Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...
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Hafner Hansjakob Strub. Dieser gehörte zur Hafnerfamilie<br />
Strub, die 1790 und 1850 das Zentrum<br />
der Oberbaselbieter Kachelproduktion bildete. An<br />
der Hausrückseite kam eine Laube zu stehen, die<br />
das Anheben des Daches und das Aufmauern eines<br />
Kniestockes zu Folge hatte.<br />
Während andere <strong>Basel</strong>bieter Gemeinden um 1800<br />
stark unter der aggressiven französischen Wirtschaftspolitik<br />
gegen die Abnehmerländer der Basler<br />
Seidenbänder zu leiden hatten, scheint man im<br />
baseltreuen Gelterkinden von den starken Einbussen<br />
wenig gespürt zu haben. 1805 entstand das im<br />
Westen anschliessende Wohnhaus, ein Jahr später<br />
das an die Scheune stossende Nachbargebäude im<br />
Osten.<br />
Die Ofenbank des Erdgeschosses hat man bei einem<br />
Besitzerwechsel 1828 teilweise erneuert. Möglicherweise<br />
erfolgte damals auch die Umgestaltung<br />
der Fassade mit der Vergrösserung der Fenster. Die<br />
für das <strong>Basel</strong>biet bis in die 1820er Jahre typischen<br />
Stichbogen im Stil des «verspäteten deutschen Barocks»<br />
und die Kreuzstockfenster mit flachköpfigen<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
Eckbändern datieren den Vorgang nämlich in die<br />
1820er/30er Jahre. Spätestens mit der Vergrösserung<br />
der Fenster waren optimale Voraussetzungen für die<br />
Arbeit an einer Bändelmühle in der 20 Quadratmeter<br />
grossen Stube des Erdgeschosses und dem darüberliegenden<br />
Raum gegeben. Da ein Webstuhl zwischen<br />
6 und 15 Quadratmetern Fläche beanspruchte,<br />
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Die Nebenstube mit<br />
Kreuzstockfenstern im<br />
Erdgeschoss, wie sie<br />
wohl ab 1923 aussah.