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Forschung . Begleitung . Entwicklung - Deutsches Institut für ...

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Häufig entstanden dann pseudo-therapeutische Situationen in der Bildungsarbeit<br />

mit älteren Erwachsenen. Der missionarische Drang nach Veränderung der Lebensverhältnisse<br />

älterer Menschen machte einem falsch verstandenen subjektivistischen<br />

Bildungsverständnis mit pseudo-therapeutischer Entlastungsfunktion<br />

Platz. „Diese – sicherlich überzeichnete – Polarisierung kann uns verdeutlichen,<br />

daß professionelle Erwachsenenbildner sich Rechenschaft über ihre Rezeptionshorizonte<br />

geben sollten, die neben dem konkreten Praxiswissen ihr Handlungsinstrumentarium<br />

und Selbstkonzept bestimmen“ (7).<br />

Wissenschaftliche <strong>Forschung</strong> wird hier im Rahmen der Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

zu einer wichtigen Quelle der Selbstvergewisserung <strong>für</strong> die Experten in<br />

Erwachsenen-/Altenbildung.<br />

Es scheint mir diese Aufklärungsfunktion von Wissenschaft zu sein, die als<br />

Pfeiler eines Brückenschlages zwischen verschiedenen Expertenwelten fungieren<br />

kann. Allerdings ist damit noch nicht geklärt, wie eine tragfähige und begehbare<br />

Konstruktion des Dialoges entstehen kann.<br />

Damit Wissenschaft die ihr zugeschriebene Dienstleistungsfunktion <strong>für</strong> Erwachsenen-/Altenbildung<br />

erfüllen kann, wären deutlicher als bisher Untersuchungsbereiche<br />

und/oder Fragestellungen zu benennen, bei denen das Expertenwissen<br />

der in der Erwachsenen-/Altenbildung Tätigen unzureichend oder veränderungsbedürftig<br />

ist. Daß dies nur in einem gemeinsamen Dialog und unter Umständen<br />

auch in gemeinsam konzipierten <strong>Forschung</strong>svorhaben möglich ist, liegt auf der<br />

Hand. Folgende Beispiele <strong>für</strong> Bereiche und Fragestellungen, die mittels dieses<br />

Vorgehens sich als Elemente des Brückenschlages erweisen könnten, lassen<br />

sich aufgrund der bisherigen Diskussion benennen:<br />

– Selbstkonzepte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Altenbildung<br />

– Selbstkonzepte von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Altenbildung<br />

– Bedeutung und Anwendungsbedingungen der Biographieforschung in der Altenbildung<br />

– Gesellschaftliche Definitionsprozesse des Alterns und Rezeptionsverhalten<br />

unterschiedlicher sozialer bzw. Teilnehmergruppen<br />

– Alltagstheorien von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an Bildungsveranstaltungen<br />

in ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die didaktisch-methodische Arbeit der Altenbildung<br />

– Bildungsangebote und ihre Rolle bei der Bewältigung von kritischen Lebensereignissen.<br />

Diese – hier nur exemplarisch genannten – <strong>Forschung</strong>sfelder sind gleichzeitig<br />

Praxisfelder und -erfahrungen in der Altenbildungsarbeit. Ich möchte am zuletzt<br />

genannten Bereich der „Bildungsangebote zur Bewältigung von kritischen Lebensereignissen“<br />

nun aufzuzeigen versuchen, welcher Art ein konstruktiver Dialog<br />

zwischen psychologischer Alternsforschung und Erwachsenen-/Altenbildung<br />

sein könnte.<br />

Praktiker der Erwachsenen-/Altenbildung beobachten immer wieder, daß gerade<br />

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