Das Magazin für Funk Elektronik · Computer - FTP Directory Listing
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Tabelle 1:<br />
Methoden der Analog/Digital-Umsetzung<br />
Vergleichsverfahren mit schrittweiser<br />
Annäherung<br />
(Methode der sukzessiven Approximation)<br />
Integrierendes Verfahren<br />
(Dual-Slope-Methode)<br />
Parallel-Wandler<br />
(Flash-Verfahren)<br />
Ladungs-Ausgleichsverfahren<br />
(Charge-Balancing)<br />
(= analog) durch den stetigen Winkelausschlag<br />
des Meßgerätezeigers gegeben, die<br />
zurückgelegte Wegstrecke wird dagegen in<br />
Zahlenwertschritten angezeigt (= digital),<br />
deren letzte Stelle mit der Wertigkeit von<br />
0,1 km = 100 m je Ziffernsprung die höchstmögliche<br />
Auflösung der Entfernungsangabe<br />
bestimmt.<br />
Im LC-Display einer modernen Anzeige<br />
sehen wir den „Sprung“ von einer Ziffer<br />
zur nächsten deutlicher. Zahlenwerte zwischen<br />
den Sprüngen gibt es nicht! <strong>Das</strong> ist<br />
durch die Meßanordnung vorgegeben,<br />
„systembedingt“ – wie der Fachmann es<br />
nennt.<br />
Die größtmögliche Auflösung ist durch<br />
den kleinstmöglichen Schritt (ebenfalls<br />
systembedingt) festgelegt. Nur mit kleineren<br />
Schritten (= einer Systemänderung)<br />
– sprich: einer kleineren Einheit – wäre<br />
eine größere Auflösung möglich.<br />
In herkömmlichen Kilometerzählern ist der<br />
Übergang von analog zu digital noch zu<br />
erkennen, d. h., man sieht nebeneinander<br />
die stetige Bewegung im Antrieb der Ziffernräder<br />
und das ruckartige Abbilden der<br />
Ziffern im Anzeigerahmen (durch Mitnehmerstifte<br />
oder –nocken). Wir registrieren<br />
deutlich die Umsetzung des analogen Signals<br />
in ein digitales Signal.<br />
Bei [2] liest man im Vorwort zum Thema<br />
Umsetzen unter anderem: „ ...Etwas überspitzt<br />
kann man sagen: Als der nackte<br />
Affe von den Bäumen stieg und sprechen<br />
lernte, erfand er den A/D-Wandler!<br />
Wieso?...“<br />
Tabelle 2: Zahlensysteme<br />
Dezimalzahl Hexadezimal- Dualzahl<br />
ziffer<br />
0 0 0000<br />
1 1 0001<br />
2 2 0010<br />
3 3 0011<br />
4 4 0100<br />
5 5 0101<br />
6 6 0110<br />
7 7 0111<br />
8 8 1000<br />
9 9 1001<br />
10 A 1010<br />
11 B 1011<br />
12 C 1100<br />
13 D 1101<br />
14 E 1110<br />
15 F 1111<br />
Nun, man stelle sich vor, ein „Vormensch“<br />
wollte einem anderen mitteilen, wie groß<br />
oder lang ein bestimmter Gegenstand ist.<br />
Hier<strong>für</strong> benötigte er greifbare Vergleichsmaßstäbe.<br />
Greifbar waren im Anfang die<br />
Maßstäbe „Elle“, „Spanne“ und „Finger“.<br />
Der Finger erschien dabei als die zunächst<br />
kleinste Einheit. In dieser Einheit „zählte“<br />
man Längen durch Vergleichen ab. Die<br />
Einheit „Finger“ (lateinisch Digitus und<br />
daraus abgeleitet 1 Digit) war nicht weiter<br />
unterteilt.<br />
■ Digitalisieren<br />
Durch „Digitalisieren“ bekam man <strong>für</strong> die<br />
Länge einen Zahlenwert (z. B. 14 Finger<br />
lang). Man maß also die Länge in der Einheit<br />
„Finger“. Messen heißt (auch heute<br />
noch) Vergleichen mit einer festgelegten<br />
Einheit.<br />
War die tatsächliche Länge etwas länger<br />
als genau 14 Finger, mußte man sich entscheiden:<br />
zu 14 oder 15 Fingerlängen. Der<br />
tatsächliche Meßwert läßt sich „systembedingt“<br />
nur mit der Abweichung von plus/<br />
minus einer Fingerlänge als kleinster Information<br />
(= 1 Bit) der Zahl <strong>für</strong> die Länge<br />
darstellen.<br />
<strong>Das</strong> Bit entspricht dem Digit „Finger“ als<br />
größtmögliche Auflösung beim Umsetzen<br />
der analogen Länge in die digitale Angabe.<br />
Eine größere Auflösung wäre erst mit einer<br />
noch kleineren Einheit möglich. – Nebenbei:<br />
Sie kennen diese Tatsache von Digitalmultimetern<br />
in der Aussage „Meßwert<br />
plus/minus 1 Digit“.<br />
Nun aber zur eigentlichen Technik. Bild 4<br />
zeigt die Übertragungskurve eines idealen<br />
Quantisierers mit acht möglichen Ausgangszuständen.<br />
In diesem Beispiel wird<br />
nach dem BCD-Kode kodiert. Mit der Zuordnung<br />
der neben die Zustände geschrieben<br />
Kodeworte veranschaulicht das Bild<br />
gleichzeitig die <strong>Funk</strong>tion eines 3-Bit-A/D-<br />
Umsetzers. Der analoge Eingangsspannungsbereich<br />
in diesem Beispiel beträgt<br />
0 bis +18 V.<br />
<strong>Das</strong> Bild verdeutlicht eine Reihe von Begriffen:<br />
So ist die Auflösung durch die Anzahl<br />
der Ausgangszustände bestimmt. Hier<br />
sind das 3 Bits, also ist die ganze Einrichtung<br />
ein 3-Bit-Quantisierer.<br />
Die Anzahl der Ausgangszustände eines<br />
binärkodierten Quantisierers beträgt 2 n .<br />
Der Exponent n ist hierbei durch die Anzahl<br />
der Bits gegeben. Demnach bekommen wir<br />
bei einem 8-Bit-Quantisierer genau 256, bei<br />
einem 12-Bit-Quantisierer sogar 4096 Ausgangszustände.<br />
Die Entscheidungspunkte oder Schwellenpegel<br />
sind in der Anzahl um genau 1 kleiner<br />
als die Anzahl der möglichen Ausgangszustände,<br />
also (2 n – 1). Die Schwellenpegel<br />
liegen in unserem Beispiel bei +1,25,<br />
+3,75, +6,25, +10,0, +12,5, +15,0 und<br />
Ausgangs-<br />
Zustände Code<br />
8 111<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
110<br />
101<br />
100<br />
011<br />
010<br />
001<br />
000<br />
Quantum<br />
Einsteiger<br />
2,5 5,0 7,5 10 12,5 15 17,5 20<br />
Eingangsspannung in V<br />
Bild 4: Übertragungskurve eines idealisierten<br />
3-Bit-A/D-Wandlers<br />
+16,25 V. Bei einem linearen Quantisierer<br />
müssen diese Entscheidungspunkte selbstverständlich<br />
sehr präzise gesetzt sein, um<br />
den analogen Bereich in korrekte Quantisierungswerte<br />
unterteilen zu können.<br />
Die Linie kennzeichnet die analogen Spannungswerte<br />
genau in der Mitte eines jeden<br />
Ausgangskodeworts. Anders ausgedrückt:<br />
Die Spannungen der analogen Entscheidungspunkte<br />
liegen genau in der Mitte<br />
zwischen zwei der aufeinanderfolgenden<br />
Mittelpunkte der Kodewörter.<br />
Wir können so bestimmte Teilstücke des<br />
analogen Eingangsbereichs von Spannungsdifferenzen<br />
zwischen aneinanderliegenden<br />
Entscheidungspunkten betrachten. Auf jedem<br />
dieser Teilstücke gibt es eine Spanne<br />
analoger Werte, innerhalb der dasselbe<br />
Ausgangskodewort erzeugt wird. Diese<br />
Spanne beträgt in unserem Beispiel 2,5 V<br />
und heißt Quantisierungsmaß oder Quantum.<br />
Rechnerisch bekommt man das Quantisierungsmaß<br />
mit der folgenden Gleichung:<br />
Quantum = Endbereich geteilt durch 2 n ,<br />
in unserem Beispiel ergibt sich also ein<br />
Quantisierungsmaß von:<br />
Quantum = (20 V)/2 3 = (20 V)/8 = 2,5 V.<br />
Zu erkennen ist: <strong>Das</strong> Quantisierungsmaß ist<br />
die kleinste Spannungsdifferenz, die vom<br />
Quantisierer unterschieden, also aufgelöst<br />
werden kann. <strong>Das</strong> ist bei unserem 3-Bit-<br />
Quantisierer natürlich eine nur grobe Auflösung.<br />
Nehmen wir statt dessen einen 12-<br />
Bit-Quantisierer, sieht es schon sehr viel<br />
besser aus:<br />
Quantum = (20 V)/2 12 = (20 V)/4060 =<br />
0,00488 V = 4,88 mV.<br />
Eine höhere Auflösung bekommt man demnach<br />
mit höherer Anzahl der Bits im Quantisierer.<br />
Literatur<br />
[1] The ARRL Handbook for Radio Amateurs (1995),<br />
72. Ausgabe, ISBN 0-87259-172-7<br />
[2] Peltz, G.: Praxis der Analog- und Digitalwandler,<br />
Grundlagen, Versuchs- und Anwendungsschaltungen.<br />
Elektor-Verlag GmbH, Aachen, ISBN<br />
3-921608-88-0<br />
[3] Rohde, D., DL7IY: DDS1 – <strong>Computer</strong>gesteuerte<br />
Digital Direkt Synthesizer. FUNKAMATEUR 44<br />
(1995), H. 7, S. 752-753, H. 8, S. 862-863<br />
FA 11/95 • 1201