Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...
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Therwil, Untere Mühle:<br />
den Dreissigjährigen Krieg überlebt<br />
Die Untere Mühle liegt nordwestlich des alten, frühneuzeitlichen<br />
Dorfkerns von Therwil. Die Anlage<br />
bestand bis vor wenigen Jahren aus einem Wohnhaus<br />
mit Mahl- und Backstube, einem Ökonomiegebäude<br />
mit Knochenmühle und diversen kleinen<br />
Anbauten sowie einem weiteren, als Eiskeller dienenden<br />
Wirtschaftsgebäude. Die Mühle erfuhr 1937<br />
einen Besitzerwechsel und stellte ein Jahr später ihren<br />
Betrieb ein. Seit mindestens zehn Jahren wird<br />
versucht, das Mühleareal sinnvoll zu überbauen. Der<br />
zunehmende Zerfall des Hauptbaus, der heute als<br />
einziger noch steht, machte seine Dokumentation<br />
nötig. Noch offene Fragen sollen später während<br />
des effektiven Umbaus durch gezielte Freilegungen<br />
beantwortet werden.<br />
Der Hauptbau ist ein zweigeschossiges Steingebäude<br />
mit Wohnräumen sowie integrierter Mahlstube<br />
im Erdgeschoss und darüberliegender Staubkammer<br />
und Lagerräumen. Die Holzaltersbestimmung<br />
der mächtigen Deckenbalken im Erdgeschoss datiert<br />
den Bau ins Jahr 1564. Es handelt sich somit<br />
um eines der ältesten Gebäude von Therwil, das<br />
die diversen Heimsuchungen unter anderem durch<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
schwedische Truppen während des Dreissigjährigen<br />
Krieges – den bisherigen Ergebnissen zufolge<br />
anscheinend unbeschadet – überstanden hat.<br />
Möglicherweise nutzten die fremden Truppen das<br />
Gebäude zu ihrem eigenen Vorteil, wodurch seine<br />
Erhaltung gesichert war. Die Bedeutung des Baus<br />
wird aber auch dadurch belegt, dass es sich in einer<br />
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Blick von Nordwesten<br />
auf die Wohnhaus<br />
Hälfte der Getreidemühle.