Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...
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Für die unverän<strong>der</strong>t belassene Eigenbezahnung unter <strong>der</strong> Coverdenture-Prothese muss die<br />
Kunststoffplatte perforiert werden <strong>bzw</strong>. während des Zahnwechsels laufend ausgeschliffen<br />
werden, um die Eruption <strong>der</strong> Zähne nicht zu behin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die passende Vertikaldimension zu<br />
erreichen.<br />
Um das natürliche Wachstum <strong>der</strong> Kiefer <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Alveolarfortsätze nicht zu behin<strong>der</strong>n <strong>bzw</strong>.<br />
eine mögliche Wachstumshemmung durch die Prothese so gering wie möglich zu halten, sollen<br />
Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> jugendliche Patienten angehalten werden, den Zahnersatz nur tagsüber zu tragen<br />
(Parsche et al. 1990).<br />
Weiters kann das Kieferwachstum durch einen Zungenstimulationsknopf an <strong>der</strong> Oberkiefer-<br />
Prothese <strong>und</strong> Zungengymnastik angeregt werden (Vorschlag aus einem Fragebogen für Zahnärzte).<br />
Hensel (1988) for<strong>der</strong>t die Therapieaufnahme mit dem Aktivator, da an erster Stelle die<br />
Umorientierung <strong>der</strong> Zunge stehen muss. (An dieser fällt beson<strong>der</strong>s die Fehlfunktion <strong>und</strong> kaudale<br />
Lage auf; sie überdeckt die zahnlosen Abschnitte des Unterkiefers bei allen Patienten bereits in<br />
Ruhe <strong>und</strong> verstärkt während aller Funktionsabläufe.) Gelingt die Umorientierung nicht, sei keine<br />
auch nur annähernd funktionstüchtige prothetische Versorgung zu erreichen. Im Alter von 4-5<br />
Jahren soll dann die Einglie<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>prothesen nach den Prinzipien einer totalprothetischen<br />
Versorgung erfolgen. Die Kombination vom täglichen Tragen <strong>der</strong> Prothese o<strong>der</strong><br />
Coverdenture <strong>und</strong> nächtlichen Tragen des Aktivators wäre bis zum Ausklingen des zirkumpubertalen<br />
Wachstumsschubes zu empfehlen, ist aber bei den Patienten schwer durchzusetzen.<br />
(Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wenigen Zähne ist eine gute Abstützung des Geräts nicht möglich, was das<br />
Tragen erschwert, <strong>und</strong> daher eine gute Compliance erschwert erreicht werden kann.)<br />
Der herausnehmbare Zahnersatz muss bis zum Alter von 8-10 Jahren jährlich erneuert werden,<br />
um die ohnehin reduziert ablaufenden Wachstumsvorgänge nicht zu behin<strong>der</strong>n (Hensel 1988).<br />
Ab dem 12. Lebensjahr steht nicht mehr die Hebung <strong>der</strong> Vertikaldimension im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>,<br />
son<strong>der</strong>n es wird die funktionskieferorthopädische Therapie altersentsprechend beendet <strong>und</strong> eine<br />
zentrale Okklusion hergestellt (Parsche et al 1998).<br />
2., Wenn ein Kind mit ED die frühe Pubertät erreicht, kann (nach abgeschlossener Eruption <strong>der</strong><br />
Eigenbezahnung) eine kieferorthopädische Therapie indiziert sein, um die Diastemata <strong>und</strong><br />
Lücken zu korrigieren (Pervin 2002).<br />
Dies ist die zweite Möglichkeit einer kieferorthopädischen Unterstützung <strong>der</strong> <strong>therapeutische</strong>n<br />
Rehabilitation von ED-Patienten. Sie besteht in <strong>der</strong> Durchführung von Zahnbewegungen <strong>der</strong> oft<br />
lückigen, gekippten <strong>und</strong> in einer ästhetisch ungünstigen Position bestehenden Eigenbezahnung,<br />
indem die Pfeilerzähne in eine für die spätere prothetisch-restaurative Versorgung