Download Konfrontative Paedagogik - Universität Vechta
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(respektvolles Antworten, keine Gegenfragen, keine Erhöhung der Lautstärke etc.)<br />
einhält und bei Abweichungen sofort regulierend einzugreifen. Ein weiterer<br />
Teilnehmer kann den Konfrontierten durch die oben angesprochenen<br />
niedrigschwelligen, körperlichen Berührungen, wie zum Beispiel dem Fahren mit der<br />
Hand durch die – falls vorhandene – Frisur zu verunsichern. Im letzten Schritt<br />
werden inhaltliche Teams gebildet, die sich Fragen zu den vermuteten Ursachen der<br />
individuellen Gewaltaffinität und den Rechtfertigungsstrategien (Familie, Alkohol,<br />
Peers, etc.) überlegen. Als letzter Schritt der Vorbereitung wird die Eröffnung<br />
festgelegt. Wer beginnt mit den Fragen oder wird der Teilnehmer einfach nur<br />
schweigend empfangen.<br />
(vgl. Morath/Rau/Reck, 2004)<br />
Der Teilnehmer wird nach dieser Vorbereitung aufgefordert herein zu kommen und<br />
sich zu setzen. Damit beginnt die Labilisierungsphase. Während dieser Phase gilt<br />
es das „(…) falsche Lebenskonzept des Jugendlichen zu erschüttern, Positionen<br />
aufzuweichen und Zweifel an der eigene Weltsicht zu wecken“ (Morath, Rau,Reck,<br />
2004). Für die Trainer gilt es in dieser hochdynamischen Sequenz des Trainings die<br />
„opferproduzierenden Fähigkeiten der Teilnehmer mit positivem Ziel“(ebd.)<br />
einzusetzen und zu steuern. Hierbei ist die Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass<br />
die Aktionen der Jugendlichen und der Tutoren im Rahmen des Erträglichen bleiben.<br />
Eckart Osborg spricht in seinem Aufsatz zur konfrontativen Arbeit mit<br />
rechtsradikalen Jugendlichen von einer „subversiven Verunsicherungspädagogik“<br />
(Osborg, 2005). Um die Jugendlichen in ihrem Weltbild zu verunsichern – und darum<br />
geht es hier – empfiehlt Osborg während einer Konfrontation auf dem „Heißen Stuhl“:<br />
� Permanenten Ebenenwechsel praktizieren: Von der Sachebene zur<br />
Beziehungsebene springen und umgekehrt.<br />
� Je nach Situation eventuell auch mit Ironisierung arbeiten, um mit<br />
beiden Ebenen in der Diskussion zu spielen, ob nämlich gemeint ist,<br />
was gesagt wurde, oder ob gemeint wurde, wie es gesagt wurde. Die