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Hemmenhofener Skripte - Janus Verlag

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zugleich weitgehend deckungsgleich mit den Reihen der<br />

datierten und Schicht C zugewiesenen Eichenpfähle. Die<br />

Häuser der jüngeren Siedlung (Schicht C) wären demnach<br />

an gleicher Stelle errichtet worden wie die Gebäude der älteren<br />

Dorfanlage (Schicht B), als hätte man sich an den erheblich<br />

älteren Vorgängerbauten orientiert. Der Befund ist<br />

kein Einzelfall. Vergleichbares lieferten die Hausbefunde<br />

aus Hünenberg-Chämleten ZG, Strandbad. Die rekonstruierten<br />

Hausgrundrissen einer zweiphasigen Horgener<br />

Stratigraphie, die um 3160 v. Chr. und 3000/2900 v. Chr.<br />

datieren, liegen hier ebenfalls annähernd deckungsgleich<br />

übereinander (Hafner u. a. 1996, Abb. 109; 110).<br />

6.5 Das keramische Fundmaterial<br />

6.5.1 Allgemeines<br />

Die Keramik von Allensbach-Strandbad ist fast durchweg<br />

von Horgener Qualität und besitzt die entsprechenden<br />

Form- und Verzierungsmerkmale. Nur wenige Scherben<br />

fallen aus dem gängigen Horgener Spektrum heraus und<br />

lassen Beziehungen zu anderen Kulturgruppen erkennen.<br />

Die Keramik wurde in äußerst schlechtem Erhaltungszustand<br />

angetroffen (Czarnowski 1987, 38). Die weichen<br />

Scherben waren teilweise durchwurzelt und hatten sich dem<br />

Relief im Liegenden angepasst. Oft ließen sie sich vom umgebenden<br />

Sediment kaum unterscheiden. Der Bergungsaufwand<br />

wäre erheblich und im Rahmen der Rettungsgrabung<br />

kaum zu leisten gewesen. Es wurden deshalb vorwiegend<br />

nur Rand- und Bodenscherben, verzierte Scherben und<br />

augenscheinlich anpassende Scherben geborgen, was mit<br />

10,5 kg einem Drittel der Gesamtfundmenge an Keramik<br />

entspricht. Die übrigen Keramikscherben wurden in den<br />

Flächenplänen erfasst und anschließend verworfen.<br />

Der schlechte Erhaltungszustand dürfte das Fehlen keramischen<br />

Materials in Altfundbeständen und Sammlungen<br />

aus Allensbach erklären.<br />

Aufgrund der geringen Fundmenge entfallen die üblichen<br />

Abb. 41: Allensbach-Strandbad. Skizzenhafte Rekonstruktion der jüngeren<br />

Bebauung (2842–2821 v. Chr.) im Bereich der Grabungsfläche<br />

(Zeichnung: A. Kalkowski).<br />

statistischen Untersuchungen. Da sich zudem der Grabungsausschnitt<br />

in Schicht B und C auf je eine Haushälfte<br />

beschränkt, ist die Aussagekraft des keramischen Fundbestandes<br />

entsprechend eingeschränkt.<br />

6.5.2 Funderfassung<br />

Die Auswertung basiert im Wesentlichen auf den im Katalog<br />

verzeichneten Funden. Der Katalog beinhaltet, nach<br />

Schichten getrennt, sämtliche Rand- und Bodenscherben,<br />

verzierte Scherben und weitere verwertbare Wandscherben.<br />

Mit 5,4 kg wurde etwa die Hälfte der geborgenen Keramik<br />

im Katalog aufgenommen. Im Textteil des Katalogs ist die<br />

Keramik mit einer systematischen Kurzbeschreibung ihrer<br />

formalen und technologischen Merkmale aufgeführt. Diese<br />

umfassen im Einzelnen:<br />

• Fundansprache: Bezeichnung des Objekts nach seiner<br />

Abb. 42: Sipplingen-Osthafen.Rekonstruktionsskizze<br />

der Späthorgener<br />

Siedlung aus der Feder<br />

Helmut Schlichtherles.<br />

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