Diagnostische und therapeutische Ansätze der Hypo-, bzw ...
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6. Weitere zahnärztliche Maßnahmen:<br />
Kieferorthopädische Maßnahmen wurden zur Stimulierung des Wachstums des Untergesichtes<br />
<strong>und</strong> zur Optimierung <strong>der</strong> Lokalisation <strong>der</strong> Pfeilerzähne für eine nachfolgende<br />
restaurative Versorgung durchgeführt.<br />
Sechs Kin<strong>der</strong> wurden kieferorthopädisch behandelt. 17 Kin<strong>der</strong> gaben an, dass bei ihnen keine<br />
KFO-Behandlung durchgeführt wurde.<br />
Dabei wurde 1 Kind mit einer abnehmbaren Konstruktion behandelt, 4 Buben kombiniert<br />
abnehmbar/festsitzend <strong>und</strong> ein Junge ausschließlich festsitzend.<br />
Die KFO-Behandlung wurde im Alter von 8, 9, 2x10, 13 <strong>und</strong> 16 Jahren begonnen <strong>und</strong> war bei<br />
keinem <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erstbefragung abgeschlossen.<br />
Bei einem Jungen mit 4 zapfenförmigen Zahnanlagen im Oberkiefer wurde im Alter von 16<br />
Jahren ein retinierter Eckzahn (13) distal des zugehörigen Milchzahnes eingereiht, sodass damit<br />
ein zusätzlicher Pfeiler geschaffen wurde. Der genannte, bisher ohne Wurzelresorption persistierende<br />
Milcheckzahn konnte somit erhalten werden. Der retinierte Eckzahn wurde chirurgisch<br />
freigelegt <strong>und</strong> anfangs mit einem Magnetplättchen beklebt, dessen Gegenstück in die Coverdenture-Prothese<br />
einpolymerisiert wurde. Da diese Methode keinen Erfolg zeigte, wurde in einer<br />
weiteren chirurgischen Freilegung desselben Zahnes ein Bracket mit einem Kettchen geklebt. An<br />
das freie Ende des Kettchens wurde ein aus Metall gebogenes Häkchen ligiert. Ein weiteres<br />
Metallhäkchen wurde im bukkalen Bereich <strong>der</strong> Coverdenture einpolymerisiert. Die beiden<br />
Häkchen wurden durch einen elastischen Gummizug miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Mutter<br />
des Patienten 2x täglich gewechselt wurde. Bei den laufenden Kontrollterminen wurde das<br />
Kettchen sukzessive gekürzt.<br />
Mit dieser Methode gelang es nicht nur, den retinierten Eckzahn 13 zu extrudieren <strong>und</strong> hinter<br />
den zugehörigen Milchzahn 53 einzureihen, <strong>und</strong> somit einen zusätzlichen Pfeiler zu gewinnen,<br />
son<strong>der</strong>n es konnte auch zusätzlicher Knochen gewonnen werden, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Extrusion <strong>und</strong><br />
Distalisierung des Eckzahnes „mitwuchs“.<br />
In <strong>der</strong> zweiten Phase <strong>der</strong> Behandlung wurden an den nun vorhandenen 5 Pfeilerzähnen Lingual-<br />
Brackets geklebt (Abbildung 52 u. 53). Dabei gelang es, die Pfeiler, die anfangs in einer sehr<br />
ungünstigen Position für eine festsitzende Restauration waren, optimal zu positionieren.<br />
Zwischen den beiden (mittleren) Incisivi war ein Diastema mediale von ca. einer Frontzahnbreite<br />
vorhanden, sodass diese beiden Incisivi in <strong>der</strong> Restauration we<strong>der</strong> als mittlere, noch als seitliche<br />
Incisivi zu verwenden gewesen wären. Man entschied sich im Rahmen einer Probeaufstellung<br />
(Abbildung 50) dazu, diese zu mesialisieren, sodass sie als 11 <strong>und</strong> 21 fungieren könnten. Der<br />
belassene Milchzahn 53 <strong>und</strong> <strong>der</strong> distale Zapfenzahn links wurden an Stelle von 13 <strong>und</strong> 23<br />
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