Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Audio-Kleinleistungsendstufen<br />
unter der Lupe<br />
Ing. FRANK SICHLA – DL7VFS<br />
NF-Endstufen mit Ausgangsleistungen von wenigen 100 mW werden in<br />
der allgemeinen <strong>Elektronik</strong>, der Radiotechnik und auch dem Amateurfunk<br />
oft benötigt. Die bekannteste Adresse <strong>für</strong> eine solche Lösung heißt wohl<br />
LM 386.<br />
Der LM 386 ist ein Universal-NF-Leistungsverstärker<br />
<strong>für</strong> niedrige Betriebsspannungen<br />
und 0,3 W bis 1 W Ausgangsleistung.<br />
Dieser Kleinleistungsverstärker<br />
wurde besonders <strong>für</strong> AM- und FM-Empfänger,<br />
Gegensprechanlagen oder Kassettenrecorder,<br />
aber auch beispielsweise <strong>für</strong><br />
den Einsatz als Leitungs- oder Servotreiber,<br />
entwickelt. Er arbeitet in einem weiten Betriebsspannungsbereich.<br />
Die Typen LM 386<br />
N/M-1/3 lassen sich mit einer Versorgungsspannung<br />
von 4 V bis 12 V betreiben,<br />
der Typ LM 386 N-4 läuft in einem Versorgungsspannungsbereich<br />
zwischen 5 V<br />
bis 18 V.<br />
■ Typische Beschaltung<br />
Der Stromlaufplan in Bild 1 zeigt die typische<br />
Beschaltung des ICs. Bei 6 V Speisespannung<br />
benötigt dieser Schaltkreis nur<br />
4 mA Ruhestrom. Damit eignet er sich<br />
hervorragend gerade <strong>für</strong> den Einsatz in<br />
batteriebetriebenen Geräten, bei denen es<br />
ja auf jedes Milliampere ankommt.<br />
Ue<br />
Ue<br />
0,47μ<br />
10k<br />
log.<br />
10μ<br />
10k<br />
68n 10k<br />
10n<br />
4,5…9V<br />
68n<br />
R<br />
2<br />
6<br />
1<br />
- 8<br />
LM386<br />
10μ<br />
5<br />
3<br />
+<br />
4<br />
68n<br />
10<br />
10k 10n<br />
18k<br />
1<br />
2<br />
+<br />
6<br />
TAA761<br />
3<br />
-<br />
4<br />
22<br />
5<br />
2 x<br />
1N4148<br />
1M<br />
Bild 1:<br />
Typische<br />
Einsatzschaltung<br />
<strong>für</strong> den LM 386<br />
Bild 2:<br />
Verstärkung in<br />
Abhängigkeit<br />
220μ vom Widerstand<br />
zwischen<br />
8Ω Pin 1 und 8<br />
beim LM 386<br />
R10 470<br />
BC328/25<br />
10n 10n<br />
9,1k 18k<br />
Mit dem Widerstand zwischen Pin 1 und<br />
Pin 8 läßt sich in einem weiten Einstellbereich<br />
die Verstärkung bestimmen. Der Hersteller<br />
gibt diese jedoch nur <strong>für</strong> einen quasi<br />
unendlich großen Widerstand (offene Pins<br />
an den die Verstärkung bestimmenden Eingängen)<br />
beziehungsweise bei kapazitiver<br />
Überbrückung der Pins (die beispielsweise<br />
mit einem Elektrolytkondensator von etwa<br />
10 µF Kapazität zu erreichen ist – Pluspol<br />
an Pin 1) mit typischen Werten von (im ersten<br />
Fall) 26 dB und (im Überbrückungsfall)<br />
46 dB an.<br />
Zur Bestimmung der realen Verstärkungskennlinie<br />
und damit <strong>für</strong> einen schnellen<br />
Überblick zur jeweils erforderlichen Widerstandsbeschaltung<br />
wurden deshalb die Zwischenwerte<br />
<strong>für</strong> Widerstände von 10 Ω bis<br />
10 kΩ experimentell ermittelt. Im Diagramm<br />
(Bild 2) sind diese ermittelten Werte<br />
als Verstärkung (in dB) in Abhängigkeit von<br />
R (in kΩ) angegeben.<br />
Der Praktiker kann somit die Verstärkung<br />
sofort laut Pegelplan festlegen, wobei sich<br />
BC338/25<br />
C24<br />
100μ<br />
8…16Ω<br />
»SSB« »CW«<br />
6…12V<br />
10n<br />
VU<br />
[dB]<br />
40<br />
30<br />
20<br />
0,01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5 1 2 5 R<br />
[kΩ]<br />
Bild 3: Kleinleistungsendstufe<br />
<strong>für</strong> Afu-Empfänger<br />
und -Transceiver<br />
VU<br />
[dB]<br />
30<br />
20<br />
10<br />
400 600 800 1000<br />
Bild 4: Verstärkung der<br />
Schaltung nach Bild 3<br />
in Stellung CW<br />
f<br />
[Hz]<br />
NF-Technik<br />
<strong>für</strong> einen besonders exakten Arbeitspunkt<br />
der Endstufe (Mittenspannung) speziell bei<br />
Widerstandswerten unter 1 kΩ die Reihenschaltung<br />
mit einem Kondensator empfiehlt.<br />
Die Einstellung der Verstärkung ist neben<br />
der Beschaltung Pin 1/Pin 8 ebenfalls<br />
durch eine kapazitive Kopplung eines<br />
Widerstands (oder auch eines Feldeffekttransistors)<br />
von Pin 1 nach Masse möglich.<br />
Beim Einsatz des Verstärker-ICs in AM-<br />
Radios empfiehlt der Hersteller übrigens<br />
das Einfügen einer HF-Drossel mit Parallelwiderstand<br />
von 47 Ω direkt in die Schaltkreis-Ausgangsleitung.<br />
■ Umschaltung der NF-Bandbreite<br />
Bei selbstgebauten Amateurfunkempfängern<br />
erweist sich bei der Betriebsarten-<br />
Umschaltung CW/SSB auch das gleichzeitige<br />
Wechseln der NF-Bandbreite als<br />
sinnvoll. Sowohl die Selektivität als auch<br />
das Rauschverhalten verbessern sich spürbar,<br />
wenn man NF-mäßig sozusagen von<br />
SSB- auf CW-Betrieb umschaltet. Wie<br />
man eine Kleinleistungsendstufe auf einfache<br />
Weise mit diesem (<strong>für</strong> den Einsatzfall)<br />
nützlichen Feature ausstatten kann,<br />
zeigt Bild 3. Klare Verhältnisse <strong>für</strong> den<br />
Entwickler brachte dabei der Einsatz eines<br />
Standard-Operationsverstärkers mit nachgeschaltetem<br />
Transistor-Booster. In Stellung<br />
„CW“ liegt das bekannte Doppel-<br />
T-Filter im Rückkopplungszweig. Welche<br />
Verstärkung diese Anordnung gestattet,<br />
wird in Grundlagenbüchern stets verschwiegen.<br />
Bild 4 zeigt den gemessenen<br />
Frequenzgang des Musteraufbaus. Die<br />
Toleranz der frequenzbestimmenden Bauelemente<br />
betrug 5 %. Der 10-kΩ-Widerstand<br />
in der Eingangsleitung, der den Eingangswiderstand<br />
repräsentiert, hat nur<br />
wenig Einfluß auf die Selektionskurve.<br />
Würde man hingegen den Widerstand<br />
1MΩüber dem Doppel-T-Glied belassen<br />
(ein Einschalter würde dann genügen),<br />
müßte man mit etwa 50 % Verstärkungsrückgang<br />
bei der „Resonanzfrequenz“ des<br />
Filters rechnen.<br />
In der Schalterstellung „SSB“ werden ebenfalls<br />
40 dB Verstärkung erreicht (Grenzfrequenz<br />
12 kHz). Jedoch hat man beim Umschalten<br />
das Gefühl, daß die Verstärkung<br />
gegenüber der Stellung „CW“ zunimmt, da<br />
das Rauschen größer wird und eventuelle<br />
Störsignalpegel anschwellen.<br />
Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, schaltungstechnisch<br />
die Verstärkung im SSB-<br />
Modus gegenüber der maximalen Verstärkung<br />
bei CW-Empfang um etwa 6 dB zu<br />
vermindern. Der mit 1 MΩ angegebene<br />
Gegenkopplungswiderstand sollte also<br />
besser im Bereich zwischen 470 kΩ und<br />
560 kΩ gewählt werden.<br />
FA 11/95 • 1187