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Friedrich Heinrich von Kittlitz Denkwürdigkeiten einer Reise nach ...

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Fluss geringere Tiefe hat, fängt man dieselben in den oben beschriebenen Fischbarrieren<br />

und bedarf eines solchen Wachtpostens nicht; hier aber müssen sie mit Netzen<br />

gefangen werden, und es ist daher für die betreffenden Ortschaften <strong>von</strong> Wichtigkeit,<br />

sofort <strong>von</strong> ihrer Ankunft unterrichtet zu sein. Die Fischerei beginnt dann unverweilt,<br />

bevor noch die Masse der Ankommenden die der Ortschaft zunächst liegende<br />

Stromstrecke zurückgelegt hat. Sieht daher der Wachtposten den ersten Fisch der Art<br />

über der Sandbank, so besteigt er sogleich das in Bereitschaft stehende Bat und eilt<br />

mit der Nachricht <strong>nach</strong> der Ortschaft, wo nun alles <strong>nach</strong> den Netzen greift und die<br />

Arbeit des Sommers beginnt.<br />

Nach der Angabe des Alexeï Gawrilitsch beträgt die Strecke <strong>von</strong> Schapina bis<br />

Tolbatschik nicht weniger als 80 Werste zu Wasser, im Winter zu Lande 44. Weil aber<br />

der Ostrog <strong>von</strong> Tolbatschik 15 Werste landeinwärts vom Hauptflusse liegt, so hätten<br />

wir bei dem unbewohnten Perewost, dem Anfahrtsgebäude, wie wir es schon bei<br />

Schapina gesehen hatten, sehr lange verweilen müssen, um die Mannschaft aus dem<br />

Ostrog herbeizuholen; unsre Ruderer <strong>von</strong> Schapina zogen es daher vor, mit uns bis<br />

Kasirefskaja, der nächstfolgenden Ortschaft, zu gehen. Wir schifften nun bei dem am<br />

linken Ufer zwischen Weidengebüsch gelegenen Anfahrtsgebäude [286] vorbei, <strong>von</strong><br />

wo man bis Kasirefskaja noch 40 Werste rechnet. Doch gelang es uns nicht, letzteres,<br />

wie wir gehofft hatten, noch spätabends zu erreichen, da der Strom so viel Treibholz<br />

führte, dass die Leute nicht wagten, im Dunkeln weiter zu schiffen. Sie befestigten<br />

also das Fahrzeug so gut als möglich und wir verbrachten darauf gar nicht mehr weit<br />

<strong>von</strong> Kasirefskaja die Nacht in <strong>einer</strong> der Mücken wegen höchst qualvollen Lage.<br />

Der Tag war endlich angebrochen und bald erreichten wir den Ort, der nur aus<br />

vier Häusern besteht. Bei heiterer und sehr heißer Witterung versuchte ich es, in<br />

den Wald zu gehen, ward aber bald durch die Mücken zurückgetrieben, gegen die

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