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Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta

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Provokateurs einzugehen; ihm zu widersprechen oder nicht zu tun,<br />

was er will. Die Autoren wollen die Jugendlichen somit dazu bringen,<br />

scheinbar alles zu tun, was der Provokateur will, in der Realität aber<br />

Abstand von seinen Beleidigungen und Abstand von seinen<br />

Möglichkeiten körperlich anzugreifen herzustellen.<br />

Die Dramaturgie des Kompetenztrainings zielt eindeutig auch in Richtung der<br />

Erprobung des Erlernten im Rahmen der Provokationstests. Diese Tests bilden<br />

den Abschluss der Attraktivitäts- oder Kompetenzphase des Anti-Aggressivitäts-<br />

Trainings.<br />

„In der Abschlusssitzung (…) werden Provokateure aus der Gemeinde, zum Beispiel<br />

Ex-Schläger, Security-Leute, schwarze Sheriffs und ähnliches eingeladen, die den<br />

Auftrag erhalten, die zu therapierenden Teilnehmer im Rahmen von Rollenspielen<br />

bis auf das Äußerste zu provozieren. Die Täter haben die Aufgabe, sich aus dieser<br />

Provokationssituation (unter Zuhilfenahme des Erlernten) deeskalativ<br />

>herauszuarbeiten< und sich dabei nicht als Verlierer sondern gut zu fühlen. Der<br />

Provokateur soll von ihnen als >Patient< entlarvt werden“ (Heilemann/Fischwasser<br />

von Proeck, 2003).<br />

Um die Wichtigkeit dieser Sitzung zu verdeutlichen, greife ich als Verfasser noch<br />

einmal auf die Erfahrungen aus dem Anti-Aggressivitäts-Trainings in <strong>Vechta</strong> im Jahr<br />

2005 zurück. Wenn Heilemann und Fischwasser von Proeck von Provokationen bis<br />

auf das Äußerste sprechen, ist diesem zuzustimmen. Allerdings gilt es im Auge zu<br />

behalten, dass nicht das „Ausflippen“ des Teilnehmers, sondern eben vielmehr das<br />

„Nicht-Ausflippen“ im Vordergrund der Bemühungen zu stellen ist. Dieses jedoch mit<br />

nicht ausgebildeten Tutoren, wie den beschriebenen Türstehern und ähnlichem,<br />

durchzuführen, birgt nach Auffassung des Verfassers erhebliche Risiken, da nur<br />

schwer einzuschätzen ist, wie es um die Gewaltbereitschaft eben dieser<br />

Provokateure bestellt ist.<br />

Im Anti-Aggressivitäts-Training in <strong>Vechta</strong> wird aus diesem Grund ausschließlich mit<br />

„Profis“ zusammengearbeitet.

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