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Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta

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1. Die Anfangsphase ist gekennzeichnet durch ein abwartendes, distanziertes<br />

und eher defensives Verhalten der Gruppenmitglieder. Aufgabe des<br />

Gruppenleiters zu diesem Zeitpunkt ist es das Konzept vorzustellen und dabei<br />

besonders die Notwendigkeit der Mitarbeit zu betonen. Problemsituationen<br />

sind den Teilnehmern in dieser Phase deutlich rückzumelden und die Lösung<br />

in die Gruppe zu geben.<br />

2. In Phase zwei nähern sich die Teilnehmer aneinander an und beginnen<br />

Interesse füreinander zu entwickeln. Der Gruppenleiter verstärkt die<br />

Problemlösungsverantwortlichkeit durch die Gruppe und zieht sich so weit wie<br />

möglich aus seiner Kontrollfunktion zurück.<br />

3. Die dritte Phase ist von entscheidender Bedeutung für das Gelingen des<br />

Gruppenprozesses. Für die Teilnehmer ist sie im Sinne einer Krise zu<br />

verstehen. Alte Verhaltensnormen verlieren ihre Gültigkeit, die neuen<br />

erwünschten Verhaltensnormen bieten noch keine ausreichende Sicherheit.<br />

Diese unterschiedlich stark ausgelebte „Ambivalenzphase“ stellt für den<br />

Gruppenleiter eine große Herausforderung dar. Zwar ist eine Steigerung der<br />

Gruppensolidarisierung und -kohärenz zu erwarten, allerdings ist zeitgleich bei<br />

Einzelnen mit durchaus starkem Abwehr- und Vermeidungsverhalten zu<br />

rechnen. Nach Vorrath und Brendtro soll der Gruppenleiter auf diese Abwehr<br />

und Vermeidungsmechanismen durch Isolierung der entsprechenden<br />

Jugendlichen bei gleichzeitiger Aktivierung der neuen Kompetenzen der<br />

„funktionierenden“ Gruppenmitglieder reagieren.<br />

4. In der letzten Phase dieses gruppendynamischen Prozesses wird der<br />

gewünschte Endzustand der Gruppe erreicht. Die Identifikation der einzelnen<br />

Mitglieder mit der Gruppe ist hoch. Gruppeninterne Splittungen haben sich<br />

abgebaut und die erwünschten pro-sozialen Normen finden ohne<br />

Unterstützung von außen in der überwiegenden Mehrheit der Fälle<br />

Anwendung.<br />

(vgl. Vorrath/Brendtro, 1974)

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