Forschung . Begleitung . Entwicklung - Deutsches Institut für ...
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Vorbemerkungen<br />
In einer der letzten Veröffentlichungen dieser Reihe war davon die Rede, daß die<br />
„Vorbehalte zwischen <strong>Forschung</strong> und Praxis nur kommunikativ abgebaut“ werden<br />
können. In dem Band, der mit einer solchen Anmerkung eingeleitet wurde,<br />
„Die Relevanz der Sozialwissenschaften <strong>für</strong> die Erwachsenenbildung“, war dieser<br />
Hinweis im Sinne einer Herausforderung gemeint gewesen. Es wurde da auf<br />
eine vergröbernde Form der Rezeption von Wissenschaft erkannt. Mit dem hier<br />
vorliegenden Band möchten wir nun einen nachlesbaren Dialog versuchen. Der<br />
dazu gewählte <strong>Forschung</strong>sbereich ist ein höchst komplexer. Er hat denn auch<br />
unter den verschiedensten wissenschaftstheoretischen Ansätzen Interesse gefunden.<br />
Eine wirklich intensive mehrperspektivische Bearbeitung steht aber noch<br />
aus. Es ist hier also zumindest Gedankenspielraum, wenn nicht schon Handlungsspielraum<br />
gegeben.<br />
Wenn Erwachsenenbildung und Erwachsenenbildungswissenschaft in den letzten<br />
Jahren verstärkt ihre Aufmerksamkeit der Bildung Älterer zugewandt haben,<br />
so bedarf dies heute wohl kaum noch einer besonderen Begründung. Demographische<br />
Daten und menschliche Verunsicherungen bieten dazu weit bekannten<br />
Anlaß. Die PAS hat indes schon seit längerer Zeit ohne vordergründige Aktualität<br />
die Möglichkeiten der Bildung Älterer zur Sprache zu bringen versucht. Dies ist<br />
durch die Publikation konkreter Aktivitäten geschehen, aber auch durch Beiträge,<br />
in denen die Voraussetzungen des Lernens Älterer grundsätzlich erörtert wurden.<br />
Der Band der Arbeitsgruppe Alternsforschung Bonn: „Altern – psychologisch<br />
gesehen“ von 1971 in der Reihe „Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung“<br />
hat hier den Anfang gemacht. Ein Jahrzehnt später berichtete Helmut Skowronek<br />
in einem Sammelband der gleichen Reihe von dem allmählichen Zurücktreten<br />
eines „zu monopolistisch definierten Instrumentariums, das u.U. bedeutende<br />
<strong>Entwicklung</strong>sdimensionen bestimmter Lebensalter außer acht läßt“, und davon,<br />
wie „die <strong>für</strong> das dialektische Paradigma charakteristische Relativierung von eindimensional-hierarchischen<br />
<strong>Entwicklung</strong>smodellen … ein günstigeres Klima <strong>für</strong><br />
Lernvorgänge im Erwachsenenalter“ schafft. Weitere acht Jahre später hat der<br />
„Report: Alternsforschung“ von Dieter Nittel in unserer Reihe „berichte – materialien<br />
– planungshilfen“ gezeigt, wie ausdifferenziert die Bemühungen auf diesem<br />
wissenschaftlichen Feld sind.<br />
Auffällig war über alle Jahre hinweg <strong>für</strong> die mit der Erwachsenenbildungswissenschaft<br />
Befaßten, wie punktuell bei diesen Bemühungen vorgegangen wurde.<br />
Das gegenseitige Zitieren ist zwar ausgeprägt, es gehört zum Standard, aber<br />
alles, was an Unzulänglichkeiten anderer aufgezeigt oder zur Bestätigung <strong>für</strong><br />
sich selber zitiert wird, bezieht sich auf die eigene wissenschaftliche Subkultur,<br />
scheint vornehmlich der Verfeinerung der Untersuchungsinstrumentarien zu gelten.<br />
Ein gemeinsames Drittes, etwa das menschliche Leben, kommt dabei nicht<br />
in den Blick. Das bietet zwar einer Nachbarwissenschaft, aber auch der interes-<br />
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