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ENTHÄLT SHOGUN: TOTAL WAR UND DAS OFFIZIELLE MONGOL ...

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Rüstungen der Ashigaru<br />

Viele Ashigaru erhielten von dem Clan, dem sie dienten, einfache Rüstungen und Waffen (für<br />

sein Schwert war allerdings jeder Soldat selbst verantwortlich). Um den Eindruck einer<br />

einheitlichen Uniform zu schaffen, bestrich man die Rüstungen mit Buntlacken. Die Rüstung<br />

eines Ashigaru war weitaus billiger als die Rüstung eines Samurai. Dennoch bot sie dem<br />

Soldaten einen guten Schutz. Von der Qualität dieser Rüstungen konnte ein Soldat im fernen<br />

Europa zu dieser Zeit nur träumen.<br />

Der konische Helm eines Ashigaru, der so genannte Jingasa, konnte gleichzeitig als Kochtopf<br />

verwendet werden!<br />

Das Schwert<br />

“Den Feind zu erschlagen ist der Weg der Strategie. Es gibt keinen Grund, dies weiter<br />

auszuführen.”<br />

— Miyamoto Musashi, Das Buch der fünf Ringe, Buch des Windes<br />

Die Sengoku-Periode war eine gesetzlose Zeit, in der sich selbst die Bauern bewaffneten.<br />

Allerdings trugen ausschließlich die Samurai (als Statussymbol) zwei Schwerter (Daisho).<br />

Dieses Schwerterpaar bestand aus dem langen Katana und dem kürzeren Wakizashi.<br />

Allerdings setzte der Samurai beide Waffen nur selten gleichzeitig ein. Miyamoto Musashi,<br />

der “Heilige des Schwertes” und Autor des Buches der fünf Ringe, dem berühmtesten Werk<br />

über die Kunst des Schwertkampfes, hatte einen besonderen Kampfstil. Er kämpfte mit<br />

beiden Klingen gleichzeitig. Ein weiteres Schwert, das mit beiden Händen geführte No-<br />

Dachi, konnte ausschließlich von Fußsoldaten geführt werden.<br />

Da die Katana zugleich Angriffs- und Verteidigungswaffe der Samurai war, kannten diese –<br />

im Gegensatz zu den europäischen Rittern – keine Schilde. Dank der hohen Elastizität der<br />

Klinge konnte ein Samurai selbst Schwerthiebe abwehren, die eine normale Stahlklinge<br />

zerstört hätten.<br />

Trotz dieser Elastizität verursachte die außerordentlich scharfe Schneide der Katana tiefe<br />

Wunden. Diese beiden gegensätzlichen Eigenschaften waren das Ergebnis der Erfahrungen,<br />

die die japanischen Schwertschmiede im Lauf der Jahrhunderte gesammelt hatten. Kein<br />

anderes Schwert, nicht einmal die berühmten Klingen aus Toledo, erreichten jemals die<br />

Qualität dieser Klinge.<br />

Ein Samurai-Schwert bestand aus zahlreichen Schichten aus Stahl und Eisen. Das Material<br />

wurde flach geschmiedet und unzählige Male gefaltet. Mit jedem Schmiedevorgang<br />

verdoppelte sich so die Anzahl der Faltungen. Ein Schwert konnte auf diese Weise bis zu<br />

4.194.304 hauchdünne Schichten aufweisen. Durch diese Faltung erhielt die Klinge ihre<br />

außerordentliche Härte. Während das Eisen die Elastizität des Schwertes garantierte,<br />

konnten aus dem gehärteten Stahlkern die perfekte Schneide geschmiedet werden.<br />

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Abschließend hüllte der Schmied das Schwert in eine Schicht aus Lehm, die entlang der<br />

Klinge deutlich dünner war. Nun wurde das Schwert gebrannt. Je dünner die Lehmschicht<br />

über dem Metall war, desto elastischer blieb die Klinge an der entsprechenden Stelle. Nach<br />

der Politur des Schwertes wurde die Yakiba, eine wellenförmige Begrenzungslinie zwischen<br />

Schneide und Klinge eingraviert.<br />

Mit diesem Schwert konnte man einen Menschen mit einem einzigen Hieb zerteilen.<br />

Gelegentlich prüfte der Auftraggeber die Tauglichkeit der Klinge an zum Tode verurteilten<br />

Personen. Meist verwendete man zu diesem Zweck jedoch ein Bündel aus Bambusstämmen<br />

oder Leichen. Bei einigen Schwertern wurde das Testergebnis in den Heftzapfen der Waffe<br />

eingraviert.<br />

Das Schwert galt als “Seele des Samurai” und war häufig ein wertvolles Familienerbstück.<br />

Noch im 2. Weltkrieg trugen einige japanische Offiziere das Schwert ihrer Familie als Teil<br />

ihrer Uniform. Diese Schwerter, die die Alliierten als Kriegsbeute nach Europa und Amerika<br />

brachten, zählen heute zu den wertvollsten Klingen der Welt.<br />

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