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Erfinderaktivitäten 2011 - DPMA

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Neben der generellen Optimierung der Wirkungs-<br />

grade dieser Komponenten besteht eine weitere Mög-<br />

lichkeit darin, durch eine intelligente Steuerung diese<br />

Komponenten nur nach Bedarf einzusetzen. So ist es<br />

bereits Stand der Technik, die Lichtmaschine bei voll<br />

geladener Batterie abzuschalten beziehungsweise<br />

eine Aufladung nur in den Schubphasen des Motors<br />

durchzuführen. Auch der Antrieb der Wasserpumpe<br />

birgt durch eine bedarfsgerechte Steuerung enorme<br />

Einsparpotenziale: So kann zum Beispiel während ei-<br />

nes Kaltstarts die Wasserpumpe abgeschaltet bleiben.<br />

2.4 Maßnahmen im Triebstrang<br />

Zu den im Triebstrang liegenden Komponenten zäh-<br />

len unter anderem:<br />

• Kupplung<br />

• Getriebe (Automatik oder Handschalter)<br />

• Differentialgetriebe<br />

Neben der Reduzierung der Verlustleistung dieser<br />

Komponenten durch eine Optimierung der Schmie-<br />

rung und Verbesserung der Reibung ergeben sich auch<br />

durch moderne Motorsteuerungen im Zusammenspiel<br />

mit der Getriebesteuerung von Automatikgetrieben<br />

große Optimierungspotenziale. Intelligente Getriebe-<br />

steuerungen „kennen“ das Verbrauchskennfeld des<br />

Motors und wählen ausgehend von der aktuell gefor-<br />

derten Antriebsleistung die Übersetzungsstufe, bei<br />

welcher der Motor in einem verbrauchsoptimalen<br />

Betriebspunkt betrieben werden kann.<br />

2.5 Maßnahmen im Abgasstrang<br />

Um besser zu verdeutlichen, welche Mengen an Ener-<br />

gie durch das Abgas in Form von Wärme verloren ge-<br />

hen, im Folgenden zunächst ein stark vereinfachtes<br />

Beispiel:<br />

Angenommen wird eine einstündige Fahrt mit einem<br />

Dieselfahrzeug mit zwei Liter Hubraum bei einer Mo-<br />

tordrehzahl von 2000 1 / min – beispielsweise bei einer<br />

Stadtfahrt bei 60 km / h im vierten Gang.<br />

<strong>DPMA</strong> – <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2011</strong><br />

Der Motor setzt in dieser einen Stunde 120 Kubik-<br />

meter Luft (in etwa der Rauminhalt einer Zweizim-<br />

merwohnung) durch, was einer Masse von 144 kg<br />

Luft entspricht. Die Abgastemperatur kann hierbei<br />

mit etwa 500 °C angenommen werden, bei zum Bei-<br />

spiel 20 °C Außentemperatur wird die Luft somit um<br />

480 °K erhitzt, wofür eine Energiemenge von circa<br />

69 500 kJ erforderlich ist, was wiederum etwa zwei<br />

Liter Kraftstoff entspricht.<br />

Eine Nutzung der Abgaswärme würde somit ein<br />

enormes Potenzial darstellen. Die Aufgabe besteht für<br />

den Entwickler somit darin, die Wärme in nutzbare<br />

mechanische oder elektrische Energie umzuwandeln,<br />

was zum Beispiel durch einen Gas- und / oder Dampf-<br />

turbinenprozess erreicht werden könnte. Auch eine<br />

direkte Umwandlung von Wärmeenergie in elektri-<br />

sche Energie ist mit sogenannten thermoelektrischen<br />

Generatoren möglich.<br />

3 Aktuelle Erfindungstrends<br />

3.1 Maßnahmen im Motor<br />

3.1.1 Brennverfahren<br />

Bezüglich der Entwicklung neuer Brennverfahren<br />

wird in der Fachwelt bereits seit einigen Jahren die<br />

homogene Selbstzündung diskutiert, welche auch<br />

als Homogeneous Charge Compression Ignition (kurz<br />

HCCI-Brennverfahren) bekannt ist. Ziel ist hierbei, die<br />

Vorteile eines Otto- und Diesel-Brennverfahrens zu<br />

vereinen. Niedrige NO X - und Rußemissionen sowie ein<br />

günstiger Kraftstoffverbrauch stellen hierbei eine inte-<br />

ressante Alternative zu den bekannten Konzepten dar.<br />

Ein Problem bei diesem Brennverfahren ist jedoch,<br />

die Selbstzündung zum gewünschten Zeitpunkt ab-<br />

hängig von einer Vielzahl hochdynamischer Rand-<br />

parameter wie zum Beispiel Druck und Temperatur<br />

im Brennraum genau und stabil zu steuern.<br />

Die DE 10 2009 052 017 A1 stellt hierfür folgende Ver-<br />

fahrensschritte vor (Figur 1):

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