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Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...

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Die bestehenden Zähne haben eine irreguläre Stellung im Zahnbogen <strong>und</strong> sind daher sowohl in<br />

ihrer Typen- als auch Dentitionszuordnung mitunter schwer zu bestimmen (Hensel <strong>und</strong> Hensel<br />

1988).<br />

Daneben findet man an den vorhandenen Zähnen auch Schmelz- <strong>und</strong> Zahn- <strong>Hypo</strong>- <strong>bzw</strong>.<br />

Dysplasien: Die Kronen <strong>der</strong> vorhandenen Frontzähne (vor allem <strong>der</strong> Schneidezähne) sind meist<br />

in Form von konisch geformten <strong>und</strong> nagelförmig spitz zulaufenden Zähnen deformiert,<br />

charakteristische Zapfenzähne (Reed et al. 1970, Hensel 1988, Crawford 1991). Die Molaren<br />

sind in Form einer Taurodontie (=konische knospenartige Form mit verkleinerter Kaufläche)<br />

verän<strong>der</strong>t (Hensel <strong>und</strong> Hensel 1988). Die Kronenkörper <strong>der</strong> von Taurodontie betroffenen<br />

Molaren sind größer als normal, was mit einer Apikalwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Furkationen <strong>der</strong> Wurzeln in<br />

Einklang steht. Dadurch kommt es zur Ausbildung einer langen, weiten, geraden Pulpenkammer.<br />

Es gibt zahlreiche Hinweise, dass große Pulpen ein Charakteristikum von XHED sind (Crawford<br />

et al. 1991).<br />

Durch die <strong>Hypo</strong>plasie kommt es zu einer Reduktion sowohl im mesiodistalen Diameter <strong>der</strong><br />

Zahnkrone, als auch in <strong>der</strong> bukkolingualen Dimension (sowohl bei betroffenen Männern, als<br />

auch bei heterozygoten Frauen). Die Mehrzahl <strong>der</strong> betroffenen Männer zeigte eine Apikalverlagerung<br />

<strong>der</strong> Kontaktpunkte bei allen 3 Zahngruppen (Front, Prämolaren <strong>und</strong> Molaren)<br />

(Crawford et al. 1991).<br />

Zwischen vorhandenen Zähnen kommt es oft zur Ausbildung von weiten Diastemen (Tso et al.<br />

1985). Zwischen den Incisivi findet sich nahezu obligat ein Diastema mediale connatale mit<br />

tiefansetzendem Lippenbändchen (Kuhlwein <strong>und</strong> Weiss 1982).<br />

Die <strong>Hypo</strong>plasie <strong>der</strong> vorhandenen Zähne, vor allem <strong>der</strong> Incisivi <strong>und</strong> Canini ist sehr charakteristisch;<br />

sie wird in fast allen Literaturangaben erwähnt. Sie kann Grade annehmen, die eine<br />

Identifizierung <strong>der</strong> einzelnen Zahnanlagen hinsichtlich ihres Platzes in <strong>der</strong> Zahnreihe nahezu<br />

unmöglich macht <strong>und</strong> ebenso eine Identifizierung hinsichtlich erster o<strong>der</strong> zweiter Dentition<br />

(Perabo et al. 1956). Von <strong>der</strong> <strong>Hypo</strong>plasie ist <strong>der</strong> Zahnschmelz, als einziger vom Ekto<strong>der</strong>m<br />

abstammen<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Zähne am stärksten betroffen. Die Zähne sind verfärbt <strong>und</strong> brüchig <strong>und</strong><br />

sehr anfällig, Karies zu entwickeln (Mallory et Krafchik 1990).<br />

Die Zahnentwicklung beginnt in <strong>der</strong> fünften Gestationswoche. Die „Primitive Alveole“ um den<br />

Zahnkeim erscheint zwischen <strong>der</strong> 7. <strong>und</strong> 10. SSW. Die Mineralisation <strong>der</strong> Zahnhartsubstanz<br />

beginnt zwischen <strong>der</strong> 14. <strong>und</strong> 18. SSW im Glockenstadium <strong>der</strong> Keimentwicklung (Ulm et al.<br />

1995). Die Zahndefekte sind vermutlich durch einen Anlagefehler <strong>der</strong> Zahnleiste bedingt, einer<br />

Epithelplatte, die in <strong>der</strong> 7. SSW aus dem Ekto<strong>der</strong>m entsteht (Reed et al. 1970). Der meso<strong>der</strong>male<br />

Anteil des Zahnes, <strong>der</strong> Odontoblast, differenziert bei Abwesenheit des ekto<strong>der</strong>malen Keimblattes

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