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Forschung . Begleitung . Entwicklung - Deutsches Institut für ...

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schen Leistungsfähigkeit gesichtet wurden. Ich war vor allem an ihren Ergebnissen<br />

interessiert! Aber um die Spreu vom Weizen zu trennen, um also wirklich zu<br />

einer halbwegs gesicherten Einschätzung der Befundlage in einem Untersuchungsbereich<br />

zu kommen, halte ich es <strong>für</strong> sinnvoll, die vorliegenden <strong>Forschung</strong>sberichte<br />

auch nach der Angemessenheit ihrer Untersuchungsanlage und <strong>Forschung</strong>smethoden<br />

zu beurteilen. Schon durch die kritische Literatursichtung<br />

wurde z.B. deutlich, daß wenig <strong>für</strong> die Vermutung des Nestors der deutschen<br />

Alterspsychologie sprach, Lebensereignisse würden viel zu selten auftreten, um<br />

als Auslösebedingungen und Ursachen von Fehlentwicklungen im Alter (und <strong>für</strong><br />

persönliche Weiterentwicklung, könnte man ergänzen) herangezogen werden zu<br />

können (vgl. Saup 1991, S. 43). Die Ergebnisse der gesichteten Studien waren<br />

eine Ermunterung, die einmal eingeschlagene Argumentationslinie weiter zu<br />

verfolgen und dem Zusammenhang von Lebensereignissen und <strong>Entwicklung</strong> im<br />

Alter bei der Planung und Durchführung der Studie weiter nachzugehen.<br />

Wenden wir uns dem empirischen Teil der vorliegenden Untersuchung zu. Zunächst<br />

einige allgemeine Vormerkungen: <strong>Forschung</strong>sarbeiten entstehen innerhalb<br />

eines institutionellen Kontextes. Einige davon werden als Prüfungsarbeiten<br />

erstellt, so auch Habilitationsschriften. Über ihre Annahme entscheiden letztlich<br />

alle habilitierten Mitglieder einer Fakultät. Wird die Finanzierung eines Projekts<br />

durch Drittmittel angestrebt, ist die Möglichkeit seiner Realisierung vom Urteil<br />

ausgewiesener Fachgutachter, die dem Antragsteller (meist) unbekannt bleiben,<br />

abhängig. Ohne Berücksichtigung der innerhalb einer Profession geltenden (bzw.<br />

derzeit dominierenden) Gütekriterien bei der Vorbereitung und Durchführung der<br />

Untersuchung wird es nur schwer möglich sein, eine <strong>Forschung</strong>sarbeit voranzutreiben.<br />

Eine allzu generöse Abweichung von diesen expliziten und häufig auch<br />

impliziten (!) Normen wäre wahrscheinlich ein guter Prädiktor <strong>für</strong> das vorzeitige<br />

Ende einer gerade erst begonnenen wissenschaftlichen Laufbahn. Ich kann mir<br />

z.B. derzeit nicht vorstellen, daß ein alterspsychologischer Projektplan Aussicht<br />

auf Förderung durch die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft (DFG) oder durch<br />

die gerontologischen Schwerpunktprogramme des <strong>Forschung</strong>sministeriums<br />

(BMFT) hat ohne ein differenziertes, gut begründetes <strong>Forschung</strong>sdesign. Zur<br />

Abschätzung der Erfolgsaussichten einer Studie gehört auch die Frage nach den<br />

(beschränkten, einseitigen) Interessen und Kompetenzen des Forschers; ich<br />

weiß nicht, wie viele Kolleglnnen im Hinblick auf quantitative wie auch qualitative<br />

<strong>Forschung</strong>sansätze und -methoden wissenschaftlich ausgewiesen sind. Ein wichtiger<br />

Aspekt bei Prüfungsarbeiten scheint mir vor allem auch ihre ‚Machbarkeit‘;<br />

Absichten einerseits und Kompetenzen und Ressourcen andererseits müssen<br />

realistisch austariert werden; was zählt, ist nicht nur der wissenschaftliche Erkenntnisfortschritt,<br />

der durch eine solche Arbeit zu erwarten ist, sondern, daß die<br />

Arbeit tatsächlich auch abgeschlossen und die Weiterqualifizierung erreicht wird.<br />

Wissenschaftlicher Anspruch und Qualifizierungsnotwendigkeit müssen in Einklang<br />

gebracht werden. Auch die vorliegende Studie ist das Resultat zahlreicher<br />

(notwendiger und legitimer) Kompromisse. Bei der empirischen Durchführung<br />

erfolgte eine inhaltliche und methodische Schwerpunktsetzung; Lebensereignisbiographie<br />

und Wendepunkte im Lebenslauf wurden eingehend ermittelt, die<br />

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