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Sind die raumplanerischen Rahmenbedingungen für ... - vlp-aspan

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<strong>Sind</strong> <strong>die</strong> <strong>raumplanerischen</strong> <strong>Rahmenbedingungen</strong> <strong>für</strong> den Agrotourismus in der Schweiz zu restriktiv?<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

6.1.5 Dachverband Agrotourismus<br />

Auffallend und positiv zu werten sind <strong>die</strong> ausländischen Bestrebungen dem Agrotourismus ein<br />

einheitliches Markenbild zu geben. Sowohl Österreich als auch Südtirol haben einen landesweit<br />

bekannten Verband <strong>für</strong> agrotouristische Angebote. So erfolgt im Südtirol <strong>die</strong> Vermarktung der<br />

Angebote mittels der Marke „Roter Hahn“ und in Österreich mit dem Label „Urlaub am Bauernhof“.<br />

In beiden Ländern werden durch eine einzige Organisation, alle Angebote gebündelt und mit<br />

transparenten Qualitätskriterien vermarktet. Das Südtirol geht auch hier einen Schritt weiter: Erst <strong>die</strong><br />

Mitgliedschaft im Dachverband ermöglicht es, staatliche Fördermittel zu beantragen.<br />

Eine Analyse der aktuellen Angebotsstruktur in der Schweiz zeigt, dass <strong>die</strong>se sehr stark zersplittert ist.<br />

In den grösseren Organisationen 192 sind rund 600 Anbieter zusammengeschlossen. Daneben gibt es<br />

rund 3'000 Anbieter, <strong>die</strong> nicht organisiert sind 193 . Die verschiedenen Anbieter haben keinen<br />

einheitlichen Marktauftritt und sind weder auf dem einheimischen noch auf dem ausländischen<br />

Tourismusmarkt sichtbar. Dies ist mit ein Grund, weshalb <strong>die</strong> Agrotourismus in der Schweiz kaum<br />

wahrgenommen wird.<br />

Auch wenn <strong>die</strong> Bestrebungen in den Kantonen Wallis und Graubünden <strong>für</strong> einen einheitlichen Auftritt<br />

mit einer eigenen Internetplattform zu begrüssen sind, reichen sie wohl noch nicht aus, um an den<br />

Kunden zu gelangen. Sie sind noch zu kleinräumig. Generell müsste <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />

Tourismus gesamtschweizerisch stärker gefördert werden. Auch hier könnten Österreich und das<br />

Südtirol als Vorbild <strong>die</strong>nen. Der Agrotourismus wird dort nicht als Konkurrenz zur Hotellerie<br />

aufgefasst, im Gegenteil. So werden Angebote gemeinsam vermarktet und <strong>die</strong> Gäste auf <strong>die</strong> je<br />

anderen Angeboten aufmerksam gemacht 194 .<br />

Zusammenfassend, in der Schweiz müsste eine nationale Plattform <strong>für</strong> den Agrotourismus geschaffen<br />

werden. Wichtigste Aufgaben <strong>die</strong>ser Plattform wären <strong>die</strong> Koordination der Angebote, ein<br />

gemeinsames Marketing (Logo) und <strong>die</strong> Qualitätssicherung. Daneben sollten <strong>die</strong> agrotouristischen<br />

Anbieter enger untereinander zusammenarbeiten. Nur so könnte ein attraktives, breites<br />

Gesamtangebot 195 <strong>für</strong> den Gast gestaltet werden.<br />

192 „Schlaf im Stroh“, „Ferien auf dem Bauernhof“, tourisme-rural.ch.<br />

193 Egger, Die Volkswirtschaft 6-2009, S. 46.<br />

194 Egger, Die Volkswirtschaft 6-2009, S. 46: So wird unangemeldet anreisenden Gästen empfohlen, auf einem<br />

Bauernhof in der Nähe zu übernachten, wenn das Hotel bereits ausgebucht ist.<br />

195 So könnte sich beispielsweise ein Hof auf Übernachtungsangebote spezialisieren, während der andere Hof<br />

einen Streichelzoo betreibt oder andere Wellness auf dem Bauernhof-Angebote anbietet. Für den einzelnen<br />

Betrieb wird <strong>die</strong> Arbeitsbelastung geringer und gleichzeitig wird ein attraktives Gesamtangebot <strong>für</strong> den Gast<br />

erreicht.<br />

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