Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA
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<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />
start an den Reformer unmittelbar durch Wärmelei-<br />
tung / Strahlung übertragen kann.<br />
5 Recycling<br />
Einige Teile der Brennstoffzellen bestehen aus wert-<br />
vollen Materialien, die nicht unbeschränkt verfügbar<br />
sind. Daher wäre es wünschenswert, am Lebensende<br />
der Brennstoffzelle aus den bipolaren Platten diese<br />
wertvollen Materialien wieder zu gewinnen. Die An-<br />
meldung DE 10 2007 038 246 A1 beschreibt ein Verfah-<br />
ren zum Wiedergewinnen von Rutheniumoxid oder<br />
von Gold und von Titan aus einer bipolaren Platte, um<br />
diese Materialien anschließend in anderen Brenn-<br />
stoffzellenstapeln einzusetzen. Die bipolare Platte<br />
wird in eine geeignete Säure eingetaucht, welche das<br />
Titan oder das Titanoxid auflöst. Das Rutheniumoxid<br />
oder das Gold wird von der Platte abgelöst und flotiert<br />
auf der Lösung, von der es entfernt werden kann. Die<br />
Lösung wird dann erhitzt, um die Säurelösung zu ver-<br />
dampfen, was ein Pulver des Titanoxids zurücklässt.<br />
Das Substrat aus rostfreiem Stahl der bipolaren Platte<br />
wird dann von dem Titan gereinigt und kann wieder<br />
verwendet werden.<br />
Die Anmeldung DE 10 2009 004 196 A1 beschreibt ein<br />
Verfahren zum Regenerieren eines Separators für<br />
eine Brennstoffzelle mit einem Substrat aus Titan<br />
oder einer Titanlegierung und einem darauf ausge-<br />
bildeten leitenden Film. Das Verfahren umfasst das<br />
Entfernen des leitenden Films von dem Separator<br />
und auch des Entfernens eines Teils der Oberfläche<br />
des Substrats, wodurch ein regeneriertes Substrat<br />
erhalten wird. Danach wird auf dem regenerierten<br />
Substrat ein leitender Film ausgebildet.<br />
Die Patentschrift DE 10 2009 034 314 B4 betrifft ein<br />
Verfahren zur materialselektiven Zerkleinerung<br />
von Brennstoffzellenstacks. Dabei wird im ersten<br />
Schritt der komplette Brennstoffzellenstack in einen<br />
Zerkleinerungsreaktor eingebracht, der mit Wasser<br />
gefüllt ist. Seitlich an den Klebeflächen der Bipolar-<br />
platten wird ein Elektrodensystem entlang geführt,<br />
welches von einem Impulsgenerator mit elektrischen<br />
Impulsen gespeist wird. Dadurch werden im Elek-<br />
trodensystem starke Schallwellen beziehungsweise<br />
Schockwellen erzeugt, welche auf die Seitenflächen<br />
treffen. Diese bewirken eine Zerstörung der Integrität<br />
der Verklebung. Nachfolgend können die einzelnen<br />
Wiederholeinheiten auseinandergenommen wer-<br />
den, beziehungsweise fallen von allein auseinander.<br />
In einem zweiten Schritt werden von den einzelnen<br />
Wiederholeinheiten die anhaftenden Elektroden und<br />
der Elektrolyt entfernt, so dass gereinigte Bipolar-<br />
platten übrig bleiben und die restlichen Bestandteile<br />
entfernt und selektiert werden können (zum Beispiel<br />
durch eine Siebung). Dieser Prozess kann mechanisch<br />
mithilfe von Bürsten geschehen oder ebenfalls, wie<br />
im ersten Schritt, mithilfe von elektrohydraulisch<br />
generierten Schockwellen. Dazu wird wiederum das<br />
Elektrodensystem über die Oberfläche der Wieder-<br />
holeinheiten geführt, so dass die gesamte Oberfläche<br />
der Bipolarplatte überstrichen wird. Durch die Ein-<br />
wirkung der Schockwellen wird ihre Oberfläche von<br />
allen anhaftenden Bestandteilen gesäubert.<br />
6 Ausblick<br />
Im Mittelpunkt eines der Zukunftsprojekte des Bundes-<br />
wirtschaftsministeriums steht die weitere Forcierung<br />
der Elektromobilität, bei der langfristig auf die Ver-<br />
wendung fossiler Energieträger verzichtet werden soll.<br />
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenver-<br />
band DWV hat als Trend des Jahres <strong>2011</strong> beobachtet,<br />
dass die Fahrzeug- und Kraftstoffindustrie weiterhin<br />
zielstrebig am Kraftstoff Wasserstoff arbeitet [5]. Die<br />
meisten großen Fahrzeughersteller wollen 2015 mit<br />
Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Serienfahr-<br />
zeuge anbieten. Hierzu muss allerdings rechtzeitig<br />
eine geeignete Tankstellen-Infrastruktur vorhanden<br />
sein.<br />
Wie kürzlich in einem Gutachten des Unabhängigen<br />
Instituts für Umweltfragen UfU ermittelt wurde,<br />
erreichen Antriebe mit Wasserstoff und Brennstoff-<br />
zellen bei den Bürgern eine hohe Akzeptanz. In dem<br />
Bürgervotum kommt auch zum Ausdruck, dass das<br />
Wasserstoffauto nur dann eine Zukunftsoption ist,<br />
wenn der Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energie-<br />
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