Financial Repression - Smart Investor
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denen sich die Kunden das Starbucks-Aroma nach Hause holen<br />
können. Einen Kannibalisierungseffekt – sprich: gleichzeitig weniger<br />
Gäste in den Filialen – befürchtet man indes nicht.<br />
Aktie war nie wirklich billig<br />
Schultz drückt beim Filialausbau aufs Tempo. Allein im ersten<br />
Quartal eröffnete Starbucks weltweit 176 neue Läden. Wie das<br />
Unternehmen mitteilte, soll im Gesamtjahr die Zahl von 1.000<br />
Neueröffnungen erreicht werden, ein Zehntel davon in Europa.<br />
Obwohl die Region im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
zuletzt sogar in die Verlustzone rutschte, hält Schultz hier an<br />
seinen Expansionsplänen fest. Im Gegensatz zu McDonald’s<br />
Starbucks (884 437) EUR<br />
Research – Aktien<br />
oder Burger King erzielt Starbucks in Europa aber bislang nur<br />
einen sehr geringen Teil seiner Erlöse. Für Rückenwind könnte<br />
schon bald der deutlich gesunkene Kaffeepreis sorgen, der ab<br />
2013 zu einer jährlichen Entlastung von deutlich über 100 Mio.<br />
USD führen sollte. Mit Vorlage der rundum soliden Halbjahresbilanz<br />
hob der Vorstand dann auch die Ziele für das Gesamtjahr<br />
leicht an. Starbucks kalkuliert beim Ergebnis je Aktie nunmehr<br />
mit einem Wert zwischen 1,81 und 1,84 USD (nach zuvor 1,78<br />
bis 1,82 USD). Der Umsatz dürfte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um gut 14% auf 13,3 Mrd. USD erhöhen. Die Aktie, die im vergangenen<br />
Sommer noch bei 35 USD notierte, erreicht auf dieser<br />
Grundlage nun ein KGV von 29 – für Starbucks-Verhältnisse ein<br />
eher moderater Wert. Meist lag das Multiple in den letzten drei<br />
Jahren zwischen 30 und 40.<br />
Fazit<br />
Starbucks nimmt mit seiner Mischung aus Systemgastronomie,<br />
Kaffeehausgeschäft und Lifestyle-Marke eine Sonderstellung ein.<br />
Gerade in Asien und Europa bieten sich dem Konzern noch<br />
gewaltige Expansionschancen, die jedoch kurzfristig von wirtschaftlichen<br />
Problemen in vielen Ländern aufgehalten werden<br />
könnten. Der Vorstoß in neue Bereiche wie das Geschäft mit<br />
Kaffeevollautomaten und Fruchtsäften erscheint ebenfalls aussichtsreich.<br />
Der Einstieg in diesen klassischen Wachstumswert<br />
sollte dennoch schrittweise und immer erst nach Kursrücksetzern<br />
erfolgen.<br />
Marcus Wessel<br />
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<strong>Smart</strong> <strong>Investor</strong> 7/2012 63