Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
34<br />
Beim Wiederstart sind Leitungs- und Stellvolumina<br />
der zugehörigen Schaltkupplungen zügig zu befüllen<br />
und der Kraftschluss zeit- / druckgesteuert sanft einzu-<br />
leiten. Startzeiten von unter 350 Millisekunden wer-<br />
den als akzeptabel angesehen. Ohne weitere Maßnah-<br />
men lägen diese bei modernen Pkw-Getrieben jedoch<br />
bei circa 800 Millisekunden [14].<br />
Um der Problematik zu begegnen, dass die motor-<br />
seitige Getriebeölpumpe im Motor-Stopp-Zustand<br />
nicht mehr läuft, sind Konstruktionen mit einer elek-<br />
tromotorisch angetriebenen Zusatzpumpe bekannt<br />
(Figur 2). Die DE 10 2005 013 137 A1 schlägt eine klein<br />
dimensionierte Elektrozusatzpumpe 3 vor, die im<br />
Motor-Stopp-Zustand die hydraulische Versorgung<br />
der Steuerschaltung übernimmt und zusätzlich Vo-<br />
lumenstrom für die Kühlung des Anfahrelements 11<br />
(hier in Form einer hydraulischen Reibungskupplung)<br />
und der Getriebeschmierung 10 bereitstellt. Insbeson-<br />
dere in der Anfahrsituation wird ein erhöhter Kühl-<br />
ölstrom benötigt, den die mechanische Pumpe 2 nur<br />
bei entsprechend großer Auslegung bei den niedrigen<br />
Anfahrdrehzahlen liefern kann, was im Hinblick auf<br />
den normalen Fahrbetrieb nicht wirtschaftlich wäre.<br />
Aus diesem Grund läuft die Elektropumpe auch nach<br />
der Verbrennungsmotorstillstandsphase anfänglich<br />
noch mit, um diesen Bedarf zu ergänzen. Weiter kann<br />
mit solchen Konstruktionen bei einem vollständigen<br />
oder teilweisen Ausfall einer der Pumpen die andere<br />
zumindest in Teilen im Sinne der Redundanz den Öl-<br />
strombedarf decken. Die Steuerung der Pumpleistung<br />
der Elektropumpe kann über die Drehzahl des Elek-<br />
Figur 2: Zusatzpumpenlayout (DE 10 2005 013 137 A1)<br />
<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />
tromotors mit einer Ölmengenbedarfsanalyse vorge-<br />
nommen werden, die von Sensordaten und / oder über<br />
mathematische Modelle Informationen erhält.<br />
Die DE 10 2007 003 923 A1 hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
aus Kosten-, Bauraum- und Energieeffizienzgründen<br />
auf eine Zusatzpumpe beim Automatikgetriebe mit<br />
hydrodynamischem Wandler zu verzichten. Die<br />
direktgesteuerten elektrischen Ventile werden elek-<br />
trisch in einen Anfahrgang geschaltet und bleiben<br />
dies auch während der Stopp-Phase des Motors. Zu-<br />
dem wird sichergestellt, dass sich die Zulaufkanäle<br />
nicht in das Reservoir entleeren. Es wird davon aus-<br />
gegangen, dass im Anfahrbetrieb der Primärdruck-<br />
kreis der Getriebesteuerung vor dem Sekundär-<br />
druckkreis der Getriebe-Kühlschmierung bevorzugt<br />
versorgt werden kann. Dies reduziert den Zeitverlust<br />
beim Wiederstart.<br />
Eine weitere Alternative zu Mehrpumpensystemen<br />
stellen hydraulische Zusatzspeicher dar, wie die DE<br />
10 2006 014 756 A1 am Beispiel eines Federspeichers<br />
zeigt (Figur 3) [14].<br />
Figur 3: Hydraulischer Druckspeicher (DE 10 2006 014 756 A1)<br />
Der dargestellte zylindrische Speicher 5 ist mithilfe<br />
der Pumpe 20, die von der Verbrennungskraftma-<br />
schine angetrieben wird, über eine Drossel 23 befüll-<br />
bar. Dies geschieht während des normalen Fahrzeug-<br />
betriebs. Das Hydraulikfluid wird in die Kammer 9<br />
geladen und der Kolben 8 bewegt sich in die hintere<br />
Endstellung, wobei die Feder 11 vorgespannt wird. Mit<br />
der Drossel kann die Ladezeit eingestellt werden, so