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Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...

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6 Konklusion<br />

Das Erkrankungsbild <strong>der</strong> anhidrotischen Ekto<strong>der</strong>malen Dysplasie kann aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> obligat<br />

vorhandenen <strong>Hypo</strong>- bis Anhidrose mit Hitzeintoleranz v.a. in <strong>der</strong> neonatologischen <strong>und</strong> frühkindlichen<br />

Phase lebensbedrohlich sein. Daher ist es von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung, die<br />

klinische Symptomatik als Schlüssel zur Diagnosestellung dem neonatologisch tätigen medizinischen<br />

Personal bekanntzumachen.<br />

Es geben jedoch oft erst die Zahnverän<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> die <strong>Hypo</strong>trichose bei ED die entscheidenden<br />

Hinweise zur Diagnosefindung im Alter von 2-3 Jahren. In 37,5% <strong>der</strong> an dieser<br />

Studie beteiligten Personen wurde die Diagnose „ED“ an Zahnmissbildungen erkannt, bei 12,5%<br />

erst vom behandelnden Zahnarzt gestellt. In <strong>der</strong> wichtigen neonatalen Phase wurde die Diagnose<br />

jedoch nur bei 2 Buben gestellt, die aufgr<strong>und</strong> betroffener Geschwister bereits eine positive<br />

Familienanamnese für das Syndrom hatten.<br />

In <strong>der</strong> pränatalen Diagnose <strong>und</strong> Verifizierung des Konduktorinnenrisikos steht heute eine direkte<br />

Bestimmung <strong>der</strong> Genmutation durch direkte DNA-Diagnostik zur Verfügung, da das EDA-Gen<br />

kloniert werden konnte, <strong>und</strong> eine genaue Genkartierung des defekten Gens bei X-AED am X-<br />

Chromosom auf dem Krankheitslokus im Xq12-q13.1 gelungen ist.<br />

Die prothetische Rehabilitation <strong>der</strong> Oligo- bis Anodontie als essentieller Teil <strong>der</strong> symptomatischen<br />

Therapie bei AED soll aus funktionellen, ästhetisch-kosmetischen <strong>und</strong> psychosozialen<br />

Gründen möglichst frühzeitig erfolgen. Dabei sollte die prothetische Erstbehandlung ab<br />

dem 2. bis 3. Lebensjahr aus einer unterschiedlichen Kombination von abnehmbaren Coverdenture-Prothesen,<br />

Teilprothesen o<strong>der</strong> Totalprothesen bestehen.<br />

Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Studie kann geschlossen werden, dass die frühkindliche prothetische<br />

Versorgung praktisch zu einem 100%-igen Erfolg führt, während ein vergleichsweise später<br />

Beginn im Alter von 8-10 Jahren häufig zu Misserfolgen in Form von Nichtakzeptanz <strong>der</strong><br />

technischen Arbeit führte.<br />

Festsitzende Versorgungen in Form von Kronen- <strong>und</strong> Brückentechniken sollten, falls sie als<br />

alleinige Maßnahme möglich wären, in <strong>der</strong> Therapie von Oligodontiepatienten erst nach<br />

Abschluss des Kieferwachstums verwendet werden, um dieses nicht zu behin<strong>der</strong>n.<br />

Adjuvante zahnärztliche <strong>therapeutische</strong> Maßnahmen sind prophylaktische <strong>und</strong> konservierende<br />

Maßnahmen, direkte <strong>und</strong> indirekte Restaurationen von hypoplastischen Zähnen mit Compositaufbauten,<br />

Veneers <strong>und</strong> Kronen, sowie kieferorthopädische Maßnahmen.

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