Zwischen Memphis und Theben: Die Gräber politischer Drahtzieher
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moving images & interfaces: Mit E-Learning zur Mediengestaltung<br />
Von Harald Schleicher<br />
Das E-Learningprojekt „moving images & interfaces“,<br />
kurz movii, strebt eine umfassende Gr<strong>und</strong>lehre<br />
in den klassischen audiovisuellen Medien sowie in<br />
den Neuen Medien an. movii wurde als ein hochschulübergreifendes<br />
Kooperationsprojekt des Zukunftsinvestitionsprogramms<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland im Rahmen der Maßnahme „Neue<br />
Medien in der Bildung“ vom B<strong>und</strong>esministerium für<br />
Bildung <strong>und</strong> Forschung gefördert. Das Projekt begann<br />
im April 2001, der Förderzeitraum endete im Dezember<br />
2003. Daran gearbeitet haben sechs Universitäten<br />
<strong>und</strong> Fachhochschulen: die Fachhochschulen in Mainz,<br />
Trier, Osnabrück <strong>und</strong> Brandenburg sowie die Universität<br />
Trier <strong>und</strong> die Akademie für Bildende Künste der<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz. <strong>Die</strong> Aufgabenteilung<br />
orientierte sich am Profil der jeweiligen<br />
Ausbildungsstätte. So wurden technische Entwicklungen<br />
von den Fachhochschulen in Osnabrück <strong>und</strong><br />
Brandenburg übernommen, das Design wurde federführend<br />
an der FH Trier entwickelt. Der Projektpartner<br />
Johannes Gutenberg-Universität, die Filmklasse der<br />
Akademie für Bildende Künste, konzentrierte sich auf<br />
die Produktion der filmbezogenen Module.<br />
Kein E-Learningprojekt kann <strong>und</strong> will Medienpraxis<br />
ersetzen. <strong>Die</strong> eigene gestalterische <strong>und</strong> künstlerische<br />
Arbeit ist unverzichtbar. Aber zur Medienausbildung<br />
gehören viele Bereiche, von denen sich eine<br />
Reihe durchaus effizient auf dem Wege des E-Learnings<br />
vermitteln lassen. Und dadurch, dass Elemente<br />
der Ausbildung gewissermaßen an ein E-Learningprojekt<br />
wie movii delegiert werden, werden Freiräume<br />
geschaffen, die in der Lehre für eine intensive<br />
Projektbetreuung genutzt werden können.<br />
Zur Zielgruppe von movii zählt in erster Linie jener<br />
Personenkreis, der praktisch orientierte Medienkompetenz<br />
erwerben will. movii richtet sich u. a. an Studierende<br />
aus den Bereichen Design, Film- <strong>und</strong> Mediengestaltung,<br />
Medienkunst, Medienwissenschaft,<br />
Kommunikationswissenschaft, Publizistik, Medieninformatik.<br />
Ein heterogener Adressatenkreis, aber die<br />
Flexibilität von movii erlaubt, das Lehrangebot für<br />
den jeweiligen Ausbildungsgang <strong>und</strong> dessen Erfordernisse<br />
zu modifizieren. Darüber hinaus versteht<br />
sich movii auch als eine multimediale Lernumgebung,<br />
als Prototyp für ein hypermediales Lern- <strong>und</strong><br />
Designsystem, das potentiell für verschiedenste Wissensgebiete<br />
<strong>und</strong> Vermittlungsaufgaben eingesetzt<br />
werden kann.<br />
E-Learningprojekte können nur dann erfolgreich<br />
sein, wenn sie die besonderen Qualitäten <strong>und</strong> Stärken<br />
des Internets nutzen. movii hat sich eine möglichst<br />
visuelle <strong>und</strong> interaktive Präsentation seiner<br />
Inhalte zum Ziel gesetzt. Wo immer möglich werden<br />
die Texte durch Abbildungen, Filme <strong>und</strong> interaktive<br />
Übungen begleitet. Dank interner Vernetzung ist<br />
movii flexibel einsetzbar, eine Variabilität, die den<br />
maßgeschneiderten Einsatz in verschiedenen Lernszenarien<br />
gestattet. Schließlich ist movii auf Erweiterbarkeit<br />
hin angelegt, die Entwicklung <strong>und</strong> Integration<br />
neuer Inhalte ist möglich <strong>und</strong> erwünscht.<br />
Didaktisch ist movii nach dem sogenannten<br />
M.A.S.K.E.-Prinzip aufgebaut (Abb. 1). <strong>Die</strong> hierarchische<br />
Ordnung von movii liest sich von oben nach<br />
unten wie folgt: Programm – Modul – Akt – Szene –<br />
Kern – Eigenschaft. Das Programm movii ist die<br />
Gesamtheit aller movii-Inhalte, strukturiert nach großen<br />
Themengebieten, den Modulen. Ein Modul ließe<br />
sich in Analogie zur Literatur als Sammelband von<br />
Artikeln eines oder mehrerer Autoren zu einem Oberthema<br />
auffassen. Als ein solcher Artikel einer Sammlung<br />
wird bei movii ein Akt verstanden. Ein Akt<br />
besteht aus mehreren Szenen, gleichsam den Kapiteln<br />
einer schriftlichen Ausarbeitung. In einer Szene<br />
werden logische Zusammenhänge durch die Kombination<br />
mehrerer Medienelemente hergestellt, die als<br />
Kerne oder Kerninhalte bezeichnet werden. <strong>Die</strong> Ebene<br />
der Kerne dient der Darstellung der konkreten<br />
Inhalte, wie sie von Autoren erstellt wurden <strong>und</strong> sich<br />
dem Nutzer präsentieren. Kerne können aus einer<br />
oder mehreren Browserseiten bestehen. Für die Kerninhalte<br />
sind alle internet-kompatiblen Medienformate<br />
zulässig. Jedem Kerninhalt wird dann, je nach Charakter<br />
oder Intention, eine von fünf Eigenschaften<br />
zugeordnet: Basis, Vertiefung, Anschauung, Übung<br />
Sechs Universitäten <strong>und</strong><br />
Fachhochschulen haben ein<br />
computergestütztes Lernprogramm<br />
für die Film- <strong>und</strong><br />
Mediengestaltung<br />
entworfen.<br />
FORSCHUNGSMAGAZIN ■ 2004<br />
MEDIEN ......<br />
Abb. 1: Das M.A.S.K.E.-Prinzip von movii<br />
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