06.01.2013 Aufrufe

Financial Repression - Smart Investor

Financial Repression - Smart Investor

Financial Repression - Smart Investor

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

52<br />

Research – Märkte CHARTTECHNIK<br />

Ab jetzt steigen die Zinsen!<br />

Aus technischer Sicht dürften deutsche Bundesanleihen ab<br />

jetzt langfristig fallen.<br />

Verbrannte Finger der Shorties<br />

Seit Monaten, nein, seit Jahren foppt und nervt der Bund-Future –<br />

respektive die deutschen Bundesanleihen – viele Trader und<br />

<strong>Investor</strong>en. Wie oft sah man den „Bund“ schon „oben angekommen“,<br />

und wie viele Shorties haben sich daraufhin ein ums andere<br />

Mal die Finger bei einer Baisse-Spekulation verbrannt. Die<br />

Bunds liefen und liefen und liefen, immer weiter nach oben.<br />

Deutsche Bonität wird zurückgehen<br />

Nun aber scheint die Sache klar zu sein. Denn im Zuge eines immer<br />

weiteren Fortschreitens der Euro-Krise und des Würgestatus im<br />

Rahmen des ESM wird sich die Bonität Deutschlands zwangsläufig<br />

verschlechtern. Das aber bedeutet – ähnlich wie bei Griechenland<br />

oder Spanien heute schon – dass die Renditen deutscher Staatsanleihen<br />

nach oben gehen müssen, respektive die Kurse der Anleihen<br />

bzw. des darauf abzielenden Terminkontraktes Bund-Future<br />

nach unten. Daran sollten auch massive Anleihenkäufe der EZB<br />

oder anderer Zentralbanken nichts ändern können.<br />

Charttechnische Aussichten<br />

Der „Bund“ ist exakt an der oberen Begrenzung seines langfris -<br />

tigen Trendkanals, welche sich als Parallelverschiebung der<br />

unteren Begrenzung ergibt, nach unten abgeprallt (Abb. 1). Wir<br />

sehen in diesem „Spike“ klare Anzeichen einer Erschöpfungsbewegung<br />

und gehen daher davon aus, dass nun ein weiterer<br />

Kursverfall in Richtung 120 Punkte erfolgen wird (gelbe Prog -<br />

noselinie), was der unteren Begrenzung des Trendkanals entspräche.<br />

Auf dem Weg dorthin muss der Bund zwar die beiden<br />

charttechnischen Unterstützungen bei 140 und 135 knacken.<br />

Aber das sollte ihm angesichts der völligen Überkauftheit des<br />

Marktes keine allzu großen Probleme bereiten. Abb. 2 zeigt die<br />

Entwicklung des Bund-Futures nochmal in „Nahaufname“.<br />

Abb. 1: Bund-Future, langfristig<br />

<strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> 7/2012<br />

Abb. 2: Bund-Future, kurzfristig<br />

Abb. 3: Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen seit 1800<br />

30-Jahres-Zyklus<br />

Für die letzten 200 Jahre lässt sich anhand der amerikanischen<br />

Staatsanleihen-Renditen ein 30-Jahreszyklus ausmachen (Abb. 3).<br />

Genau genommen handelt es sich dabei sogar um einen 60-Jahreszyklus,<br />

wenn man von Tief zu Tief rechnet. Nachdem das absolut<br />

herausragende Rendite-Hoch im Jahre 1981 stattfand, kam das Tief<br />

in den USA im Jahre 2011 zustande. Aufgrund der europäischen<br />

Sondersituation dürften die deutschen Renditen dementsprechend<br />

ein paar Monate später ihr Langfrist-Tief ausgebildet haben.<br />

Fazit<br />

Vermutlich lässt sich der langfristige amerikanische Rendite -<br />

zyklus auch auf Deutschland übertragen und wahrscheinlich<br />

wurde hier das langfristige Rendite-Tief in den vergangenen<br />

Tagen ausgebildet. Damit dürften deutsche Staatsanleihen ihre<br />

besten Zeiten hinter sich haben und deren Renditen in den<br />

kommenden Monaten sprunghaft nach oben gehen.<br />

Ralf Flierl<br />

Foto: PantherMedia / Sergio Hayashi

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!