Zwischen Memphis und Theben: Die Gräber politischer Drahtzieher
Zwischen Memphis und Theben: Die Gräber politischer Drahtzieher
Zwischen Memphis und Theben: Die Gräber politischer Drahtzieher
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Vor einigen Jahren stellte die Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz die Herausgabe ihres<br />
Forschungsmagazins ein. Wir meinten damals, uns<br />
das Magazin bei knapper Kasse nicht mehr leisten zu<br />
sollen. <strong>Die</strong> Einstellung hinterließ eine Lücke. Sie hinterließ<br />
eine Lücke im Selbstverständnis <strong>und</strong> in der<br />
Außendarstellung unserer Universität. <strong>Die</strong> Lücke<br />
wurde im Laufe der Zeit nicht kleiner. Sie wurde vielmehr<br />
zusehends stärker als Ausdruck eines Mangels<br />
empf<strong>und</strong>en. Schließlich gelangten wir zu der Einsicht,<br />
dass eine große <strong>und</strong> ehrgeizige Universität es<br />
sich nicht leisten könnte, kein Periodikum zu haben,<br />
in dem sie sich als Forschungseinrichtung darbietet.<br />
Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die<br />
Herausgabe des Forschungsmagazins wieder aufzunehmen<br />
<strong>und</strong> dabei zugleich dessen Erscheinungsbild<br />
ein wenig zu verändern.<br />
<strong>Die</strong> Johannes Gutenberg-Universität vergewissert<br />
sich (auch) damit ihres Anspruchs, „Universität“ zu<br />
sein, eine Einrichtung mithin, in der Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />
zusammengehören, in der gute Lehre von<br />
guter Forschung abhängt <strong>und</strong> in der gute Forschung<br />
über ihren Eingang in die Lehre hinaus gesellschaftlichen<br />
Nutzen stiftet. Käme der Universität die Fähigkeit<br />
abhanden, Forschung auf hohem <strong>und</strong> höchstem<br />
Niveau zu leisten, dann käme sie sich selbst abhanden.<br />
Das darf nicht sein <strong>und</strong> ist dennoch nicht kurzweg<br />
auszuschließen. <strong>Die</strong> universitäre Forschung ist unter<br />
Druck. Sie leidet Mangel an dem, dessen sie außer<br />
Neugier, Phantasie <strong>und</strong> Leidenschaft der Forscher am<br />
meisten bedarf. Sie leidet Mangel an Zeit, Stetigkeit<br />
der Forschungsbedingungen <strong>und</strong> Geld. Es könnte<br />
unter solchen Umständen dahin kommen, dass Hochleistungsforschung<br />
in absehbarer Zeit nur noch an<br />
außeruniversitären Forschungsinstituten möglich ist.<br />
Der Prozess ist im Gang <strong>und</strong> er gewinnt an Eigendynamik.<br />
Wir sind dazu aufgerufen, ihm durch die<br />
Einwirkung auf Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> sonstige<br />
Öffentlichkeit, aber auch durch praktisch wirksame<br />
Selbstbesinnung Einhalt zu tun.<br />
Ein Forschungsmagazin sollte dabei helfen können.<br />
Es sollte innerhalb der Universität Interesse an<br />
der Vielfalt der Forschungszwecke, Verständnis für<br />
die disziplinären Besonderheiten der Forschungsbedingungen<br />
sowie Stolz auf die Qualität der Forschungsergebnisse<br />
wecken <strong>und</strong> bei alledem zu<br />
fächerübergreifender Zusammenarbeit anregen. Und<br />
es sollte außerhalb der Universität vom erhaltenswerten<br />
<strong>und</strong> förderungswürdigen Rang <strong>und</strong> Nutzen<br />
universitärer Forschung in deren Vielfalt künden. Wir<br />
sind zuversichtlich, dass unser neues Magazin dies<br />
tut.<br />
Das alte Forschungsmagazin der Johannes Gutenberg-Universität<br />
hatte keinen Namen, das neue nennen<br />
wir „Natur <strong>und</strong> Geist“. Der Name macht – trivialer<br />
Weise – kenntlich, worum es aller wissenschaftlichen<br />
Forschung letztlich zu tun ist, <strong>und</strong> er weist –<br />
programmatischer Weise – darauf hin, dass die<br />
Johannes Gutenberg-Universität ein Ort sein will, an<br />
dem sowohl geistes- wie naturwissenschaftliche Forschung<br />
auf hohem Niveau getrieben wird, an dem<br />
beide einander achten <strong>und</strong> an dem sie in dem<br />
Bewusstsein miteinander kooperieren, dass die<br />
Gesellschaft beide braucht <strong>und</strong> dass sie selbst einander<br />
brauchen.<br />
Das vorliegende Heft ist ein Beginn, wenn schon<br />
ein Wiederbeginn. Wir wollen darin zunächst einmal<br />
die Spannbreite <strong>und</strong> die Vielfalt der Forschung an der<br />
Johannes Gutenberg-Universität vor Augen führen.<br />
Was dabei herausgekommen ist, mag ein wenig<br />
unsystematisch <strong>und</strong> zufällig anmuten. Das ist es<br />
auch, entspricht im Übrigen dem Begriff „Magazin“,<br />
soll aber dennoch nicht so bleiben. Von der nächsten<br />
Ausgabe an werden wir „Themenhefte“ machen.<br />
Anregungen dazu <strong>und</strong> die aktive Mitwirkung daran<br />
sind willkommen.<br />
Vorerst aber wünschen ich Ihnen bei der Lektüre<br />
dieses Heftes aufschlussreiche Einsichten <strong>und</strong> ein<br />
wenig Freude.<br />
Ihr<br />
Notabene: <strong>Die</strong> Herausgabe des Heftes beansprucht keine<br />
universitären Mittel. Sie wurde vielmehr von einer großzügigen<br />
Spende der Landesbank Rheinland-Pfalz ermöglicht,<br />
für die ich dem scheidenden Vorsitzenden des Vorstandes,<br />
Herrn Dr. Klaus Adam, <strong>und</strong> seinem Nachfolger,<br />
Herrn Dr. Friedhelm Plogmann, sehr herzlich danke.<br />
Univ.-Prof. Dr. Volker Hentschel<br />
Vizepräsident für Forschung<br />
FORSCHUNGSMAGAZIN ■ 2004<br />
EDITORIAL......<br />
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