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Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...

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5.2.2.6 Phasenablauf <strong>der</strong> Versorgung, zusätzliche chirurgische Maßnahmen<br />

Eine Implantat-Versorgung erfolgt konventionell in 2 Phasen. Die erste Phase beinhaltet die<br />

Implantat-Insertion (als Erstoperation) <strong>und</strong> die Einheilungsphase nach dem Setzen <strong>der</strong><br />

Implantate. Diese beträgt in <strong>der</strong> Mandibula 3-4 Monate, in <strong>der</strong> Maxilla 5-6 Monate (Kearns<br />

1999). In <strong>der</strong> 2. Phase erfolgt die Implantateröffnung (Freilegungsoperation) mit dem Einsetzen<br />

von Gingivaformern zur Abheilung <strong>der</strong> Schleimhaut. Danach erfolgt die Konstruktion <strong>der</strong> Suprastruktur<br />

<strong>und</strong> die implantat-prothetischen Versorgung.<br />

Durch das angeborene Fehlen von Zahnanlagen bei ED resultiert ein oft nur geringes knöchernes<br />

Lager für die totale o<strong>der</strong> partielle abnehmbare Prothese. Die Insertion von Implantaten in für die<br />

nachfolgende Restauration günstigen Lokalisationen kann sich schwierig gestalten <strong>und</strong> evtl. eine<br />

Knochentransplantation erfor<strong>der</strong>n (Guckes 2002).<br />

Zusätzliche chirurgische Techniken können indiziert sein, um das Inserieren von Implantaten<br />

in <strong>der</strong> am besten geeigneten Position zu erleichtern (Guckes 1991, Kearns 1999).<br />

Verwendete Methoden bei <strong>der</strong> Therapie von AED-Patienten sind Alveolarkammplastik,<br />

Knochentransplantation („bone grafts“) o<strong>der</strong> Knochenersatzmaterialien <strong>und</strong> Oberkiefer-Sinusboden-Elevation<br />

als Augmentationsverfahren mit/o<strong>der</strong> ohne Membranen, falls es die anatomischen<br />

Charakteristiken erfor<strong>der</strong>ten. Die Implantat-Insertion kann dann zugleich mit den zusätzlichen<br />

chirurgischen Maßnahmen durchgeführt werden o<strong>der</strong> in einer getrennten zweiten<br />

Operation nach den Augmentationsverfahren (3-phasiges Vorgehen).<br />

Die Alveolarkammplastik beinhaltet die Elimination des „messerschneidenscharfen“ morphologischen<br />

Charakters <strong>der</strong> zahnlosen Kieferkämme bei Patienten mit AED durch eine einfache<br />

Alveolarkamm-Rekontourierung mit einer minimalen Kieferkammreduktion (Smith 1993,<br />

Guckes 2002). Dabei gewonnener autogener Knochen kann (in Kombination mit Membranen)<br />

zur Augmentation bukkaler Defekte an Implantaten verwendet werden (Pervin et al. 2002).<br />

Autogene Knochentransplantationen waren v.a. bei Patienten notwendig, die Oberkiefer-<br />

Implantate erhielten. Dazu wurden in erster Linie autogene (Spongiosa-) Knochentransplantate<br />

aus <strong>der</strong> Crista iliaca anterior entnommen <strong>und</strong> somit war eine zusätzliche Operationsstelle (die<br />

Spen<strong>der</strong>stelle) involviert, mit damit verb<strong>und</strong>enem zusätzlichen Krankheitswert. Wenn Eigenknochen<br />

nicht zur Verfügung steht, würde sich alloplastisches Material für eine Augmentation in<br />

<strong>der</strong> Mandibula adäquat bewähren (Kearns 1999).<br />

Die Sinusboden-Elevationsverfahren wurden mittels eines standardmäßigen lateralen Zugangs<br />

zur Oberkieferhöhle durchgeführt.<br />

Die Erfahrungen legen nahe, dass das Setzen von Oberkiefer-Implantaten bei Patienten mit AED<br />

Knochentransplantations-Maßnahmen <strong>und</strong> Sinusboden Elevation erfor<strong>der</strong>n kann. Der zusätzliche

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