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Forschung . Begleitung . Entwicklung - Deutsches Institut für ...

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Welche besonderen Bildungsbedürfnisse haben depressiv Alternde, und wie<br />

müßten Bildungsveranstaltungen <strong>für</strong> diese Personen aussehen?<br />

Schaffen Erlebnisse in der Jugend (z. B. Verstärkung von explorativem oder<br />

passivem Verhalten durch „signifikante Andere“) jeweils besondere Bildungsmotivationen<br />

im Alter, wie es manche Erfahrungen im Seniorenstudium nahelegen?<br />

Welche pädagogischen und didaktischen Bemühungen tragen dazu bei, im Sinne<br />

einer Prophylaxe oder gar Therapie, den Übergang von der Depressivität zur<br />

Depression zu verhindern?<br />

Die aufgeworfenen Fragen ergeben sich bei der Lektüre des vorliegenden Textes.<br />

Wenn die Fragen noch nicht beantwortet werden, darf dies keinesfalls als<br />

Mangel der Saup’schen Untersuchung interpretiert werden, denn selbstverständlich<br />

kann eine Einzelstudie nur Teilaspekte klären. Zur Beantwortung der formulierten<br />

Fragen wäre es notwendig, verschiedene <strong>Forschung</strong>sstrategien zu kombinieren:<br />

Besonders lohnend wäre eine pädagogische Biographie-<strong>Forschung</strong>, die<br />

typische Bildungslebensläufe einander gegenüberstellt. Wünschenswert wären<br />

Längsschnittuntersuchungen, die von Anfang an auch pädagogische Fragen<br />

aufnehmen und entsprechend operationalisieren. Weitere Querschnittstudien,<br />

die der Vorgehensweise von Saup ähneln, sind notwendig, damit weitere Typisierungen<br />

herausgearbeitet und beschrieben werden können. Eine repräsentative<br />

Absicherung der Ergebnisse von Saup, die er selbst vorschlägt, wäre ebenfalls<br />

wichtig, um nicht nur die Deskription der Haltungstypen, sondern auch deren<br />

reale Verteilung in der Gesellschaft ableiten zu können.<br />

Da die demographische <strong>Entwicklung</strong> dazu führt, daß der Anteil der Alten an der<br />

deutschen Bevölkerung weiter steigen, der der Jungen aber sinken wird, wären<br />

auch Motivations-, Einstellungs- und Lebensereignisstudien interessant, die das<br />

Generationenverhältnis und den Generationenkonflikt explizit thematisieren.<br />

Auf der Basis dieser Untersuchungen könnten Schlüsse <strong>für</strong> die Altenbildung<br />

gezogen werden, die nicht nur die Jungsenioren und -seniorinnen betreffen. Auch<br />

die Hochbetagten einerseits und die junge Generation andererseits sind wichtige<br />

Zielgruppen der Altenbildung.<br />

Was die junge Generation betrifft, so wird in den letzten Jahren als pädagogische<br />

Aufgabe deutlich, schon in den pädagogischen Einrichtungen mit den neuen<br />

Problemen des Alterns und mit einem fundierten Wissen über die Lebenslage<br />

und -situation der älteren Generation vertraut zu machen. Hierzu scheint es nicht<br />

nur interessant, Curricula zu entwickeln, sondern noch wichtiger ist es, ältere<br />

Menschen da<strong>für</strong> zu gewinnen, ihr Neugierverhalten und ihre explorativen Verhaltensweisen<br />

auf diese spannende Auseinandersetzung mit der jüngeren Generation<br />

zu richten.<br />

Die Hochbetagten, deren Lebenssituation von Saup aus forschungsmethodischen<br />

Gründen nicht thematisiert wurde, werden in der Erwachsenenbildung<br />

wichtiger. Wir denken meist an das „dritte“, kaum jedoch an das „vierte Alter“.<br />

Unter den Frauen erreicht bereits jede dritte das Hochbetagten-Alter, unter den<br />

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