Dokumentvorlage für Diplomarbeiten - Hagen
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2 Allgemeine Grundlagen Vergnügungsstättenkonzept <strong>Hagen</strong><br />
2.5 Auswirkungen und Störpotenziale von Vergnügungsstätten<br />
Als ein maßgebliches Bewertungskriterium zum Vergnügungsstättenkonzept sind vor<br />
allem die städtebaulichen Auswirkungen und das Störpotenzial der unterschiedlichen<br />
Anlagenarten von besonderer Relevanz. Die höchste Besucherfrequenz von solchen<br />
Einrichtungen ist in den Abend- und Nachtstunden zu verzeichnen. Vor diesem Hin-<br />
tergrund sind Vergnügungsstätten nur in bestimmten Gebieten zulässig, die gegen-<br />
über gewissen Störeinflüssen unempfindlicher sind.<br />
2.5.1 Störpotenziale von Wett- und Glücksspielanlagen<br />
Von Spielhallen und Wettbüros können vielfältige Störungen und Konfliktpotenziale<br />
ausgehen.<br />
Häufig gelten Spielhallen als ein Indikator <strong>für</strong> den sogenannten Trading-down-Effekt.<br />
Darunter wird der Qualitätsverlust der Angebots- und Nutzungsvielfalt durch Ver-<br />
drängung bzw. Rückgang von traditionellen Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrie-<br />
ben in bestimmten Gebieten verstanden. In der Regel findet eine Substitution von<br />
höherwertigen und -preisigen Anbietern zu niedrigpreisigen Anbietern statt. Damit<br />
geht eine Verflachung bzw. Banalisierung des Angebotes, des Ladenbaus, der Außen-<br />
werbung und des Qualifikationsniveaus der Beschäftigten einher. Erscheinungsmerk-<br />
male von Trading-down-Prozessen sind discontierende Filialisten, Postenläden (1-Euro-<br />
Shops), Verkauf von der „Palette“, temporäre Zwischennutzungen, Schnellimbissbe-<br />
triebe und Leerstand.<br />
Diese Verdrängung wird häufig durch Spielhallen, Wettbüros, Schnellimbissbetriebe<br />
oder Geschäfte im Niedrigpreissektor eingeläutet. Insgesamt erleidet das Gebiet ei-<br />
nen spürbaren Imageverlust. Folgen sind z.B. der Verlust der Angebotsvielfalt, das<br />
Absinken des Geschäftsniveaus sowie die Verzerrung des Bodenpreisgefüges. Eine<br />
Umkehr dieser städtebaulich unerwünschten Entwicklung lässt sich häufig nur über<br />
staatliche Förderprogramme erwirken, da die Regenerationskraft eines solchen Gebie-<br />
tes verloren geht.<br />
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