Forschung . Begleitung . Entwicklung - Deutsches Institut für ...
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Überforderungen benannt. Im Aufsatz selbst war denn auch wenig darüber zu<br />
finden.<br />
Was <strong>Forschung</strong> jedenfalls im Erwachsenenbildungbereich vielmehr bieten kann<br />
oder bieten sollte, das ist etwas anderes: eine Horizonterweiterung <strong>für</strong> das<br />
Mögliche und damit ein Zuwachs <strong>für</strong> das hermeneutische Potential.<br />
Ein solches Grundverständnis schließt Wünsche und Forderungen seitens der<br />
Erwachsenenbildung an Psychologie und Gerontologie nicht aus. Immerhin würde<br />
ein voller Erfolg erst bei einer Annäherung von Empirie und humanistischer<br />
Psychologie erreicht. Wenn die Realität der wissenschaftlichen Literatur anders<br />
aussieht, so hat dies auch gute Gründe. Sie stellt jedoch vor zahlreiche Rezeptionsprobleme,<br />
die eine Metakommunikation herausfordern. So erscheinen<br />
Probierbewegungen <strong>für</strong> Übersetzungshilfen angebracht, um im Einschätzen der<br />
Relevanzen sicherer zu werden. Da<strong>für</strong> kann ein Offenlegen der mentalen Vorgänge<br />
hilfreich sein, mit denen vermittelt wird, was <strong>Forschung</strong> anbietet. Eben<br />
dies möchten wir mit dem vorliegenden Band versuchen.<br />
Für ein solches Vorgehen hat Winfried Saup seine Habilitationsschrift zur Verfügung<br />
gestellt. Ihm gebührt da<strong>für</strong> besonderer Dank, denn er läßt sich damit auf<br />
eine Verfahrensoffenheit ein, wie sie derzeit alles andere als üblich ist. Mit der<br />
Veröffentlichung ist allerdings durchaus der Gedanke verknüpft, daß dieses Vorgehen<br />
kein einmaliges bleibt. Deshalb wird hier auch der Hoffnung Ausdruck<br />
gegeben, daß ähnliche Versuche folgen möchten, die zu einer Berührung unterschiedlicher<br />
Wahrnehmungsweisen und Argumentationsstile führen. Denn bislang<br />
ist das Voneinander-Hören und das Aufeinander-Zugehen von Erwachsenenbildung<br />
und Bezugswissenschaften weithin zufällig geblieben. Mißverständnisse<br />
können so nicht verwundern.<br />
Wenn Saups Buch „Konstruktives Altern“ als Ausgangspunkt eines Dialogversuchs<br />
gewählt wurde, dann aufgrund von zwei Annahmen. Zum einen sind im<br />
<strong>Forschung</strong>skontext Bildungsaktivitäten zwar nicht ausdrücklich angesprochen,<br />
indirekt aber immer mitzudenken, insoweit Veränderungen als Ausdruck von<br />
Lernprozessen angesehen werden können. Zum anderen darf der <strong>Forschung</strong>sansatz<br />
der hier vorgestellten Untersuchung als einer angesehen werden, der sich<br />
auf der Höhe des derzeitigen Erkenntnisstandes befindet und auch methodologisch<br />
als exemplarisch <strong>für</strong> psychologische <strong>Forschung</strong> gelten kann. Damit ist nicht<br />
nur ein offener Zugang <strong>für</strong> das Praxisinteresse gegeben, sondern auch dem<br />
Bedürfnis nach Typischem entsprochen.<br />
Was hier angestrebt wird, ist also die Präsentation einer Form des Umgangs mit<br />
<strong>Forschung</strong>. Wenn dabei nach deren Relevanz gefragt wird, so meint dies nicht<br />
ein kurzschlüssiges Umsetzen in Handlungskonsequenzen. Was interessiert, ist,<br />
in welcher Weise das Handlungsfeld erschlossen werden kann, in dem sich die<br />
Bildung Älterer bewegt. Es geschieht dies auf der Ebene der Mentalitätsstrukturen.<br />
Deren Veränderungsfähigkeit im Alter galt lange Zeit als höchst zweifelhaft.<br />
Indessen ist in der Einstellung ein Umschwung erfolgt. Umso mehr aber<br />
sind die Fragen darauf gerichtet, wie die neu erkannte Beweglichkeit zustande<br />
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