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Hemmenhofener Skripte - Janus Verlag

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32<br />

3<br />

4.1<br />

4.2<br />

4.3<br />

6<br />

7.1<br />

7.2<br />

7.3<br />

8.1<br />

8.2<br />

8.3<br />

10.1<br />

10.2<br />

12.1<br />

12.2<br />

12.3<br />

13.1<br />

13.2<br />

14.1<br />

14.2<br />

14.3<br />

14.4<br />

14.5<br />

Sedimentologie Archäologie<br />

Seekreide mit rezentem<br />

Material vermischt<br />

Bef. 2–3<br />

Kulturschichten Schicht C / Bef. 4, -5<br />

Spülsaumablagerungen<br />

Umgelagerte<br />

Seekreiden mit<br />

Material der erodierten<br />

Kulturschichten<br />

Kulturschichten<br />

(in situ)<br />

Umgelagerte<br />

Seekreiden der<br />

Wasserwechselzone<br />

Laminierte Seekreiden<br />

Bef. 6–7<br />

Schicht B / Bef. 8–10<br />

Bef. 12.1<br />

Schicht A / Bef. 13<br />

Bef. 12.2<br />

Pollenanalyse<br />

(nach Profilsäule E 3)<br />

AsPZ 11:<br />

Buche - Hainbuche<br />

⊕ AsPZ 10:<br />

Birke - Nichtbaumpollen<br />

⊕ Kulturzeigerzone = Hiatus AsPZ: lokale Pollenzone Allensbach<br />

A). Die Schichtenbildung wird in einer Wasserwechselzone<br />

vermutet.<br />

Die Ablagerung der Schichten 10.1 und 10.2 (Schicht B,<br />

Bef. 10) dürfte bei geringer oder nur gelegentlicher Wasserbedeckung<br />

entstanden sein. Dafür sprechen u. a. Anzeichen<br />

für eine temporäre Spülsaumbildung und eine mindestens<br />

zeitweilige Austrocknung des Bodens. 12<br />

In den darüber folgenden Schichten 8.3–7.2 nehmen kulturschichttypische<br />

Bestandteile zugunsten von seekreidetypischen<br />

Komponenten zum Hangenden hin mehr und mehr<br />

ab. Ostendorp folgert aus seinen Untersuchungen, dass die<br />

Oberkante einer ehemals mächtigeren Kulturschicht bis<br />

auf Schicht 10.2 erodiert und umgelagert wurde. In den<br />

Schichten 8.3–7.2 haben sich demnach die erodierten<br />

Komponenten sukzessive mit Seekreide vermengt und resedimentiert.<br />

Die darauf aufliegenden Befunde 7.1–6 werden<br />

als Spülsaum interpretiert.<br />

Eine Überschwemmung zumindest während des Sommers<br />

wird für die molluskenhaltigen Schichten 4.3 und 4.2<br />

(Schicht C) angenommen. Die Erosion des Hangenden der<br />

darüber folgenden Brandschicht 4.1 (Schicht C) wird mit<br />

einem Seespiegelanstieg verbunden. Schicht 3 ist bereits mit<br />

rezentem Material vermengt.<br />

6.3.2 Pollenanalysen<br />

Manfred Rösch (1990a) untersuchte drei (E1–3) der sechs<br />

entnommenen Sedimentprofile E1–6. Dabei konnten zwölf<br />

für Allensbach spezifische Pollenzonen (AsPZ) differenziert<br />

werden. Die lokalen Pollenzonen sind exemplarisch mit<br />

Profil E3 in Abbildung 35 dargestellt. Profil E3 zeigt die<br />

beste Auflösung (Rösch 1990a, 99). Die Entnahmestellen<br />

Großrestanalyse<br />

(E 3)<br />

3 Sublitorale Zone<br />

4.4<br />

Eulitorale Zone:<br />

jahreszeitlich<br />

über-flutet, zur<br />

Oberkante hin<br />

Seespiegelanstieg<br />

Untersuchungen zur<br />

Wirbellosenfauna (E 3)<br />

Einmengung rezenter<br />

Muscheln<br />

Hoher<br />

Lungenschneckenquotient<br />

(Lq.) - Niederer Wasserstand<br />

⊕ AsPZ 9:<br />

Hasel - QM - Erle - Birke<br />

AsPZ 8:<br />

Hasel - Erle<br />

AsPZ 7:<br />

Hasel - Buche<br />

6<br />

7a<br />

7b<br />

7c<br />

Seespiegelsenkung<br />

Sublitorale Zone:<br />

Ganzjährige<br />

Wasserbedeckung<br />

Eulitorale Zone:<br />

Spülsaum (Molluskenband)<br />

Zur Oberkante hin<br />

stetige Abnahme<br />

von Lq. - Konstanter<br />

Seespiegelanstieg<br />

⊕ AsPZ 6<br />

8<br />

Jahreszeitlich<br />

überflutet. Im<br />

⊕ AsPZ 6<br />

Birke - Nichtbaumpollen<br />

10<br />

Hangenden<br />

Indices für<br />

Seespiegelanstieg.<br />

Hoher Lq. - Niederer<br />

Wasserstand<br />

AsPZ 5:<br />

Hasel - Buche - Tanne<br />

AsPZ 4b:<br />

Hasel<br />

⊕ AsPZ 4a:<br />

Birke - Eiche - Hasel<br />

⊕ AsPZ 3:<br />

Hasel - Erle<br />

AsPZ 2:<br />

Eichenmischwald (QM) -<br />

Buche<br />

12ab<br />

12cd<br />

13ab<br />

12e<br />

14a<br />

14b<br />

12f<br />

Sublitorale Zone:<br />

Erhöhter Lq. - Pegelabnahme<br />

Ganzjährige<br />

Geringer Lq. - Pegelzunahme<br />

Wasserbedeckung<br />

mit Einschwemmung<br />

von<br />

Erhöhter Lq. -<br />

Kulturpflanzenresten Pegelabnahme. Niedrigstand<br />

in den Schichten<br />

in Schicht 14a.<br />

13ab und 14a/b.<br />

Zur Oberkante<br />

hin vermehrte Tieferes Sublitoral: Hoher<br />

Anzeichen für Anteil an Kiemenschnecken<br />

Seespiegelrückgang.<br />

Abb. 35: Korrelation der Befundabfolgen mit den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Untersuchungen.<br />

der Pollenproben aus den Profilsäulen sind bei Karg (1990)<br />

auf Abbildung 6b eingetragen.<br />

Die pollenstratigraphische Verknüpfung mit den Standardprofilen<br />

aus dem westlichen Bodenseegebiet sollte, abgesichert<br />

durch 14 C-Daten und dendrochronologische Datierungen,<br />

die Datierung der Sequenz ermöglichen (Rösch<br />

1990a, 92 ff.; Jacomet/Kreuz 1999, 182 ff.). Durch die<br />

Korrelation mit den regionalen Pollenprofilen wurden mehrere<br />

Schichtlücken erfasst, die auf Abbildung 35 durch fette<br />

Trennstriche markiert sind. Anhand der in den lokalen<br />

Pollenzonen ermittelten Kulturzeigerzonen (AsPZ 3, 4a, 6,<br />

9 und 10) machte M. Rösch sechs Siedlungsphasen wahrscheinlich,<br />

von denen zwei dem Jungneolithikum und vier<br />

dem Endneolithikum zugeordnet werden.<br />

Über der ältesten Pollenzone AsPZ 1 (>12500 BP), die nur<br />

im Sedimentprofil E1 nachgewiesen ist, folgt ein Hiatus von<br />

etwa acht Jahrtausenden. In der darauf folgenden Pollenzone<br />

AsPZ 2, die nur aus Profil E3 vorliegt, wird eine Dominanz<br />

von Eichenmischwald und Buche bei weitgehend<br />

fehlenden Kulturzeigern festgestellt. Nach einem Hiatus,<br />

dessen Dauer auf ca. 400 Jahre beziffert wird, ist in den<br />

folgenden Pollenzonen 3–5, die in allen Profilen enthalten<br />

sind, ein starker Anstieg von Hasel- und Nichtbaumpollen<br />

11 Der durch die Characeen (Armleuchteralgen) ausgefällte Kalk lagert<br />

sich krustenförmig an den Pflanzen an. Eine Zerkleinerung der<br />

Krusten weist auf eine mechanische Aufarbeitung (Wellenschlag),<br />

einen steigenden Überlagerungsdruck oder bei Trockenfallen im<br />

Winter auf Frostsprengung hin (vgl. Schäfer 1973, 221 ff.).<br />

12 Der hohe Gehalt an Characeen-Oogonien (Kerne, in denen die<br />

Eizellen gebildet werden: Nultsch 1996, 576) indiziert bei einem<br />

Ausbleiben der Characeen-Krusten die Bildung von Spülsäumen.<br />

Der festgestellte Zersetzungsgrad der organischen Stoffe weist auf<br />

Anwesenheit von Sauerstoff und damit auf gelegentliches Trockenfallen<br />

der Sedimente hin (Ostendorp 1990, 79 ff.; 87).

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