Hemmenhofener Skripte - Janus Verlag
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Abb. 39: Allensbach-Strandbad,<br />
ASM 100, Schlagphasen<br />
A–D. Berücksichtigt<br />
wurden ausschließlich Daten<br />
von Pfählen mit Waldkante<br />
(Vorlage A. Billamboz).<br />
2842 2842<br />
2842 2841 2841<br />
2836<br />
2842 2842<br />
2836 2837 2837 2836 2836 2837<br />
2824<br />
2821<br />
2824<br />
2837 2837 2837 2837 2837 2837<br />
2837 2837 2837 2837 2836 2837 2837 2837<br />
2829<br />
2829<br />
2827<br />
2827<br />
2829<br />
2829 2829<br />
2829 2829<br />
2824<br />
2824<br />
2829<br />
2829<br />
2829<br />
2829<br />
2824 2824<br />
2828<br />
2828<br />
2830<br />
2828<br />
2822 2821 2825 2825<br />
2828<br />
2828<br />
2830<br />
2825<br />
1 m<br />
1 m<br />
2828<br />
2828 2829<br />
2825<br />
Abb. 40: Verteilung der dendrochronologisch ermittelten Schlagdaten in<br />
der Grabungsfläche 1984–1988. 1 Schlagphase A, 2 Schlagphase B,<br />
3 Schlagphase C, 4 Schlagphase D.<br />
1 m<br />
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sen. Die einzigen zwei Pfähle mit den Schlagdaten 2827 v.<br />
Chr. sind in der äußersten nordwestlichen Ecke dokumentiert<br />
und deuten dort einen vierten Hausstandort (Haus 4)<br />
an.<br />
Schlagphase D (zwischen 2825 und 2821 v. Chr.) setzt sich<br />
aufgrund einer Serie von jahrringarmen Pfählen von der<br />
vorhergehenden Schlagphase ab (Abb. 40,4). Die Pfähle<br />
mit den Schlagdaten 2825 v. Chr. konzentrieren sich auf<br />
Haus 1, die Schlagdaten 2824 v. Chr. lassen sich Haus 2<br />
zuordnen und die jüngsten Schlagdaten 2822 und 2821 v.<br />
Chr. sind dem nördlichen Bereich der Grabungsfläche zuzuweisen.<br />
6.4.6 Zusammenfassung und Interpretation<br />
Innerhalb der Grabungsausfläche können zwei uferparallele<br />
Hausgrundrisse dendrochronologisch erfasst werden.<br />
Die Pfahlstellungen lassen mit Wand- und Firstpfostenreihen<br />
die für neolithische Häuser der Seeufersiedlungen am<br />
Bodensee übliche zweischiffige Bauweise (Schlichtherle<br />
1997, 87) erkennen. Nördlich und südlich davon deuten<br />
sich zwei weitere Hausstandorte an. Die Pfostenreihungen<br />
außerhalb der Wandfluchten lassen auf eine Gasse schließen.<br />
(Abb. 41) Damit vergleichbar ist die zwischen 2917<br />
und 2856 v. Chr. datierte endneolithische Dorfanlage von<br />
Sipplingen-Osthafen (Kolb 1997, 26 ff.; Abb. 30). In dieser<br />
nach einem strikten Muster errichteten Siedlung trennt<br />
ein land-seewärtiger Zugang eng stehende uferparallele<br />
Häuserreihen, zwischen denen sich 1–2 m breite Gassen<br />
befinden (Abb. 42).<br />
Die Kartierung der Pfähle nach Schlagdaten lässt auf Bautätigkeiten<br />
in Haus 1 und Haus 2 schließen, die jeweils nach<br />
Zeitspannen von vier bis acht Jahren stattgefunden haben.<br />
Wie es die Streuung der Schlagdaten aus Phase A, C, und<br />
D vermuten lässt, scheinen sich die Bauarbeiten hierbei pro<br />
Jahr jeweils auf ein Haus zu konzentrieren. Ausbesserungsmaßnahmen<br />
an den Häusern wurden bereits aufgrund der<br />
Lehmbefunde in Erwägung gezogen (siehe Kap. 6.2.7).<br />
Unklar bleibt die Zuordnung von Pfählen zu Schicht B.<br />
In Frage kämen die undatierten Eichen- und die Weidenpfähle.<br />
Die Verteilungsstruktur der Weiden korrespondiert<br />
zwar mit der Lage der Lehmlinse in Schicht B, sie ist aber