Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...

Liestal, Goldbrunnenstrasse 13:
Neues aus Munzach
Der bevorstehende Bau eines Mehrfamilienhauses
führte im Winter 2011 zu einer vorgezogenen Ausgrabung
an der Goldbrunnenstrasse. Da die Parzelle
im Areal der römischen Villa Munzach liegt, hatte
die Archäologie Baselland bereits im Jahr 2007 vor
Ort eine Sondierung vorgenommen (Jahresbericht
2007, 56 ff.).
Die Sondierung sollte abklären, wie viele archäologische
Strukturen im Boden noch erhalten geblieben
waren. Es fanden sich jedoch nur sehr wenige
Spuren aus der Römerzeit, was sicherlich auch mit
der Lage der Parzelle mitten im landwirtschaftlichen
Bereich (pars rustica) der Villa zu tun hatte.
Die dort zu vermutenden Gärten und Äcker hinterliessen
kaum archäologisch fassbare Spuren. Hingegen
stiess man im Laufe der Sondierung auf Reste
des mittelalterlichen Dorfes Munzach, das im Anschluss
an die römische Besiedlung am gleichen Ort
entstand. Dieses Dorf existierte bis ins 13. Jahrhundert
und wurde dann zugunsten des aufstrebenden
Städtchens Liestal aufgegeben.
Grabungen und Bauuntersuchungen
Die neue, rund 800 Quadratmeter grosse Ausgrabung
bestätigte die Resultate der Sondierung von
2007: Die Zahl der mittelalterlichen Befunde überstieg
diejenige der römischen deutlich. Erstmals seit
über 40 Jahren konnten somit wieder Siedlungsspuren
des Dorfes Munzach dokumentiert werden.
alter Bachlauf
37
Die Lage der Grabung
im Wirtschaftsteil des
römischen Gutshofs.
100 m
N