Jahresbericht 2011 - Archäologie Baselland - Kanton Basel ...
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Gelterkinden, Tecknauerstrasse 17:<br />
Einblick in die «gute Stube»<br />
Das Haus an der Tecknauerstrasse 17 in Gelterkinden<br />
dürfte aufgrund von Bauinschriften in seinen<br />
Grundstrukturen in den Jahren 1564 bis 1572<br />
entstanden sein. Es gehört damit zu mindestens<br />
einem Dutzend Steingebäuden aus dem 16. Jahrhundert,<br />
deren Baubestand heute aufgrund von<br />
Dendrochronologie, Bauinschriften oder Urkunden<br />
im Dorfkern noch nachweisbar ist. Da Gelterkinden<br />
früh eine Zentrumsfunktion in der 1461 von <strong>Basel</strong><br />
erworbenen Landvogtei Farnsburg einnahm, entwickelte<br />
sich der Ort rasch zu einer ansehnlichen<br />
Siedlung mit vorherrschender Steinbauweise. Nach<br />
jahrelangem Leerstand ging das Untersuchungsobjekt<br />
in die Hände einer Privatperson über, die sich<br />
im Bereich der <strong>Basel</strong>bieter Baukultur stark engagiert.<br />
Damit war der sorgfältige Umgang mit der<br />
Substanz gewährleistet.<br />
Im Jahr 1700 wurde der Wohnteil des Gebäudes<br />
mehrheitlich neu aufgebaut. Aus dieser Bauphase<br />
stammen noch die Grundrissstrukturen des Erd-<br />
und ersten Obergeschosses. So war das Parterre mit<br />
seitlichem Gang, strassenseitiger Stube und rückwärtiger<br />
Küche ausgestattet. Der erste Stock besass<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
zumindest eine entsprechende Quermauer. 1729<br />
war der anschliessende Wirtschaftsbau fertig gestellt.<br />
Der Grossteil der aktuellen Innenausstattung dieses<br />
typischen <strong>Basel</strong>bieter Bauernhauses stammt indes<br />
aus dem späteren 18. und dem frühen 19. Jahrhundert.<br />
In den Jahren 1790–1792 erfuhr das Wohnhaus<br />
nämlich einen ersten bemerkenswerten Umbau,<br />
89<br />
Der Ofen mit uni<br />
grünen Kacheln von<br />
1790. Der untere Teil<br />
der Ofenbank datiert<br />
ins Jahr 1828.