Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta
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vor neue Herausforderungen gestellt, denen es mit adäquaten Angeboten zu<br />
begegnen gilt. Im 12. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung wird als<br />
Lösungsmöglichkeit zur Schaffung dieser Angebote die qualitativ und<br />
quantitativ stärkere Ausgestaltung der schulbezogenen Jugendsozialarbeit<br />
favorisiert. (vgl. Kinder- und Jugendbericht, 2005). Diese soll sich „ offensiv und<br />
lebensweltorientiert (ebd.) darstellen und mit „(…) einzelfall und<br />
gruppenorientierten Probleminterventionen mit offenen, präventiv<br />
ausgerichteten Freizeit-, Betreuungs- und Beratungsangeboten (ebd.)<br />
systematisch verknüpfen. Im weiteren Verlauf des Berichts weist die<br />
Bundesregierung auf ein Spannungsfeld hin, dass bisher nur unzureichend<br />
aufgelöst werden konnte. Die zentrale Frage hierbei lautet: „Wo hat sich diese<br />
schulbezogene Jugendsozialarbeit zu verorten?“ Wird sie in einem integrativen<br />
Modell organisatorisch Teil des Schulsystems sein, so untersteht sie auch<br />
disziplinar der Dienst- und Fachaufsicht der Schulleitung. Nach Ansicht der<br />
Bundesregierung könnte das zur Folge haben, dass es „(…)zu einer starken<br />
Vereinnahmung durch die Schule und in der Folge zu einer einseitigen<br />
Unterordnung unter die Interessen und Versorgungsbedarfe der Schule“ (ebd.)<br />
kommen könnte. Hierbei wird der „Verlust sozialpädagogischer Freiheitsgrade<br />
und Handlungsräume“ (ebd.) befürchtet. Als sinnvoller wird ein additives Modell<br />
erkannt, das die Dienst- und Fachaufsicht der Mitarbeiter einer solchen<br />
Schulsozialarbeit bei den Trägern der Jugendhilfe belässt. In diesem Sinne<br />
argumentiert auch Kilb, wenn er in seinem Aufsatz „Sozialpädagogisches<br />
Wissen und Kompetenz für eine sich verändernde (Ganztags-) Schule“ zu einer<br />
konfrontativen Pädagogik argumentiert:<br />
„Die Angebote und Ressourcen der Kinder- und Jugendförderung und auch der<br />
erzieherischen Hilfen wäre komplett in den pädagogischen Schulalltag zu<br />
integrieren und könnten in diversen Sonderaufgaben liegen, etwa in<br />
>Doppelbesetzungen< der Klassenleitungen, als Projektanbieter, in neu zu<br />
konzipierenden Formen Sozialer Arbeit an und nach der Schule. Unter dem<br />
Begriff >Soziales Training/Soziale Kompetenz< ließe sich sowohl eine<br />
besondere Förderung im Talentbereich, wie auch im Defizitärbereich oder auch<br />
als Vermittlung einer Schlüsselfertigkeit subsumieren (Kilb/Weidner/Gall, 2006).<br />
Der Punkt der Doppelbesetzung , wie von den Autoren hier vorgeschlagen,<br />
birgt allerdings die Gefahr der De-Professionalisierung Sozialer Arbeit an der