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Ergebnisse der Bestandsaufnahme der touristischen Infrastruktur im ...

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1.2 Hydrographie<br />

Touristisch interessant sind vor allem die Ostsee, die Boddengewässer sowie die einmündenden<br />

größeren Flüsse.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Ostsee ist über mehr als 10.000 Jahre verlaufen. Die Ostsee prägt das<br />

Untersuchungsgebiet über die hydromorphodynamische Wirksamkeit (Wellen und Strömung<br />

und resultieren<strong>der</strong> Energieeintrag auf die Küste) sowie den indirekten Einfluss auf Kl<strong>im</strong>a und<br />

Vegetation. Die vorkommende Strömung ist nur durch Wind induziert, <strong>der</strong> Gezeiteneinfluss<br />

ist zu vernachlässigen.<br />

Touristisch von Bedeutung ist vor allem die Wasserqualität. Die Salinität n<strong>im</strong>mt nach Osten<br />

stetig ab und beträgt <strong>im</strong> Greifswal<strong>der</strong> Bodden noch 0,7%, vor <strong>der</strong> Swinemündung dagegen<br />

nur noch 0,5% 7 . Die Wasserqualität (chemisch-biologisch) an <strong>der</strong> deutschen Ostseeküste ist<br />

durchweg sehr gut bis gut 8 , ebenso an <strong>der</strong> polnischen Außenküste. Algenblüte und Belastung<br />

durch angespültes Seegras sind selten; gelegentlich ist mit starkem Vorkommen von Ohrenquallen<br />

zu rechnen, was zwar den Badebetrieb stört, aber (relativ) ungefährlich ist.<br />

Für Teile <strong>der</strong> marit<strong>im</strong>-<strong>touristischen</strong> <strong>Infrastruktur</strong> (hier insbeson<strong>der</strong>e für die vorhandenen Seebrücken)<br />

ist vor allem die Gefährdung durch Wellen und Eisgang wichtig. Mehrfach sind (in<br />

<strong>der</strong> Geschichte) die alten hölzernen Seebrücken durch von Nordoststurm in <strong>der</strong> Pommerschen<br />

Bucht zusammen geschobenes Eis vollständig zerstört worden; auch nach Wie<strong>der</strong>errichtung<br />

<strong>der</strong> Seebrücken in den 1990er Jahren gab es Beschädigungen durch Eisgang. Immerhin ist in<br />

30 bis 40 Tagen <strong>im</strong> Jahr mit Eis zu rechnen 9 . Die <strong>im</strong> Winterhalbjahr vorkommenden Stürme<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang durchziehen<strong>der</strong> Zyklone schaden <strong>der</strong> <strong>Infrastruktur</strong> in <strong>der</strong> Regel wenig,<br />

führen aber teilweise zu erheblichem Küstenrückgang 10 .<br />

An <strong>der</strong> Außenküste von Usedom und Wolin ist die Ostsee bis wenige 100 Meter vor <strong>der</strong> Küste<br />

für Küstenschifffahrt und Sportboote befahrbar. Untiefen usw. sind zwar vorhanden, jedoch<br />

nicht von Bedeutung für die Touristen als Nutzer.<br />

Von Ribnitz-Damgarten <strong>im</strong> Westen bis östlich von Wolin erstreckt sich ein zusammenhängendes<br />

Netz von Boddengewässern. Diese Boddengewässer werden – abhängig von <strong>der</strong> Größe<br />

<strong>der</strong> Öffnung zur Ostsee – sehr unterschiedlich von dieser bzw. den einmündenden Flüssen<br />

(Peene, O<strong>der</strong>) beeinflusst. Der Greifswal<strong>der</strong> Bodden als größter Bodden ist noch am weitesten<br />

<strong>der</strong> Ostsee ähnlich; <strong>der</strong> Peenestrom sowie die Seitenarme des Großen und Kleinen Haffs<br />

nehmen zum Teil sehr den Charakter von Binnengewässern ein. Dies äußert sich vor allem in<br />

<strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Wassertiefe von 2 bis 5 m, die eine Nutzung auch für flachgehende<br />

Sportboote einschränkt, aber auch in <strong>der</strong> deutlich niedrigen Qualität des Wassers: Hier<br />

kommt es fast jährlich <strong>im</strong> Sommer zur Algenblüte, die – zumindest optisch – die Wasserqualität<br />

stark einschränkt. Nicht zuletzt dürfte <strong>der</strong> <strong>im</strong>mer noch durch die Landwirtschaft bedingte<br />

7<br />

http://www.bsh.de; http://www.io-warnemuende.de.<br />

8<br />

http://www.mv-regierung.de/sm/html/normal/html/bw2003/badekarte.htm.<br />

9<br />

BORÓWKA in BORÓWKA et al. (2004), S. 74.<br />

10<br />

Vgl. auch Generalplan Küste Mecklenburg-Vorpommern, http://www.um.mvregierung.de/kuestenschutz/bplan/index.htm.<br />

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