ENTHÄLT SHOGUN: TOTAL WAR UND DAS OFFIZIELLE MONGOL ...
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Togashi Maschika hatte sich somit selbst entmachtet. 1488 revoltierten die Ikko-Ikki,<br />
verbannten ihn aus Kaga und übernahmen die Kontrolle über die Provinz. Wie im Falle der<br />
Ikki ist auch der Aufstand der Ikko-Ikki ein Zeichen des Gekokujo, des Kampfes der<br />
“Unteren gegen die Oberen.” 1496 begannen die Ikko-Ikki an der Mündung des Yodo mit<br />
dem Bau einer befestigten “Kathedrale” als Hauptquartier. Sie wählten den Ort für das<br />
Ishiyama Hongan-ji sehr klug. Nach dem Untergang der Ikko-Ikki wurde auch Schloss Osaka<br />
(der Schauplatz der letzten Schlacht der Sengoku-Periode) an derselben Stelle errichtet.<br />
Umstürze und Verrat<br />
“Zeigst du dich demütig, wird der Feind überheblich. Fliehe, um ihn zu ermüden. Stifte<br />
Verwirrung. Greife an, wenn der Feind unvorbereitet ist und bewege dich, wenn er es<br />
nicht erwartet.”<br />
— Sun Tzu, Die Kunst des Krieges<br />
Als sich der Onin-Krieg ausbreitete, nutzten<br />
unzählige Daimyo die Situation, um alte<br />
Rechnungen zu begleichen und ihr<br />
Territorium auf Kosten ihrer Nachbarn zu<br />
vergrößern. Das System folgte einfachen –<br />
beinahe darwinistischen – Prinzipien. Unter<br />
den Territorialfürsten tobte ein grausamer<br />
Macht- und Überlebenskampf – ein Kampf,<br />
den viele Familien nicht überlebten. Anfang<br />
des 16. Jahrhunderts hatten sich die Shiba<br />
und Isshiki sowie die Hatakeyama und<br />
Yamashiro, ja selbst die einst mächtigen<br />
Yamana gegenseitig ausgelöscht.<br />
Doch ein Clan verlor in den Kriegswirren weit mehr als erwartet: Die kaiserliche Familie<br />
der Yamato war bankrott und konnte im Jahre 1501 nicht einmal für die Bestattung von<br />
Kaiser Go-Tsuchi-Mikado aufkommen. Die Krönung von Kaiser Go-Nara verzögerte sich um<br />
sage und schreibe 20 Jahre, bis die Ikki der kaiserlichen Familie das Geld für die Zeremonie<br />
zur Verfügung stellten. Bis zu seinem Tod lebte Go-Nara in einer Holzhütte in ärmlichen<br />
Verhältnissen.<br />
Dem Ashikaga-Shogunat ging es kaum besser.<br />
Eine Zentralregierung gab es nicht mehr. Die Daimyo setzten ihre Privatkriege fort, die<br />
meist erst endeten, wenn die Geldmittel einer Kriegspartei erschöpft waren. Auch die<br />
niederen Samurai-Familien träumten jetzt von Macht und dem Raub fremder Ländereien.<br />
Ein typisches Beispiel ist hier die Geschichte von Ise Shinkuro.<br />
16<br />
Der Aufstieg eines Samurai<br />
Ise Shinkuro war ein unbedeutender Samurai, bis er sich in die Angelegenheiten der<br />
Ashikaga einmischte. Ashikaga Chacha hatte sich dem Befehl des Shoguns widersetzt,<br />
Priester zu werden. Daraufhin attackierte Shinkuro Chacha und trieb diesen in den<br />
Selbstmord. Shinkuros Lohn war die Provinz Izu. Er nannte sich fortan Hojo Soun (damit<br />
entschloss er sich, einen buddhistischen Namen anzunehmen). Die Hojo hatten vor<br />
mehreren hundert Jahren über Japan geherrscht. Shinkuro – oder Hojo Soun, wie er sich<br />
nun nannte –, war mit den Hojo nicht einmal verwandt. Daher vermählte er einen Sohn mit<br />
einer entfernten Verwandten der “echten” Hojo!<br />
Hojo Soun beschloss nun, seinen Herrschaftsbereich zu vergrößern. Auf einer Treibjagd ließ<br />
er daher den Fürsten von Odowara ermorden und gliederte dessen Provinz in sein Reich<br />
ein. Anschließend unterwarf er die Provinzen Sagami und Musashi und zog schließlich in die<br />
Kanto-Ebene. Dort wartete er geduldig auf eine Schwäche der Uesugi und eroberte deren<br />
Burg in Edo, der alten Kaiserstadt (das heutige Tokio). Souns Sohn Ujitsuna und sein Enkel<br />
Ujiyasu setzten den Kampf gegen die Uesugi fort und schlugen diese im Jahr 1542 in der<br />
Schlacht vor Schloss Kawagoe.<br />
Das Interessante an dieser Geschichte ist die Tatsache, dass dem Niemand Hojo Soun (dem<br />
einstigen Ise Shinkuro) in nur drei Generationen der Aufbau eines mächtigen Reichs<br />
gelungen war. Gewalt und Verrat hatten diesen Aufstieg ermöglicht – ein Aufstieg, der<br />
undenkbar gewesen wäre, wenn die Ashikaga-Shogune ihre Pflichten wahrgenommen<br />
hätten.<br />
Die Clan-Kriege: Wechselndes<br />
Kriegsglück<br />
Hojo Soun war allerdings nicht das einzige Problem der Uesugi. Der berühmteste General<br />
der Familie, Uesugi Kenshin, wurde um das Jahr 1552 adoptiert. Er organisierte sofort einige<br />
Raubzüge gegen den (neuen) Hojo-Clan. Die meiste Zeit kämpfte er jedoch gegen die<br />
Takeda unter Takeda Shingen. Die Auseinandersetzung der beiden Kriegsherrn war<br />
allerdings etwas ungewöhnlich. Im Jahre 1553 kam es auf der Kawanakajima-Ebene in der<br />
Provinz Shinano zu mehreren Schlachten zwischen Uesugi Kenshin und Takeda Shingen. In<br />
den Jahren 1554, 1555, 1556, 1557 und 1563 trafen die Rivalen am selben Ort erneut<br />
aufeinander; sie schienen die Schlachten inzwischen als Ritual zu betrachten. Etwa zur<br />
gleichen Zeit versuchte Takeda Shingen, die Provinz Shinano, das Land der Murakami<br />
Yoshikiyo, zu unterwerfen. Mit dem Hilfegesuch des Murakami-Clans an Uesugi Kenshin<br />
begann eine langjährige Rivalität zwischen den Uesugi und den Shingen.<br />
“Hart wie ein Fels, kämpfe wie ein Feuer, sei beständig wie Holz und schnell wie der<br />
Wind. Im Himmel und auf Erden werde nur ich verehrt.”<br />
— Motto auf dem Banner von Takeda Shingen (1521-1573)<br />
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