Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
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Amateurfunk<br />
■ Sechs QSOs in der Minute<br />
Am 10.8. rief mich Steinar, LA2PHA, auf<br />
2 m an und berichtete, daß er am frühen<br />
Morgen die Bake EA1VHF auf 2 m <strong>für</strong><br />
45 min mit 559 gehört hatte. Ein QSO war<br />
jedoch nicht geglückt, denn in Spanien<br />
war wohl so früh noch niemand auf den<br />
Beinen.<br />
PA0BAT beispielsweise brachte das Kunststück<br />
fertig, uns auf allen sechs UKW-<br />
Bändern zu arbeiten. Hätten wir eine Lizenz<br />
<strong>für</strong> 9 cm gehabt, Gert wäre auch dort<br />
„fällig“ gewesen. Auf 23 cm glückte ein<br />
QSO mit EI6AS, und auf 10 GHz wurde<br />
die ganze norddeutsche 3-cm-Gang gearbeitet.<br />
Auf 2 m versuchte ich die unbeschreiblichen<br />
Tropo-Pile-Ups abzuarbeiten, was bei<br />
Spitzenleistungen von sechs QSOs in der<br />
Minute im großen und ganzen auch gelang.<br />
Fast hatte man das Gefühl, beim Meteor-<br />
Scatter Zeit zu verschwenden ...<br />
Über Meteor-Scatter führte La/DL7YS/p<br />
insgesamt 17 erfolgreiche Tests durch, u. a.<br />
mit OH9NDD, F8CS, I2FAK, LA7DFA,<br />
DL5GAC, DD0VF, IW2BNA, YU7EW,<br />
OH8UV, I4XCC, S53VV, IK1JXY und<br />
9A1CCY. Der längste Burst dauerte 20 s<br />
und wurde bei der Verbindung mit I2FAK<br />
am 7.8.95 registriert. Die MS-Skeds in den<br />
Abendstunden des 9.8.95 mit Christian,<br />
DJ3MY, Ralf, DF1IAZ, und Thomas,<br />
DL2IAN, in weiser Voraussicht Verabredungen<br />
mit Stationen aus Süddeutschland,<br />
konnten via Tropo abgehakt werden.<br />
■ Land und Leute<br />
<strong>Das</strong> gute Wetter hatte natürlich auch etwas<br />
<strong>für</strong> sich. Die „nichtfunkenden“ Familienmitglieder<br />
konnten richtig Urlaub machen,<br />
denn die südliche Küste Norwegens ist<br />
ein wunderschönes Fleckchen Erde, eine<br />
Bootsfahrt durch die Schären ein Muß <strong>für</strong><br />
jeden Norwegen-Touristen.<br />
Allerdings hielt ich mich in der einen<br />
Woche unseres Aufenthalts eigentlich doch<br />
mehr im Shack als am Strand auf, was nicht<br />
1146 • FA 11/95<br />
Erfolgsbilanz der QSOs<br />
KW 144 432 1296 2,3 5,7 10<br />
[MHz] [GHz]<br />
Felder 93 55 38 17 7 18<br />
ODX (km) 1673 1013 1013 825 746 825<br />
> 300 km 6 3 1 1<br />
> 400 km 35 12 2 1 4<br />
> 500 km 130 56 23 6 1 9<br />
> 600 km 206 76 33 8 4 8<br />
> 700 km 217 93 46 8 1 5<br />
> 800 km 128 33 11 1 3<br />
> 900 km 61 14 4<br />
>1000 km 40 1 1<br />
QSOs 59 881 328 141 30 10 34<br />
Länder 15 22 12 9 7 5 6<br />
Der Hafen<br />
von Farestad<br />
auf Skjernøy:<br />
Holzhäuser in den<br />
Farben Rot und Weiß<br />
sind typisch<br />
<strong>für</strong> Norwegen<br />
Die Schlacht<br />
ist geschlagen:<br />
Peter, DL7YS,<br />
Monika und Michael,<br />
DB1DI, (v.l.n.r.)<br />
beim Abbau<br />
der Ausrüstung<br />
gerade die uneingeschränkte Begeisterung<br />
meiner Frau zur Folge hatte. Wenigstens<br />
hatte ich keine durchscatterten Nächte geplant,<br />
was ja schon etwas war.<br />
Natürlich testeten wir auch die norwegische<br />
Küche. Der Verzehr der Krebse, sogenannte<br />
Krabber, insbesondere das Aufhebeln,<br />
ist allerdings gewöhnungsbedürftig.<br />
Michael, ganz Techniker, brachte hier<br />
den Seitenschneider kunstvoll zum Einsatz.<br />
■ Von Rauchzeichen<br />
und anderen Dingen<br />
Von der <strong>Funk</strong>erei gibt es natürlich auch<br />
Lustiges zu berichten. Der vermeintlich<br />
„durchgefeuerte“ BF 981 in der 2-m-Vorstufe<br />
von Peter entpuppte sich als schlecht<br />
gelöteter Stecker.<br />
F5MZX (JN09) versuchte auf 23 cm so<br />
lange noch mehr Power aus seiner Transistor-PA<br />
herauszukitzeln, bis diese Rauchzeichen<br />
von sich gab und ein QSO mit uns<br />
nicht mehr möglich war.<br />
F6IFR klopfte jeden Abend höflich auf 2 m<br />
an, ob wir es denn noch einmal auf 23 cm<br />
probieren könnten, was allerdings jedesmal<br />
in einer Rausch-Session endete. Am Abend<br />
des 9.8. erhob sich Jacques schließlich jedoch<br />
<strong>für</strong> wenige Minuten aus dem QSB und<br />
konnte mit 56/56-Rapporten ins Log eingetragen<br />
werden.<br />
DL1BKK glaubte, seine 10-GHz-Station<br />
„zerfunkt“ zu haben, und bekam graue<br />
Haare, als er erfuhr, daß LA/DB1DI/p locker<br />
auf 10 GHz nach DL hinein arbeitete. Eine<br />
ganze Nacht zerpflückte Werner seine Station,<br />
lötete, testete, fummelte, hämmerte –<br />
alles umsonst? Nein, im letzten Augenblick<br />
stellte er fest, daß sein Netzteil defekt<br />
war. Also eine neue Netzmaschine ’ran, und<br />
das QSO mit JO37 war im Kasten.<br />
Einen Tag vor unserer Abreise erhielten wir<br />
beim Abbau Besuch von Jan-Martin,<br />
LA8AK. Wiederholt wunderte er sich darüber,<br />
daß wir den Schlüssel <strong>für</strong> das Traum-<br />
QTH bekommen hatten (eigentlich bekommt<br />
nur er ihn!). Unsere QSO-Leistungen fand<br />
er eher durchschnittlich und, daß wir keinen<br />
<strong>Computer</strong> <strong>für</strong> MS und CW mitgebracht hatten,<br />
war auch nicht so recht nach seinem<br />
Geschmack. Auch gut. Ich denke, wir werden<br />
uns mit den von Michael gefahrenen<br />
Landeserstverbindungen auf den Gigahertz-<br />
Bändern in die norwegischen Toplisten eintragen<br />
lassen. Als kleine Erinnerung.<br />
■ Fazit<br />
Schade, daß durch meine kurzfristige Absage<br />
der ersten Expeditionswoche auch <strong>für</strong><br />
Andreas, DL7ANR, die Reise ins Wasser<br />
fiel. Die Betriebstechnik der Gs ist unschlagbar,<br />
die der PA0s und Fs manchmal eher<br />
unmöglich. Krebse sind Geschmacksache.<br />
Im nachhinein stellte sich heraus, daß diese<br />
Viermann-DXpedition eine der erfolgreichsten<br />
VHF/UHF/SHF-Expeditionen der letzten<br />
Jahre überhaupt war. QSL direkt oder<br />
via Büro an die Heimatrufzeichen.<br />
Besonderen Dank an Herrn Henning Jenssen,<br />
unseren Vermieter, <strong>für</strong> seine Bemühungen<br />
um den Schlüssel zum „Paradies“; an<br />
Karl, LA6CL, <strong>für</strong> die freundliche Fürsprache;<br />
an die norwegische Fernmeldeverwaltung<br />
<strong>für</strong> die erteilte Sondergenehmigung<br />
<strong>für</strong> die höheren UHF-Bänder; an Steinar,<br />
LA2PHA, <strong>für</strong> die zahlreichen freundlichen<br />
QSOs sowie sein Angebot, <strong>für</strong> Michael und<br />
mich im Herbst auf den Berg der Insel<br />
Skjernøy zu steigen, damit wir JO37 endlich<br />
auch einmal von zu Hause aus arbeiten<br />
können; und natürlich an unsere Ehefrauen<br />
Monika und Ulli, die uns genug Zeit des<br />
Urlaubs <strong>für</strong> das Hobby gewährten.