04.02.2013 Aufrufe

Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta

Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta

Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Was bei den Glen Mills Schools zuallererst beeindruckt, ist der Charakter eines<br />

Internats, einer Schule, wenngleich besonderer Art. Dazu gehört zunächst einmal<br />

das Konzept >Menschen statt Mauernprinciple of less eligibility< , (welches besagt, der Lebensstandard von<br />

internierten Straftätern müsse immer niedriger sein als derjenige, der der untersten<br />

gesellschaftlichen Schicht in Freiheit zugestanden wird), das für stationäre<br />

Einrichtungen der Justiz als unverzichtbar angesehen wird, ist in bewundernswerter<br />

Weise durchbrochen, mit der Folge, dass darauf basierende – freilich nicht alle –<br />

Stigmatisierungseffekte weniger wahrscheinlich werden. Angesichts der Alternative,<br />

des Horrors des amerikanischen Strafvollzuges, von dem viele der „students“<br />

während der Untersuchungshaft einen Vorgeschmack bekamen, dürfte sich das<br />

Weglaufen ohnehin nicht lohnen“ (DJI, 2002).<br />

Derzeit werden in 15 Wohneinheiten, den so genannten „Units“, mehr als 900<br />

Jugendliche „beschult“. Der wesentliche Wirkfaktor im pädagogischen Konzept der<br />

Glen Mills School ist dabei die Gruppe der „students“ im Sinne der „Positive Peer<br />

Culture“ nach Vorrath und Brendtro, „(…) deren zentraler Inhalt die Erkenntnis ist,<br />

dass Kinder und Jugendliche unabhängig von eigenen Störungsbildern und<br />

Auffälligkeiten in der Lage sind, andere Kinder und Jugendliche dabei zu<br />

unterstützen, sich sozial weiter zu entwickeln, selbstbewusst, eigenverantwortlich<br />

und selbstständig zu werden und sich sozial adäquat zu verhalten. In dem Maße, in<br />

dem ein Kind oder Jugendlicher ein anderes Kind bzw. einen anderen Jugendlichen<br />

in dessen Entwicklung fördert und unterstützt, entwickelt es sich selbst weiter<br />

(Vorrath/Brendtro, 1974). Eine gelingende „Positive Peer Culture“ nach Vorrath und<br />

Brendtro baut sich in vier Phasen auf, die die Teilnehmer durchlaufen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!