Hemmenhofener Skripte - Janus Verlag

Profil 8
Profil 8 (Sn 45 Ostprofil) (Abb. 31) markiert die östliche
Grabungsgrenze. Es zeigt allerdings nur die seeseitige Hälfte
des Grabungsprofils. Der landseitige Profilabschnitt (in
Sn 35) wurde durch den rasch ansteigenden Seespegel überflutet
und konnte deshalb nicht mehr gezeichnet werden.
Schicht C ist in ihrem südlichen Abschnitt durch eine auf
Detritus liegende Brandschicht gegliedert. Deutlich zu erkennen
ist der zum See hin ansteigende Schichtverlauf.
6.2.3 Flächenbefunde Schicht A
Schicht A konnte nahezu über die gesamte Grabungsfläche
als wenige Millimeter mächtiges, braunes Seekreideband
verfolgt werden. Bis auf wenige organische Einschlüsse wie
kleine Rindenstückchen, Hölzchen, Holzkohle und Kulturpflanzenreste
sind keine weiteren Schichtkomponenten
in der kreidigen Matrix enthalten. Die beschriebene Materialzusammensetzung
scheint auch in der Fläche konstant
zu bleiben, so dass eine feinstratigraphische Differenzierung
der braun gefärbten Seekreide nicht erkennbar ist.
6.2.4 Flächenbefunde Schicht B
Schicht B ist im zentralen westlichen Drittel ihrer seewärtigen
Erhaltung ergraben worden (vgl. Abb. 16). Land-seewärts
befindet sich Schicht B in einer leicht muldenartigen
Lage, uferparallel fällt sie nach Osten ab. In ihrem Grundaufbau
gliedert sie sich in massive Lehmeinträge und in
eine Detrituslage, die sich je nach Ablagerungsbedingung
und -situation in ihrer Zusammensetzung und Konsistenz
ändert (Abb. 32).
Bef.
10.3
Bef. 8
Ton/Lehm
Bef.
10.7
Bef. 10.8
Bef. 10
Schichtaufbau
Bereits an der Oberkante von Befund 12.1 und in der sandigen
Seekreide (Bef. 11) sind mit vereinzelten Funden,
stellenweise eingedrücktem Detritus, Rindenstückchen,
diversen liegenden, unverrollten und teils bearbeiteten
Hölzern und Holzresten, einzelnen Moosen, Bruchsteinen
und Geröllen sowie tonig-lehmigen Flecken erste kulturschichtspezifische
Komponenten vorhanden. Auffällig für
diesen Horizont ist außerdem eine in Sn 43 und Sn 44 erfasste,
locker gestreute Lage von Geröllen (vgl. Profil 6),
die sich über 3–4 m² erstreckt. Eines dieser Gerölle weist
Pickspuren auf.
Unterer Detritushorizont (Bef. 10): Die untere Zone von
Schicht B besteht – auch außerhalb des Lehmeintrags – aus
zumeist strukturiertem Detritus. Organische Funde wie der
bereits publizierte Rindenbastschuh (Taf. 16,166; Feldtkeller/Schlichtherle
1987; Czarnowski 1988), ein
Bastgeflecht (Kat.-Nr.167), ein Rindengefäß (Kat.-Nr.168)
und ein Seil mit Knoten (Taf. 16,165) belegen die hervorragenden
Erhaltungsbedingungen im liegenden Bereich
der Strate. Weitere Bestandteile wie Haselnussschalen und
Schlehenkerne, Rindenstücke und -bahnen, Späne, Moose,
locker gestreut liegende, teils bearbeitete Hölzer (bis 5 cm
Dicke) und Ästchen sowie kleine Ton- oder Lehmlinsen
sind häufig an der Schichtbasis anzutreffen (Sn 41–43). Im
Hangenden ist die Detrituslage von unterschiedlicher Beschaffenheit,
teils mit Seekreide leicht vermengt und nur
zwischen den Lehmeinträgen zu differenzieren.
Lehmeinträge: Die Befundsituation ist durch die massiven
Lehmeinträge komplex. Der wohl West-Ost zu orientierende
Lehmbefund kann in einen unteren und in einen oberen
Horizont gegliedert werden. Die dazwischen liegende,
Bef. 4.4
Bef.
4.2
Ton/Lehm
Bef .4.1
Abb. 33: Schematische Darstellung der Ton/Lehmlagen und ihre Befundzugehörigkeit (Befunde 8 und 10=Schicht B; Befund
4= Schicht C).
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