ENTHÄLT SHOGUN: TOTAL WAR UND DAS OFFIZIELLE MONGOL ...
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Und Akechi Mitsuhide? Nach seinem fehlgeschlagenen Feldzug gegen die Mori war er bei<br />
Nobunaga in Ungnade gefallen. Daher zog er vor Kyoto, um sich an Nobunaga zu rächen.<br />
Die genauen Beweggründe für seinen Angriff auf Nobunagas Haus in Kyoto liegen<br />
weitgehend im Dunklen. Am 21. Juni 1582 wurde Nobunaga jedoch auf Befehl seines<br />
eigenen Generals erschossen. Es ist die Ironie des Schicksals, dass er mit derselben Waffe<br />
niedergestreckt wurde, der er seinen Aufstieg verdankte: der Arkebuse.<br />
Selbst gemessen an den herrschenden Verhältnissen seiner Zeit war Nobunaga ein<br />
skrupelloser Mann – für ihn war ein klarer Sieg gleichbedeutend mit der Auslöschung des<br />
Feindes. Dennoch hat er Japan nachhaltig verändert. Seine militärischen Neuerungen führten<br />
zu einer Modernisierung der Kriegsführung. Die Bauern und Ji-Samurai mussten ihre Felder<br />
verlassen, um zu kämpfen. Unter Nobunaga zog ein Mann in die Schlacht oder er bestellte<br />
das Land. Die Samurai und Ashigaru entwickelten sich zu Kriegerklassen und mussten nicht<br />
auf ihr Land zurückkehren, um die Ernte einzubringen. Sie hatten nur eine einzige Aufgabe:<br />
Für ihren Herrn zu kämpfen.<br />
Der Shogun der 13 Tage<br />
“Der General, der keine Strategie verfolgt und seinen Gegner unterschätzt, wird<br />
schon bald ein Gefangener des Feindes sein.”<br />
— Sun Tzu, Die Kunst des Krieges<br />
Als Toyotomi Hideyoshi von Akechi Mitsuhides Verrat erfuhr, schloss er augenblicklich Frieden<br />
mit den Mori und marschierte auf Kyoto. In der Zwischenzeit tötete Mitsuhide alle<br />
Verwandten und Gefolgsleute Nobunagas, die er fand, während Tokugawa Ieyasu in ein<br />
sicheres Versteck floh. Die prachtvolle Burg Azuchi brannte indessen (vermutlich ohne Zutun<br />
Mitsuhides) bis auf die Grundmauern nieder. Wenige Tage später endete das Akechi-Shogunat<br />
mit dem Angriff Hideyoshis. Mitsuhide musste fliehen und wurde von plündernden Banditen<br />
gefangen genommen und zu Tode geprügelt. Der ehrenhafte Tod durch das Schwert eines<br />
Samurai blieb dem Verräter damit verwehrt. So endete das Leben des “Shoguns der 13 Tage”.<br />
Toyotomi Hideyoshi hatte nun als “offizieller” Rächer Nobunagas eine außerordentlich<br />
starke Position. Aufgrund seiner niederen Abstammung war der überaus fähige<br />
Kommandeur bei seinen Ashigaru-Soldaten sehr beliebt. Die überlebenden Verwandten Oda<br />
Nobunagas – insbesondere dessen dritter Sohn Nobutaka – beobachteten Hideyoshis<br />
Aufstieg zum Oberhaupt des Clans verständlicherweise misstrauisch. Auch einigen anderen<br />
Generälen Nobunagas missfiel der Machtzuwachs Hideyoshis. Neben Tokugawa Ieyasu,<br />
Shibata Katsuie und Niwa Nagahide beanspruchten auch Takigawa Kazumasu und Ikeda<br />
Nobuteru die Nachfolge Nobunagas für sich!<br />
Wie so oft kam es zum Krieg, obwohl – oder möglicherweise weil – Hideyoshi Nobunagas<br />
einjährigen Enkel als neues Clan-Oberhaupt vorgeschlagen hatte. Damit hätte sich die<br />
traditionelle Regierungsweise mit einem Marionettenherrscher und einem mächtigen Mann<br />
im Hintergrund fortgesetzt. Die nächsten Monate standen für Hideyoshi im Zeichen<br />
mehrerer schwieriger Feldzüge. Der gefährlichste Gegner war zweifellos Shibata Katsuie.<br />
Dieser hatte bereits versucht, Akechi Mitsuhide anzugreifen. Er kam jedoch zu spät, um die<br />
Lorbeeren für dessen Ermordung selbst zu ernten. Wäre es Katsuie gelungen, seine<br />
Kampfhandlungen mit denen seiner Verbündeten, Oda Nobutaka und Takigawa Kazumasu,<br />
abzustimmen, hätten die drei Männer die Schlacht gewinnen können. Auch Ieyasu und die<br />
anderen warteten ab – um selbst nach der Macht zu greifen, oder um wenigstens die<br />
siegreiche Seite zu unterstützen!<br />
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Leider hatte Katsuie keine weisen Bündnispartner. Während das Land der Shibata noch<br />
unter einer hohen Schneedecke lag, gab Nobutaka Befehl zum Angriff. Dadurch hatte<br />
Hideyoshi die Möglichkeit, die Armeen seiner Gegner zu trennen und gefangen zu nehmen.<br />
Nobutaka war auf Burg Gifu eingeschlossen und winselte um Gnade. Nun tat Hideyoshi<br />
etwas Bemerkenswertes: Er verschonte Nobutakas Leben und sicherte sich dessen<br />
Loyalität, indem er zahlreiche Geiseln nahm. Noch vor kurzer Zeit hätte Nobutakas Vater,<br />
Nobunaga, jeden Feind, dessen er habhaft wurde, erbarmungslos getötet! Anschließend<br />
spaltete Hideyoshi Takigawa Kazumasus Streitkräfte, indem er eine wichtige Garnison<br />
bestach. Es gelang ihm sogar, Kazumasu selbst gefangen zu nehmen.<br />
“Friedensvorschläge, die nicht von einem beschworenen Abkommen begleitet sind,<br />
deuten auf einen Schachzug hin.”<br />
— Sun Tzu, Die Kunst des Krieges<br />
Dank des einsetzenden Tauwetters konnte Shibata Katsuie nun seine Truppen aussenden.<br />
Oda Nobutaka bedankte sich für die ihm erwiesene Gnade mit einer Rebellion gegen<br />
Hideyoshi. Dann beging der Shibata-General Sakuma Morimasa jedoch einen schweren<br />
Fehler. Er hatte nicht aus den Ereignissen der Schlacht von Nagashino gelernt und<br />
attackierte mit seinen Einheiten eine stark befestigte Stellung von Arkebusieren. Die<br />
folgende Schlacht von Shizugatake im Jahre 1583 endete für die Shibata-Streitkräfte in einer<br />
Katastrophe. Den Truppen blieb nur der Rückzug in Katsuies Burg. Dieser erkannte, dass er<br />
Hideyoshi unterlegen war, beging Selbstmord und brannte seine Burg nieder. Als Oda<br />
Nobutaka vom Tod Katsuies hörte, sah er seine Chancen auf ein siegreiches Ende der<br />
Auseinandersetzung schwinden und nahm sich das Leben.<br />
Nun kam es zur Konfrontation zwischen<br />
Hideyoshi und Ieyasu, den wichtigsten<br />
Gefolgsmännern und fähigsten Generälen<br />
Nobunagas. Beide Kriegsherren suchten nach<br />
Verbündeten. Die wichtigen Clans in<br />
Nobunagas ehemaligem Reich stellten sich auf<br />
unterschiedliche Seiten. Keine Seite konnte den<br />
Krieg jedoch für sich entscheiden, obwohl es<br />
zu blutigen Kämpfen, wie beispielsweise der<br />
Schlacht von Nagakute (1584) kam. Nach der<br />
Schlacht waren fast 2500 Soldaten der 9000<br />
Mann starken Streitmacht Hideyoshis gefallen.<br />
Ieyasu hatte lediglich 600 Mann verloren. Und trotzdem war der Krieg längst nicht<br />
entschieden.<br />
Eine Zweckgemeinschaft<br />
Schließlich unterwarf sich Ieyasu seinem Rivalen. Diese Entscheidung folgte primär<br />
praktischen Überlegungen. Gemeinsam waren die beiden Männer unbesiegbar, und<br />
Hideyoshi, der ältere der beiden, würde nicht ewig leben … Mit Ieyasu als neuem<br />
Verbündeten gelang es Hideyoshi nun, ganz Japan zu erobern. Dass ihm dies in relativ<br />
kurzer Zeit gelang, ist zum einen auf seine militärischen, zum anderen auf seine politischen<br />
Fähigkeiten zurückzuführen. Im Kampf gegen Nobunaga blieb den Gegnern meist nichts<br />
anderes übrig, als bis zum bitteren Ende zu kämpfen – da er ohnehin jeden tötete, egal ob<br />
er Widerstand leistete oder nicht.<br />
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