konventionellen Antriebe mit einer Brennkraftmaschine in der<br />
Zukunft? Eine Frage, die immer häufiger gestellt wird. Die Verfasser sind der Meinung, dass das Potenzial der<br />
klassischen Brennkraftmaschine noch sehr groß ist. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick zum Thema<br />
der Verbrauchsbilanzen und -potenziale von klassischen Brennkraftmaschinen mit einer Auswahl innovativer<br />
Lösungsansätze um diese Potenziale zu nutzen.<br />
1 Einleitung<br />
Ende Januar 2012 berichtete die „taz“ über ein Gut-<br />
achten des Freiburger Öko-Instituts, welches zu dem<br />
Schluss kam, dass Elektrofahrzeuge längst nicht so<br />
umweltfreundlich seien wie bisher angenommen [1].<br />
Es sei sogar das Gegenteil der Fall, so die Gutachter.<br />
Ein zunehmender Ausbau führe gar zu einer stär-<br />
keren Klimabelastung als konventionelle Antriebe.<br />
So berichtete das Institut in seinem Gutachten, dass<br />
man zwar einerseits durch einen Ausbau der Elektro-<br />
flotte auf eine Million Fahrzeuge bis zum Jahr 2022<br />
die Emissionen der Treibhausgase um 6 % reduzieren<br />
könne, andererseits man aber durch einen Einsatz<br />
effizienterer Benzinmotoren anstelle der Elektro-<br />
antriebe die schädlichen Klimagase um bis zu 25 %<br />
senken könne.<br />
Ein zunächst überraschendes Ergebnis und eine er-<br />
nüchternde Erkenntnis zu der gerade an Akzeptanz<br />
gewinnenden Elektromobilität. Im Folgenden sollen<br />
die Ergebnisse dieser Studie nicht näher beurteilt oder<br />
bewertet werden. Es soll vielmehr aufgezeigt werden,<br />
dass die konventionellen Antriebe für Pkw, also die<br />
klassische Brennkraftmaschine mit einem Otto- oder<br />
Dieselbrennverfahren, noch enorme Potenziale der<br />
Verbrauchsreduzierung und somit der Wirkungs-<br />
gradsteigerung aufweisen. Hierfür gibt es noch eine<br />
große Bandbreite ungenutzter Möglichkeiten, um eine<br />
Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und der damit<br />
direkt verbundenen CO 2 -Emissionen zu erzielen.<br />
2 Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung<br />
2.1 Überblick<br />
Betrachtet man die Energiebilanz an einem Pkw-An-<br />
trieb, so gilt für den effektiven Gesamtwirkungsgrad<br />
des Antriebsstranges ŋ e, gesamt folgender Zusammen-<br />
hang aus der Antriebsenergie E mech (also die für den<br />
Antrieb des Fahrzeuges tatsächlich erforderliche<br />
mechanische Energie) und der zugeführten<br />
Energie E Kraftstoff :<br />
ŋ e, gesamt =<br />
E mech<br />
E Kraftstoff<br />
(1)