Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...
Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...
Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
106<br />
anatomischen, physikalischen, sozialen <strong>und</strong> psychologischen Umstände bei ED-Patienten jedoch<br />
eine sorgfältige Beurteilung <strong>und</strong> Planung vor <strong>der</strong> Therapie (Guckes et al. 1991).<br />
5.2.2.1 Indikationen, Planung <strong>und</strong> Vorbereitung<br />
Der Einsatz von Implantaten bei Patienten mit ED wird – bedingt durch ihre Kosten, die<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Insertion in bestimmten Kieferbereichen, die Gefahr <strong>der</strong> Lockerung o<strong>der</strong> des<br />
Verlustes <strong>und</strong> ihre Unfähigkeit „mitzuwachsen“ – auf bestimmte Indikationen beschränkt<br />
bleiben, die nicht zur Routinebehandlung zählen (Belanger 1994).<br />
Der Behandlungsplan kann, nach gestellter Indikation, trotz allgemein wohlbegründeter Einschränkungen<br />
<strong>der</strong> Implantation im Kindesalter ein kombiniertes Vorgehen mit prothetischen <strong>und</strong><br />
implantologischen Maßnahmen auch schon im Kindesalter vorsehen, um einerseits <strong>der</strong><br />
Atrophie des zahnlosen Alveolarkammes mittels Implantaten entgegenzuwirken, <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits<br />
durch eine relativ frühzeitige festsitzende Versorgung Nachteile <strong>der</strong> abnehmbaren Prothetik<br />
zu reduzieren (Celar 1998).<br />
Das Alter <strong>und</strong> psychologische Faktoren sind in <strong>der</strong> Therapieplanung auch ein wichtiger Punkt:<br />
Für die dentale Behandlung von jungen ED-Patienten (bis zum Alter von 7 bis 8 Jahren) sind<br />
üblicherweise die Sorgen <strong>der</strong> Eltern in Bezug auf die Ästhetik <strong>und</strong> die Funktion (Kaueffizienz)<br />
<strong>der</strong> motivierende Faktor. Die Kin<strong>der</strong> selbst beginnen erst Interesse an ihrer Gesichts-Ästhetik<br />
zu zeigen, wenn sie die Pubertät erreichen. Das Interesse einer jungen Person an seiner oralen<br />
<strong>und</strong> facialen Ästhetik kann eng mit <strong>der</strong> psychologischen Entwicklung assoziiert sein <strong>und</strong> sollte<br />
nicht ignoriert werden (Guckes 1991).<br />
Als vorbereitende Diagnose- <strong>und</strong> Planungsmaßnahmen werden klinische <strong>und</strong> röntgenologische<br />
Untersuchungen von allen Patienten durchgeführt. Dabei muss festgestellt werden, ob<br />
genug Knochenangebot für eine Implantatinsertion vorhanden ist, <strong>und</strong> wenn sie inseriert sind, ob<br />
genug vertikale Knochenhöhe da ist, sie zu restaurieren. Entscheidungen bezüglich Implantatlänge<br />
<strong>und</strong> –durchmesser basieren auf präoperativen Röntgenbef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> intraoperativen<br />
Gegebenheiten. Es ist auch wichtig, diagnostisch die geplante Länge <strong>der</strong> Suprastruktur zu<br />
bestimmen, sodass nicht exzessive Hebelkräfte einen Verlust von periimplantären Knochen<br />
verursachen (Hickey 2001).<br />
Zur Beurteilung <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Mandibula werden Panoramaröntgen-Aufnahmen gemacht <strong>und</strong><br />
zur präoperativen Beurteilung <strong>der</strong> Maxilla zusätzlich eine Computertomographie. In allen<br />
Fällen werden seitliche Fernröntgen <strong>und</strong> Kleinbildröntgen sowie Modelle <strong>und</strong> Führungsschienen<br />
für die Implantatinsertion hergestellt (Guckes 2002). Diese werden vor <strong>der</strong><br />
Behandlung, sofort nach <strong>der</strong> Implantatoperation, beim Einsetzen <strong>der</strong> Prothesen <strong>und</strong> darauffolgend<br />
in jährlichen Intervallen durchgeführt (Kearns 1999).