Hemmenhofener Skripte - Janus Verlag
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diese in Anbetracht der Lehmbefunde eigentlich vorhanden<br />
sein müssten. Der Versuch, Pfähle durch die stratigraphische<br />
Position ihrer Pfahlköpfe den Schichten A oder B<br />
zuzuweisen, scheiterte, da diese durch Frosthebung bereits<br />
entfernt oder aber in erheblichem Maße aus ihrer stratigraphischen<br />
Einbindung gelöst worden sind (Abb. 37).<br />
6.4.4 Hausstandorte<br />
Bereits im Pfahlplan zeichnen sich durch Eichenpfahlreihen<br />
uferparallele Hausgrundrisse ab (Haus 1 und 2). Ihre<br />
dendrochronologische Datierung erlaubt, die Grundrisse<br />
der jüngeren Siedlungsphase (Schicht C) zuzuweisen<br />
(Abb. 38). Zwei weitere Hausplätze (Haus 3 und 4) sind<br />
unsicher und nur ansatzweise zu erschließen.<br />
Haus 1 und 2 wurden an ihrem südwestlichen bzw. südöstlichen<br />
Ende erfasst und setzen sich an ihrer Giebelseite<br />
2–3 m voneinander ab. Die Pfostenstellungen zeigen<br />
eine Hausbreite von etwas mehr als 3 m für das westlich<br />
liegende Haus 1 und ca. 4 m für Haus 2 im Osten an.<br />
Die Grundrisse reichen über die Ausgrabungsfläche hinaus,<br />
ihre Länge ist deshalb unklar. Parallel zu Haus 2<br />
zeichnet sich südlich, in einem Abstand von ca. 1 m, mit<br />
Haus 3 ein weiterer Hausplatz ab. Dichte Pfahlstellungen<br />
zwischen den Außenwandfluchten deuten auf eine Gasse<br />
hin.<br />
6.4.5 Schlagdatenverteilung im Bereich der Hausstandorte<br />
Für die Mittelkurve Asm 100 (siehe Kap. 6.3.5) konnte A.<br />
Billamboz aufgrund der Datenverteilung vier Schlagphasen<br />
A–D unterscheiden (Abb. 39). Eine Kartierung der Eichen<br />
Haus 4 ?<br />
123<br />
119<br />
141<br />
124<br />
139<br />
127<br />
137<br />
147<br />
116<br />
120<br />
145<br />
143<br />
118 134<br />
132<br />
130<br />
126<br />
125 138 131 113 111<br />
Haus 1<br />
95 103 110<br />
140<br />
135<br />
122<br />
Schlagphasen<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
121<br />
129<br />
133<br />
136<br />
117<br />
144<br />
83<br />
68<br />
78<br />
69<br />
67<br />
86<br />
64<br />
87<br />
63<br />
65<br />
88<br />
70<br />
82<br />
79<br />
Abb. 37: Durch Frost aus dem Seegrund gehobene Pfähle.<br />
Auf den Pfahlköpfen liegende Kieselsteine belegen ihre<br />
ursprüngliche Position unter den Oberflächensedimenten<br />
am Seegrund.Das Beispiel stammt aus der Ufersiedlung<br />
Maurach-Ziegelhütte (Foto J. Köninger).<br />
mit Waldkante nach ihren Schlagdaten führt zu folgenden<br />
Ergebnissen:<br />
Schlagphase A (2842–2841 v. Chr.) konzentriert sich auf<br />
Haus 1 (Abb. 40,1).<br />
Schlagphase B mit Schlagdaten zwischen 2837 und 2836<br />
v. Chr. streut über die gesamte Grabungsfläche. Sie kann<br />
Haus 1, Haus 2 und der vermuteten Nordflucht von Haus<br />
3 zugeordnet werden (Abb. 40,2)<br />
Schlagphase C (2830–2827 v. Chr.) zeigt eine sehr spezifische<br />
Verteilungsstruktur (Abb. 40,3). Die Pfosten mit den<br />
Schlagdaten 2830 v. Chr. markieren die vermutlich nördliche<br />
Außenreihe von Haus 3. Die Schlagdaten 2829 v. Chr.<br />
liegen im Bereich von Haus 1, die in das Schlagjahr 2828 v.<br />
Chr. datierten Pfähle sind ausschließlich Haus 2 zuzuwei-<br />
Abb. 38: Rekonstruktion der Hausgrundrisse aus der jüngstens Siedlungsphase<br />
(2842–2821 v. Chr.) anhand der dendrodatierten Pfähle (Vorlage<br />
A. Billamboz).<br />
66 62 75<br />
85<br />
72<br />
84<br />
55<br />
81<br />
98<br />
97<br />
109<br />
45<br />
94<br />
Haus 2<br />
59<br />
93<br />
51<br />
9<br />
11 8<br />
46<br />
48 112<br />
10<br />
Haus 3<br />
61<br />
53 50<br />
47<br />
56 49 58<br />
57 54<br />
37