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Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA

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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />

nicht mehr aufrecht auf dem Fahrersitz sitzt und das<br />

Lenkrad umfasst, zum Beispiel aufgrund plötzlicher<br />

gesundheitlicher Probleme (US 2 172 116 A, Figur 5).<br />

Figur 5: Fahrerüberwachung; sobald der Fahrer die Lichtschranke<br />

zwischen der Lampe 25 und der Fotodiode 30 verlässt,<br />

wird ein Alarm ausgelöst (aus US 2 172 116 A).<br />

Die Erfassung der Konzentration oder Müdigkeit des<br />

Fahrers basierend auf einer Messung des ohmschen<br />

Widerstandes des menschlichen Körpers markiert<br />

den Beginn der Nutzung biometrischer Messdaten für<br />

Einrichtungen im Fahrzeug. Zu Anfang wurde hier-<br />

bei der Widerstand des menschlichen Körpers noch<br />

mittels einer zusätzlichen, separaten Elektrode erfasst<br />

(DE 87 84 67 B), später nur noch mithilfe eines speziell<br />

ausgebildeten Lenkrades (DE 1 815 468 B). Bei einer<br />

festgestellten Ermüdung des Fahrers wurde ein Alarm<br />

ausgelöst, um ihn zu warnen und am Einschlafen zu<br />

hindern. Neben optischen und akustischen Warnsig-<br />

nalen kamen zunehmend auch haptische Signale zum<br />

Einsatz, beispielsweise das automatische Auslösen<br />

eines Bremsruckes (DE 2 518 930 A1), die aktive Ansteu-<br />

erung der Rückstellkraft des Gaspedals (US 4 234 051<br />

A) oder die Erzeugung von Vibrationen im Fahrersitz<br />

oder Lenkrad (DE 38 22 193 A1). Andere Ansätze schlu-<br />

gen zum Aufwecken des Fahrers sogar die Kombina-<br />

tion akustischer Wecksignale mit speziell definierten<br />

Stromstößen (DE 100 65 415 A1) oder eine abgestimmte<br />

Erzeugung von Klang und Duft vor (EP 2 138 989 A1).<br />

Mit der zunehmenden Verbreitung von automatischen<br />

Geschwindigkeits- und Abstandsregelungen im Fahr-<br />

zeug erfolgten auch Kombinationen derartiger Sicher-<br />

heitsvorrichtungen. Zur Überwachung des Fahrerzu-<br />

stands wurden hierbei weitere biometrische Daten wie<br />

der Herzschlag (DE 3 443 644 A1) oder Reaktionen und<br />

Aktivität der Augen einbezogen (DE 3 803 916 A1; DE<br />

195 09 689 A1, Figur 6).<br />

Figur 6: Überwachung der Verfassung des Fahrers durch<br />

Messung der Augenaktivität (aus DE 195 09 689 A1).<br />

Die Fortschritte auf dem Gebiet der Sensorik sowie<br />

die immer leistungsfähigeren und vernetzten Fah-<br />

rerassistenzsysteme führten dazu, die Methoden der<br />

Fahrerzustandsüberwachung nicht nur zur Warnung<br />

und Notbremsung, sondern auch zur Verbesserung<br />

der Fahrleistungen des Fahrers zu nutzen und ihn<br />

in seiner jeweiligen Situation optimal zu unterstüt-<br />

zen. Hierzu wurden vermehrt Messdaten mehrerer<br />

Fahrzeugsysteme kombiniert (DE 601 15 693 T2) und<br />

algorithmische Verfahren zur Erkennung der Fah-<br />

rermüdigkeit und -aufmerksamkeit eingesetzt, zum<br />

Beispiel durch Berechnung der Monotonie der aktuel-<br />

len Fahrsituation (EP 1 933 277 B1) oder durch Blickbe-<br />

obachtung (WO 2007/145 566 A1). Eine aktive Unter-<br />

stützung des Fahrers findet meist abgestuft statt und<br />

reicht von optischen, akustischen oder haptischen<br />

Warnmeldungen sowie Pausenempfehlungen über<br />

automatische Eingriffe in das Audiosystem, beispiels-<br />

weise zum Wechseln von Musikprogrammen, bis hin<br />

zu Nothaltesystemen, die das Fahrzeug selbsttätig am<br />

Straßenrand sicher zum Stillstand bringen.<br />

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